Reisebericht Bukarest Tag 1 – Flug mit Blue Air und Check-in im Sheraton Bukarest
Ein Abflug von Stuttgart aus – früher absolut normal für Conny und mich als wir noch in Augsburg wohnten. Deswegen machte ich mir auch dieses Mal keine großen Gedanken. Die kamen erst als ich den morgendlichen Plan für den Abflugstag noch einmal genau durchrechnete: Abflug nach Bukarest um 9:00 Uhr am Flughafen Stuttgart. Also Abfahrt in München um 04:30 Uhr. Hoppla!
Wenn man vom Moment des klingelnden Weckers absieht, war die Hinfahrt aber kein Problem. Ein freier mittlerer Ring und freie Autobahnen erlaubten mir eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 146km/h. In unter zwei Stunden von München nach Stuttgart – Definitiv eine neue persönliche Bestzeit. Und einen wunderschönen Sonnenaufgang gabs auch noch dazu.
Nun aber nix wie ab zum Terminal.
Die letzten Meter zum Flughafen legen Conny und ich immer mit der S-Bahn zurück. In Nachhinein geht dieser Plan locker als “tollkühn” durch, denn den Fahrplan hatte nur kurz überflogen. Hätte ich genauer hingeschaut, so wäre mir auffallen, dass wir an einem Sonntag Vormittag unterwegs waren. Hier fährt der Zug nur einmal pro Stunde.
Da unser Timing jedoch ziemlich gut passte, konnten wir schleunigst weiter reisen.
Unser heutiger Carrier sollte die Blue Air sein. Seit langem mal wieder ein Neuzugang in meinem persönlichen Logbuch. Die Airline mit Sitz in Rumänien besitzt ihren Hub in Bukarest und bindet von dort große europäische Metropolen wie Rom, Paris, Barcelona und eben auch Stuttgart und Köln in Deutschland an. Momentan befindet sich Blue Air gerade auf Expansionskurs und errichtet ein neues Drehkreuz im rumänischen Iași. Leider gibt’s von hier noch keine Verbindungen nach Deutschland.
Blue Air fliegt mittlerweile seit 10 Jahren und bezeichnet sich selbst als Billigflieger. Eingecheckt wird trotzdem regulär am Schalter, Sitzreservierungen und Gepäck sind bei der Buchung aber Aufpreispflichtig. Die Gepäckgrenze ist mit 32 kg pro Person aber mehr als fair. Solche Gewichtsgrenzen findet man sonst nur bei Emirates.
Dank des frühen Aufstehens lagen wir super in der Zeit und standen als einer der ersten am Check-In Schalter und gingen durch die Sicherheitskontrolle. Interessant an dieser Stelle: Stuttgart hat seit kurzem Körperscanner im Einsatz, für die man sich freiwillig als Fluggast entscheiden kann. Klar, dass ich den gleich einmal ausprobieren wollte: Gefühlt brauchen die Dinger zur Auswertung ewig. Auch die Tatsache, dass man die Hände über den Kopf heben und halten muss, machen den Scanner eher unattraktiv.
Logischerweise gibt’s aus diesem Bereich kein Foto. Begnügen wir uns stattdessen mit einem Blick auf den Einheitsbrei eines deutschen Flughafens.
Elli Beinhorn Lounge – Flughafen Stuttgart
Ein wenig Zeit hatten wir noch: Also ab in die Lounge am Flughafen Stuttgart. Wir entschieden und für die “Elli Beinhorn”-Lounge im ersten Stock:
Naja, ein wenig Enttäuschung kann ich an dieser Stelle nicht verbergen. Die Lounge ist nicht gerade groß – immerhin hatten wir sie komplett für uns alleine. Eigentlich hatten wir uns auf ein richtiges Frühstück gefreut. Die Auswahl war aber dürftig. Hier wäre die ehemalige Flugpionierin Elli Beinhorn wahrscheinlich auch nicht glücklich mit der Verwendung ihres Namens gewesen.
Flug mit Blue Air von Stuttgart nach Bukarest
Für uns sollte es dann endlich so weit sein: Ab durch die Passkontrolle und zu unserem Flieger. Die Maschine, die uns nach Bukarest bringen sollte, könnte sogar dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Die YR-BAJ flog früher als D-ABKC für die Lufthansa unter dem Namen auf der Kurzstrecke und ist seit 16.12.2010 in der Flotte der Blue Air.
Pünktlich hoben wir in Richtung Rumänien ab und drehten noch einmal eine Schleife um den Stuttgarter Flughafen. Kleiner Exkurs in Richtung Partywissen: Stuttgart ist der größte Flughafen Deutschlands mit nur einer Landebahn.
War es bisher neblig trüb gewesen, legte die Sonne ab jetzt richtig los. Soviel sei schon einmal verraten: Bis zur Landung in drei Tagen sollte es so sonnig bleiben.
Die erste Stadt, die ich aus dem Fenster vom Sitz 4A erkennen konnte, war die Audi-Metropole Ingolstadt in der oberen linken Ecke. Weiterhin sieht man den Flughafen von Manching und die A9 als Diagonale quer durch das Bild.
Danach wurde es bei mir etwas schwerer mit dem Erkennen von markanten Punkten. Der Neusiedler See ließ sich aber gut identifizieren. Geografisch liegt er in einem Dreiländereck. Der See befindet sich fast komplett in Österreich, während der untere Teil bereits in Ungarn liegt. Am rechten Ufer grenzt der See an die Slowakei.
Nach einer Flugzeit von guten zwei Stunden näherten wir uns dann dem Flughafen Bukarest Henri Coandă, der auch unter dem Namen Bukarest-Otopeni bekannt ist. Früher hatte Bukarest mit dem Flughafen Bukarest-Băneasa noch einen zweiten Airport. Dieser ist mittlerweile aber ausschließlich für den Geschäftsreiseverkehr reserviert.
Das Wetter hätte nicht besser sein können. Mit unseren dicken Jacken, die uns gegen die Kälte in Deutschland schützen sollten, standen wir plötzlich in der spätsommerlichen Hitze. Ok, es gibt Schlimmeres.
Den Flughafen von Bukarest sollte man in seiner Größe nicht unterschätzen. Gleich zwei Terminals sorgen für etwas längere Wege. Dennoch kamen wir schnell an unser Gepäck und machten uns mit dem Flughafenbus auf den Weg zur Metrostation “Gara du Nord”.
Die Metro soll in absehbarer Zeit zum Flughafen verlängert werden. Eine absolut richtige Entscheidung, die Züge sind sauber, riesig und schnell unterwegs. Genau so sollte ein Flughafen angebunden sein – eine Busverbindung wirkt hier antiquiert.
Sheraton Bucharest
Unser Ziel des heutigen Tags lag genau am nördlichen Rand der Innenstadt: Das vor wenigen Tagen neu eröffnete Sheraton Bucharest im zweithöchsten Gebäude der Stadt.
Das Hotel war gleich so neu, dass es mein Routenplaner noch nicht kannte. So liefen wir leicht verwirrt am Anfang in die falsche Richtung, bis wir dann doch die richtige Ecke fanden. Nach dem Betreten unseres Zimmers kam die kleine Überraschung: Das Hotel hatte das Zimmer auf Connys Namen reserviert. Richtig so, ladies first.
Für uns war es fast ein wenig ungewohnt, wieder mit zwei großen Koffern in ein Hotelzimmer einzuchecken. Früher reisten wir mit kleinem Handgepäck und mittlerweile sind wir wieder mit guten 20kg unterwegs. Für eine dreitägige Städtereise kann man da aber mal ein Auge zudrücken. Schließlich hatte ich auch wieder mein komplettes Equipment dabei, um einen kleinen Film über Bukarest zu drehen.
Tatsächlich ließen wir es am ersten Tag eher ruhig angehen und gönnten uns nur ein kleines Abendessen und erkundeten ein wenig die Umgebung unseres Hotels.
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten von Bukarest gibt’s dann im neuen Blogpost.
Vielen Dank an Blue Air und das Sheraton Bukarest für die Unterstützung bei dieser Städtereise in die Hauptstadt von Rumänien
Hi Phil,
endlich gehts mit dem Bericht los;-)
Ich hatte bei meinem letzten Wien-Trip im Dezember 2014 Gelegenheit den Körperscanner zu testen. Ok, am frühen Morgen waren die Dinger in Düsseldorf noch recht schnell, keine Ahnung wie sich das ändert wenn im Laufe des Tages die Passagierfrequenz höher wird.
Mit dem Bobby YR-BAJ habt Ihr dann ja noch Glück gehabt, die Lufthansa gibt ihre Maschinen eigentlich in recht vernünftigem Zustand ab.
Die Metro Bukarest macht anhand der bisherigen Bilder wirklich einen guten Eindruck. Wie lange seid denn mit dem Airport Bus zur “Gara du Nord” gefahren und wo hält der Bus am Airport?
Übrigens hat die Firma Bombardier bei der Bukarester Metro auch die Finger mit im Spiel.
Jetzt freue ich auf den nächsten Teil…
LG Stefan
Jo, die Maschine war wirklich recht gepflegt. Allerdings sind die Wartungen ja auch vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Und da hält sich auch jeder dran.
Der Flughafen Bus hält direkt vor dem Terminal 1 und nochmal vor dem Terminal 2. weiter gehts dann zum alten Flughafen. Früher konnte man den Bus deswegen auch gut nutzen, um zwischen den Airports zu pendeln. Die genaue Zeit habe ich nicht mehr im Kopf. Ich würde mal so auf 25 Minuten schätzen.
LG Phil
Moin Phil,
netter Scherz von Dir, dass man die uralte B737-400 noch aus Lufthansa-Zeiten kennen könnte. Die fliegt ja schon ewig nicht mehr für die LH. Sag doch mal was zu Sitzabstand, Bequemlichkeit, Bordverpflegung? Bei so einem alten Flieger und dem Image “Billigflieger” denke ich zuerst an enge Sitzreihen, Schmerzen im Knie, weil der Sitz davor gegen die Kniescheibe drückt, nur ein kleiner Snack bzw. kostenpflichtiges Essen & Getränke. Kannst Du das bestätigen, widerlegen?
Das Sheraton Bukarest sieht aus wie so ein alter sozialistischer Kasten. War das mal so ein Ding oder hat man etwa diesen Hotelturm neu in die Stadt geknallt? Die Zimmer hingegen sind wirklich top, sehr schön. Wobei ich die Entscheidung für einen Teppich in Zeiten von Allergikerfreundlichkeit etwas antiquiert empfinde. Aber sonst eine sehr schöne Suite, die ihr zwei da hattet.
Auf bald in München,
Servus,
Götz
@Götz: Also bei deinem biblischen Alter ist doch 1998 wie gestern für dich. Selbst ich bin da schon fleißig geflogen. Ansonsten ist der Preis beim Billigflieger definitiv gut. Der Sitzabstand ist gerade noch in Ordnung. Mein Tip: Lass den Gurt während des Fluges dran, dann rutscht man nicht mit den Knien an den Vordersitz.
Verpflegung gibt es über den Wolken gegen Cash und Kreditkarten. Conny und ich haben uns einfach was mitgenommen. Im den zwei Stunden ist jedenfalls niemand an Bord verhungert.
Das Hotelgebäude ist nicht neu gebaut. Früher war es das Howard Johnson Grand Plaza Hotel. Teppichboden finde ich persönlich aus Lärmschutzgründen besser als Holzfussboden. Das liegt aber auch sicher daran, dass ich von Allergien komplett verschont geblieben bin.
Lg Phil
@Götz
Hi Götz,
stimmt, die Boeing 737 ist wirklich nicht mehr so neu. Hab gerade bei
http://www.airfleets.net gesehen, daß sie auch von 07/1997 bis 12/2010 schon bei Air One geflogen ist.
Das hatte ich beim ersten Mal überlesen. Wußte auch nicht, daß LH wirklich mal 737-400 in der Flotte hatte.
Schönen Gruß
Stefan
Airfleets ist eine klasse Adresse. Sehe ich das richtig, dass LH noch zwei 737-300er bis 2014 in der Flotte hatte? Mal gleich recherchieren.
Hey Phil, der 300er Bobby der LH wird noch häufiger auf der Strecke FRA-BRE eingesetzt, ich meine, dass diese erst 2016 vollständig ausgeflottet werden. Auch wenn die Typen -300 & -500 schon Antiquitäten sind, fliege ich fast am liebsten mit den kleinen Bobbys der LH. :)
Als ich das letztes Mal mit einer 737 der LH unterwegs war, ist mir nur der mittlerweile sehr abgewohnte Kabine aufgefallen. Zwar gab es noch die alte Lederbestuhlung mit den großen Sitzabständen statt Gartenhocker. Trotzdem waren die Flieger von Innen ziemlich am Ende.
Ich habe allerdings mitbekommen, dass LH einige Bobbys zur Verschrottung in der Wüste flog.
Die D-ABXP ist beispielsweise ausgeweidet worden. Von der ABXO gibt es sogar ein Bild von der Ausschlachtung in Tulsa: http://www.airliners.net/photo/Untitled-%28Lufthansa%29/Boeing-737-330/2158289
Juhu, solche Berichte etwas vermisst in letzter Zeit, wieder schön klassischer Städtetrip. Back to the roots sozusagen. :-)
Eine bessere Rechercheadresse ist übrigens noch http://www.planespotters.net hier hast du noch mehr Informationen über Flotten und Airframes.
LH betreibt aktuell immer noch B733s.
@Jan: Mir hat’s auch mal wieder richtig Spaß gemacht. Eben Städtetrips, so wie sie früher mal auf meinem Blog angefangen haben. Allerdings hoffe ich, dass ich mich fototechnisch ein wenig verbessern konnte. Wenn ich mir da teilweise die alten Berichte durchlesen, gruselt es mich manchmal doch vor meinen alten Fähigkeiten. Da sind echt ein paar schiefe und krumme Bilder dabei.
LG Phil