Reisebericht Sölden Tag 3: Ice Q auf dem Gaislachkogel
Update: Kaum zu glauben. Da sitzt man im Kino und ahnt nichts, und auf einmal merkt man, dass ein eigenes Reiseziel in einem James Bond Film als Drehort genutzt wurde. Das Restaurant Ice Q wurde im Film James Bond 007: Spectre als fiktive Hoffler Klinik genutzt. Hier trifft Daniel Craig alias James Bond auf Léa Seydoux, die im Film die Ärztin Dr. Madeleine Swann spielt.
Der letzte Beitrag einer Bloggerreise ist meistens der Sentimentalste: Die Heimfahrt steht bevor und gedanklich muss man sich nicht nur von einer tollen Destination verabschieden, sondern steht auch noch vor einer meist unspektakulären aber langwierigen Heimreise. Eine eher unrühmliche Etappe.
In dem Fall der aktuellen Reise hatten wir uns aber absichtlich ein Highlight für den letzten Tag aufgehoben. Für uns sollte es hoch hinaus gehen. Mit der Gaislachkogelbahn fuhren wir auf den gleichnamigen 3056m hohen Berg am Rande des Ötztals mit Blick über Sölden.
Beim Anblick des Schnees auf dem Gipfel auf dem Gaislachkogel mussten wir uns den Ort unseres Wellness-Urlaubes noch einmal bewusst machen: Wir waren mitten in einem der beliebtesten Skigebiete: Über 2 Millionen Übernachtungen kommen hier pro Jahr allein in der Stadt Sölden zusammen.
Und keine Frage: Die rund 16.000 Betten des Ortes werden zu einem sehr hohen Prozentsatz von Wintersportfreunden und noch sehr zögerlich von Wellness-Urlaubern genutzt. Also ab mit uns auf die Piste. Wenn auch ohne Skier oder Snowboard.
Seilbahn auf den Gaislachkogel
Für mich als Ingenieur war tatsächlich auch die Art der Gondeln sehr interessant: Die Gaislachkogelbahn besteht nämlich insgesamt aus zwei voneinander getrennten Seilbahnen: Eine eher kleinere Kabine bringt den Skitouristen auf eine Zwischenetappe. Dort kann man sich entweder für ein Umsteigen zum Gipfel entscheiden, oder aber von hier die Abfahrt ins Tal starten.
Das Ziel unserer Tour war das Gourmet-Restaurant Ice Q und befindet sich nur wenige Meter unterhalb des Gipfels des Gaislachkogels. Zusammen mit einer Gruppe von waghalsigen Skisportlern bestiegen wir die zweite Seilbahn, die aus einer deutlich größeren und geräumigen Kabine bestand. Eingestiegen, hingesetzt und schon ging es ab auf die letzte Etappe.
Wer auf dem nächsten Foto genau hinschaut, kann die Stadt Sölden unten im Tal noch gut erkennen.
Oben angekommen lag der Gipfel wirklich zum Greifen nah. Leider verirrten sich ein paar Nebelfelder um uns herum, so dass die Sichtverhältnisse mitunter stark schwanken. Das Gipfelkreuz aus Metall ist aber gut zu erkennen. Wer will, erreicht dieses über eine Treppe in nur wenigen Minuten.
Das Gipfelkreuz stellte zwar ein nettes Fotomotiv, allerdings nicht wirklich unser primäres Ziel dar. Vielmehr hatten wir es auf das Restaurant Ice Q abgesehen, das nur wenige Meter von der Gondelstation entfernt ist. Für den Wintersportler die ideale Gelegenheit, sich auf der Piste noch vor der Abfahrt ins Tal zu stärken.
Restaurant Ice Q in Sölden
Unter dem Motto “Alpine Cuisine” möchte das Restaurant beweisen, dass Gourmet und Pistengaudi keine Gegensätze sein müssen. Stilvoll statt rustikal findet man hier von 09:00 bis 16:00 Uhr das sogenannte Gipfelkulinarium: Leichte Speisen aus der Region und eine gute Auswahl von süßen Sachen wie Kuchen und Gepäck aus der Gipfelkonditorei für den ausreichenden Zuckerspiegel.
Da wir – im Gegensatz zu den fleißigen Skifahrern um uns herum – unser sportliches Tagespensum noch nicht einmal ansatzweise erreicht hatten, entschieden wir uns nur für einen Salat.
Die Krönung des Tages wäre definitiv ein Besuch des Außenbereichs gewesen. Leider trauten sich nicht einmal die ganz Hartgesottenen ins Freie, da die frischen Temperaturen und der Wind die Terrasse fest im Griff behielten. Toller Nebeneffekt für ambitionierte Fotografen: Durch die Wolkenschwaden war selten eine Sicht auf den Boden möglich, so dass sich fast der Eindruck einer schwebenden Terrasse ergab.
Nach der Stärkung traten wir dann den endgültigen Heimweg an. Für uns ging es zurück in die Gondel und hinunter ins Tal, in dem mein Auto noch auf dem Hotelparkplatz vom “Das Central” wartete. Langsam schwebten wir mit beiden Seilbahnen zurück in Richtung Normalnull. Die Stadt Sölden präsentierte sich dabei aus dem Seitenfenster im perfekten Sonnenlicht.
Schnell gaben wir noch unsere Tickets für die Berg- und Talfahrt zurück. Diese und auch die Skipässe werden in Sölden mit einem Deposit belegt und können so nach der Rückgabe wieder immer wieder verwendet werden. Wer dabei an Umweltschutz denkt, könnte nur zum Teil recht haben. Wahrscheinlicher ist es, den Handel von gebrauchten Skipässen oder Seilbahntickets zu vermeiden, der in manchen Skigebieten Hochkonjunktur hat. Dies ist allerdings nur eine Vermutung.
Fazit Wellness in Sölden
Ein kleines Kopfschütteln könnte tatsächlich jedem reinen Wellness-Touristen in der Region entgegen gebracht werden: “Wie? Ihr wart in Sölden und seid nicht Skigefahren?“. Tatsächlich würde ich die Stadt im Ötztal aber keinesfalls nur auf den Wintersport reduzieren. Gerade Hotels mit hohen Standard können selbst außerhalb der eisigen Zeit ein Garant für einen erholsamen Urlaub ganz ohne sportliche Betätigung sein. Besonders das venezianische Thema im “Das Central” zeigt, wie gut man ein schlüssiges Konzept realisieren kann. Eine gute Küche und Ausflugsmöglichkeiten wie Ice Q sind da nur das Sahnehäubchen zum Prädikat “empfehlenswert”.
Sölden ohne Skier? Immer gerne wieder.
Vielen Dank an das Ice Q, das mich und Conny auf den Gaislachkogel in Sölden eingeladen hat. Um euch einen neutralen Eindruck zu geben, sind sämtliche Fotos von mir selbst geschossen. Es wurden keine Pressefotos veröffentlicht. Weitere Infos findet ihr unter www.soelden.com/iceq/
Danke für den tollen Bericht und die super Fotos. Probiere ich auf jeden Fall aus, wenn ich das nächste mal in Sölden bin zum Snowboarden :-)
Viele Grüße
Mathias – underwaygs.com
@Mathias: Genau :) Und wenn ich mal wieder in einem Hotel in Sölden unterwegs bin, probiere ich mal das Snowboarden aus. Ein kleines schlechtes Gewissen habe ich ja schon, dass ich kein einziges Mal auf Brettern auf der Piste war.
LG Phil
Das muss ich auch mit Sicherheit ausprobieren. Danke für den Tipp! VG aus St. Christina Grödnertal
@Charlotte: Klaro! Wenn man eh gerade mal in der Region ist, lohnt sich die Fahrt schon alleine wegen dem Ausblick.
LG Phil