Reisebericht Wallis Tag 2 – Schneeschuhwandern auf der Hannigalp und Action mit Snowtube & Snowbike
Nachdem der gestrige Tag mit einem guten Abendessen zu Ende gegangen war, durfte es heute etwas sportlicher werden. Doch bevor es auf die Piste ging, erinnerte mich mein Wecker um kurz nach 07:00 Uhr an ein Naturschauspiel, das ich schon lange einmal knipsen wollte: Das Alpenglühen.
Auf dem Bild kann man es sehr gut am linken oberen Rand auf der Bergspitze hinter dem Weißhorn sehen: Die morgendliche Sonne schafft es noch nicht ins Tal, leuchtet aber die Gipfel der Berge an und taucht diese so in ein satte Rot-Töne. Ein herrlicher Anblick!
Nach dem Frühstück ging es dann mit der Gondel auf die Hannigalp. Zehn der Gondeln sind sog. „Märchengondeln“, die von außen speziell nach Kindermärchen lackiert sind. Zusätzlich wird zum Beispiel in der Gondel mit dem Frosch das Märchen „Der Froschkönig“ während der Fahrt nach oben vorgelesen. Eine super Idee.
Auf der Hannigalp angekommen konnte ich zum ersten Mal das Matterhorn erkennen. Ganz links am Rand des unteren Bildes sieht man sehr gut die berühmte Gipfelform.
Am Vormittag gesellte sich der diplomierte Wanderleiter Otto zu mir und brachte mir ein Paar Schneeschuhe mit. Vor über fünf Jahren hatte ich bereits einmal eine Schneeschuhwanderung versucht und damals die Geräte nach wenigen Metern entnervt in den Rucksack geschmissen: Ständig lösten sie sich von meinen Wanderstiefeln. Jetzt weiß ich: Es lag damals nicht an mir, sondern an der lausigen Qualität der Schneeschuhe. Das professionelle Equipment von Otto hielt bombenfest und ermöglichten ordentliche Steigungen auf festen Schnee.
Unser erstes Ziel war die Chleini Furgge. Von diesem Aussichtspunkt sieht man sehr gut nach Visp, dem Hauptort des Kanton Wallis. Im Hintergrund erheben sich übrigens die Berner Alpen, die ich gestern als Wetterbarriere erwähnt hatte. Sogar der Aletschgletscher ist (eher für Profis) am oberen rechten Rand zu erkennen. Flächenmäßig ist er der größte und längste Gletscher der Alpen.
Nun wurde es für mich ernst. Nach einer kleinen Querpassage verließen wir die festen Wege und wagten uns in den Tiefschnee.
Es ist wirklich ein wunderbares Gefühl durch frischen, unberührten Schnee zu stapfen. Aber ich konnte mich auch jederzeit auf meine Skischuhe und meinen Wanderleiter 100% verlassen.
Wir entschieden uns über Mittag auf der Hannigalp zu bleiben und in einem Restaurant die verbrauchten Kalorien wieder aufzufüllen. Stilecht gab es für mich ein Racelett im Restaurant Hannighüsli.
Nachdem ich mich nun vormittags wieder an das Element „Schnee“ gewöhnt hatte, durfte es nun etwas schneller werden. Da ich zu meiner Schande aber gestehen muss, dass ich wirklich schon sehr lange kein Ski mehr gefahren bin, stapfte ich zuerst ins neu eröffnete Kinderland in der Nähe der Gondelstation.
Das SiSu-Kinderland ist der perfekte Ort für alle, die sich auf Brettern noch nicht so sicher sind. In der Schweiz sind das natürlich eher die ganz Kleinen, aber auch ich durfte eintreten. Ein freundlicher Schweizer erklärte mir gleich, dass es hier genau das Richtige für das Kind im Manne gäbe: Eine Lektion in Sachen Snowtube. Klingt kompliziert, ist aber im Prinzip für niemanden etwas Neues: Man schnappt sich einen aufblasbaren Reifen und donnert einen Kanal aus Schnee hinunter.
Tja, selbst die Kinder waren erstaunt, wie schnell ich mir einem solchen Reifen schnappte und zum Eingang des Kanals sprintete.
Was für eine geniale Aktivität! Ich versuchte diverse Anlauf- und Sitztechniken und krachte bei meinen letzten Lauf auch ordentlich in die Wand. Zu allem Überfluss wurde mein Einschlag mit doppeltem Salto vorwärts auch noch fotografisch festgehalten. Hoffen wir mal, dass es dieses Foto niemals ans Tageslicht schafft. Aber egal, beim nächsten Mal würde ich einen ganzen Tag nur für Snowtube reservieren und kräftig an meiner Technik feilen.
Doch auch der Gummireifen sollte nur der Vorgeschmack für die nächste Fun-Sportart werden: Mit dem Snowbike wurde nun endlich das Fahrrad auf die Piste gebracht. Zum ersten Mal hieß es für mich: Rein in die Skischuhe und ab auf den Skilift. Jetzt gibt’s kein zurück mehr!
Mit insgesamt vier Skiern hält man das Snowbike in der Spur: Zwei kurze Skier an den Füßen und zwei „Kufen“ hintereinander am Bike, wobei die Fuß-Skier laut meiner Lehrerin nur zur Dekoration und für den Lift angebracht sind und während der Fahrt theoretisch nicht den Boden berühren sollten.
Gelenkt wird konträr zum Fahrrad eher weniger mit Lenkausschlägen als eher mit Gewichtsverlagerung. Klingt einfach und klappte auch erschreckend schnell. Die erreichbare Geschwindigkeit liegt ungefähr bei der eines Snowboards, nur eben mit dem praktischen Vorteil, dass man während der Fahrt sitzen kann. Das ist mal entspannter Wintersport.
Aber Vorsicht: Das Bike hat keine Bremse!
Um kurz nach 16:00 Uhr machte ich mich dann schon auf den Heimweg. Die letzte Gondel fuhr um 16:45 Uhr und auch die Sonne begann schon hinter den Bergen zu verschwinden.
Mit einem kleinen Abendessen werde ich jetzt den Tag noch ausklingen lassen und dann den Tag dann eher früh enden lassen. Morgen werde ich nämlich alle Kräfte brauchen: Zermatt und das Matterhorn ruft.
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Mit Wintersport habe ich nicht wirklich viel am Hut, aber die Bilder sind wunderschön. Sieht nach viel Spaß aus!