Reisebericht Kopenhagen #3: Sightseeing & zurück nach München
Am dritten Tag reichte es vor dem Heimflug noch für einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt. Neben vielen interessanten Türmen war mir am Vortag besonders ein Exemplar ins Auge gestochen. Nämlich das der alten Börse (Børsen) auf der Insel Slotsholmen gegenüber der Holmens Kirke.
Wer genau auf die Architektur des Turmes schaut, sieht ein Wahrzeichen von Kopenhagen: Architektonisch korrekt nennt sich dieser Turm “Dachreiter” und stellt vier ineinander verschlungene Drachenschwänze dar.
Nachdem ich gestern fast nur im Inneren der Stadt umher geschlendert war, orientiere ich mich bei meinem Spaziergang etwas mehr entlang des Wassers. Anscheinend lieben es die Skandinavier ihre Opernhäusern direkt am Wasser zu bauen. Wie schon in Oslo baute man auch die Königliche Oper (Operaen) auf der Insel Holmen/Dokøen. Diese liegt ziemlich genau direkt gegenüber vom Amalienborg Schloss.
Institutionell gehört sie zum Königlichen Theater und soll – laut eigener Aussage – eine der modernsten Bühnen weltweit sein. Das Haus wurde dem dänischen Staat übrigens vom dänischen Industriemagnat Mærsk Mc-Kinney Møller geschenkt, der es mit diversen Geschäften im Schifffahrtsbereich zum reichsten Mann Dänemarks geschafft hatte. International belegte er bis zu seinem Tod im Jahre 2012 den 90. Platz der Liste der reichsten Menschen der Welt.
Auf dem Weg zurück zum Bahnhof wollte ich noch unbedingt zum Kastell von Kopenhagen, an dem Conny und ich damals unsere erste Sightseeing-Tour durch Kopenhagen gestartet hatten. Direkt man Eingang stieß ich auf die St. Alban’s Kirche, die die Weitwinkelfähigkeiten meines iPhones auf eine harte Probe stellte.
Das Kastell selbst wurde 1667 fertiggestellt und ist im Prinzip eine Festung im Nordosten der Stadt, die komplett von Wasser umgeben ist. Wie eine kleine schwimmende Burg sollte der Wassergraben und die großen deichartigen Befestigungen die letzte unüberwindbare Hürde von Angreifern sein.
Innerhalb der Festung, die von oben wie ein Fünfeck aussieht, hatten die Stadtherren alles untergebracht, was man für die möglichst lange Verteidigung der Stadt benötigte: Eine komplette Kasernenanlage inklusive Kommandantur und jeder Menge Kanonen und Magazine. Zur Sicherheit hatte man gleich noch ein passendes Gefängnis auf der Insel untergebracht.
Eine Bewährungsprobe musste die Anlage nach meinen Recherchen allerdings nie erleben. Bis heute kam es zu keinem direkten Angriff auf das Kastell, so dass man über seine theoretische Standfestigkeit nur munkeln kann. Die Zuständigkeit für das komplette Areal liegt übrigens noch heute beim dänischen Verteidigungsministerium.
Kurz bevor ich diesen zweiten, kleinen Sightseeing-Tag enden lasse, muss eine Feststellung an dieser Stelle unbedingt sein. Ich habe bisher keine einzige Stadt auf dieser Welt gesehen, bei der die Bewohner so verrückt auf Fahrräder sind. Es gibt praktisch keine Ecke dieser Stadt, an der man nicht von allen Seiten von Fahrrädern überholt wird. Allerdings habe ich auch noch keine Stadt gesehen, die so konsequent auf Fahrradspuren oder Fahrradwege setzt. Außerdem ist es auch gar nicht so einfach, noch einen freien Parkplatz für seinen Drahtesel zu finden.
Ich war an dieser Stelle aber schon wieder am Ausgangspunkt der Sightseeing-Tour angekommen: Der Bahnhof Østerport. Schnell löste ich wieder ein Ticket zurück zum Flughafen und machte mich fertig für den Heimweg.
Einen weiteren Blogpost wird es aber noch geben. Schließlich ist nicht nur der Rückflug nach München ein paar Zeilen wert, sondern auch noch ein besonderes Verkehrsmittel zum Flieger selbst. Seit kurzem besitzt die Stadt Kopenhagen eine führerlose Metro. Und auch diese wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Mehr dazu aber dann im nächsten Blogpost.
Weitere Kopenhagen-Reiseberichte
- Tag 1: Hinflug nach Kopenhagen mit SAS
- Tag 2: Stadtrundgang & Sehenswürdigkeiten
- Tag 3: Teil 2 Sightseeing & zurück nach München
- Tag 4: Metro & Aviator Lounge Kopenhagen Airport
Hinweis: Dieser Reisebericht ist ein Versuch, alle Fotos unterwegs nur mit einem Handy statt einer Spiegelreflex-Kamera zu knipsen. Alle gebloggten Fotos stammen von meinem iPhone 5S und wurden mit Adobe Lightroom nachbearbeitet.