Tag 3 – Ponte della Costituzione, Piazzale Roma, Chiesa della Madonna della Salute & Ponte dell’Accademia
Ein neuer Tag in Venedig – Zeit um weitere Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Nach einem ordentlichen Frühstück sollte es gleich wieder in die Stadt gehen. Einzig und alleine das Telefon in unserem Hotelzimmer machte mir doch ein wenig Angst, denn irgendwie befand sich am unteren Rand des Wahlfeldes die Taste mit der Aufschrift „RiP“.
Da es sich dabei möglicherweise um die Schnellwahlfunktion für den sofortigen Suizid handeln könnte, verzichteten wir auf’s Ausprobieren und starteten schnellstmöglich mit der Bahn in die Innenstadt von Venedig.
Gleich nach der Ankunft am Hauptbahnhof überqueren wir die dritte Brücke von insgesamt vier über den Canal Grande: Die Ponte della Costituzione (in manchen Quellen auch nach ihrem Architekten Ponte di Calatrava genannt), die wahrscheinlich neueste und modernste der Brücken.
Leider muss modern und neu nicht immer positiv gemeint sein, denn mit dieser Brücke und dem dahinter liegenden Piazzale Roma hat sich die Stadt nur bedingt einen Gefallen getan. An diesem Platz endet die Ponte della Libertà und somit auch die Reise von sämtlichen Bussen und PKWs in die Stadt. Dementsprechend steht hier ein urhässliches Parkhaus, das zu barbarischen Preisen tonnenweise Autos verschluckt und so rein gar nicht zur Bausubstanz der Lagune passt. Nein, dieser Platz macht dem schönen Venedig wirklich keine Ehre.
Aus diesem Grund verließen wir den Platz ganz schnell und schlenderten weiter. Nachdem wir uns gestern durch die Mitte der Lagune zum Markusplatz geschlängelt hatten, versuchten wir es dieses Mal an der westlichen Außenseite der Inseln. Dieser Weg entlang der Fondamenta Zattere al Ponto Longo besitzt eine wesentliche geringere Dichte an Touristen. Denn ein Großteil dieser folgt eher den Schildern zur Rialtobrücke oder zum Markusplatz und verirrt sich so nicht auf diese Pfade.
Ein weiterer Vorteil dieses Weges ist die Tatsache, dass er direkt am Wasser und fast den ganzen Tag in der prallen Sonne liegt. Ein recht breiter Gehweg lässt hier fast Strandpromenadenfeeling aufkommen. Ebenfalls die sind die Restaurants hier deutlich bezahlbarer und schocken nicht mit Preisen à la 5,70€ für einen Kaffee am Markusplatz. Für Sparfüchse gibt’s hier auch noch einen Billa Supermarkt.
Nachdem wir uns wieder mit ein paar Flaschen Wasser eingedeckt haben, geht’s weiter in Richtung Markusplatz. Nunja, um es genau zu sagen, eher direkt gegenüber vom Markusplatz. Denn auf der anderen Seite des Canal Grande befindet sich Chiesa della Madonna della Salute, die man schon von Weitem erkennt.
Angesichts des Endes der Pestwelle bauten die Einwohner von Venedig dieses riesige Bauwerk. Man kann sich demnach vorstellen, wie schlimm die Krankheit in dieser Stadt gewütet hat. Fast die Hälfte der Einwohner fiel der Seuche zum Opfer.
Durch einen großen Zufall finden wir entlang eines Kanals eine kleine Werft, in der gerade Gondeln wieder auf Hochglanz poliert werden. Interessanterweise waren wir dort nicht wirklich allein, sondern eine ganze Horde von Künstlern saß auf der gegenüberliegenden Seite und malte Aquarelle. Scheint wohl eine ziemlich gute Werkstatt zu sein.
Kommen wir nun aber zum finalen Höhepunkt unserer Tour durch Venedig: Die Ponte dell’Accademia. Mit ihr passieren wir vierte und letzte Brücke über den Canal Grande und befanden uns so wieder auf der “Insel”, auf der auch der Markusdom steht. Interessanterweise wurde diese Holzbrücke gebaut um eine Eisenbrücke zu ersetzen.
Hier noch ein kleiner Blick auf den Canal. Am rechten Rand erkennt ihr noch die große Chiesa.
Da wir es überhaupt nicht eilig hatten, und auf dem Weg auch öfters mal kleine Pausen einlegten, neigte sich dieser Tag auch schon dem Ende zu. Schön, wenn man soviel Zeit hat um diese einmalige Stadt zu genießen. Und so ging es dann im Abendlicht wieder zurück nach Mogliano Veneto.
Schön, wenn man sich für einen Trip ein bisschen mehr Zeit lassen kann.