Tag 2 – Sightseeing in Valletta: Republic Street, St. John’s Co-Cathedral & Fort St. Elmo
Als gute Dauer für einen Städtetrip haben sich mittlerweile drei Tage bei Conny und mir eingestellt. Zwei Tage verliert man wegen An- und Abreise, einen kompletten Tag hat man zum Schlendern und Genießen übrig. Wenn natürlich am ersten und letzten Tag noch ein wenig Zeit übrig bleibt, umso besser.
Nachdem wir den gestrigen Tag wirklich nur zum Ankommen und Bummeln in Sliema nutzten, wollten wir heute nach Valetta starten.
Laut unserer Recherche im Vorhinein auf mehreren Internetseiten gibt es eine angebliche Fährverbindung zwischen Sliema und Valetta durch den Hafen für weniger als einen Euro. Leider fanden wir diese nicht, sondern nur geschätzte 20 Anbieter, die Harbour Cruises und Taxifahrten auf die andere Seite anboten. Erstere wäre sicher interessant, passte aber null in unseren Zeitplan, und die Überfahrt im stilecht gelben Taxiboot kostete 3€ return. Bei einem solchen Preis zögert man doch nicht lange.
Selbstverständlich hätte man auch mit den 0815-Bussen fahren können, man wäre aber deutlich langsamer gewesen. Und da die Temperaturen mehr als angenehm waren, bestiegen wir lieber ein Boot.
Da das Zentrum von Valletta mehr wie ein Labyrinth aus rechtwinkligen Gassen mit teilweise enormen Höhenunterschieden gebaut ist, empfiehlt sich eine kleine Karte. Ich hatte eine solche gleich am Flughafen von der Tourist-Information besorgt. Aber auch wer sich lieber durch die Gassen treiben lassen möchte, kann sich wegen der recht geringen Größe von Valletta nicht großartig verlaufen.
Sofort versuchte ich die Atmosphäre der Stadt mit seinen alt-ehrwürdigen Häusern, engen Gassen und waghalsigen Parkmanövern an handbremsenfeindlichen Steigungen einzufangen. Gar nicht so einfach, denn die sehr tief stehende Sonne erhellte die Straßen fast nie, während der blaue Himmel und die Sonne richtiges Urlaubsfeeling aufkommen ließen.
Die Stadt, der quasi auf der mittleren Landzunge des Naturhafens liegt wird in der Mitte durch die Republic-Street getrennt, die im einem Großteil ihres Verlaufs als Fußgängerzone von Autos befreit ist. Auch hier ließen es die Fans der Weihnachtszeit wieder richtig krachen und schmückten die Straße mit weißen Baumgerippen und Lichterketten.
In der Mitte der Republic befindet sich noch der Gerichtshof:
Der Präsidentenpalast:
Die St. John’s Co-Cathedral wird in vielen Reiseführern als eine der Hauptsehenswürdigkeiten angepriesen. Angeblich soll sie von außen überhaupt nicht so imposant sein und leicht übersehen werden. Dafür sollen einen das Interieur vom Hocker reißen. Steile Behauptung, denn so unscheinbar kam das Gebäude mal gar nicht daher.
Die Kirche trägt ihren Namen übrigens, weil sie “nur” der Zweitsitz des Erzbischofs von Malta ist. Sein eigentlicher Arbeitsplatz ist die St. Paul Kathedrale im benachbarten Mdina, die wir allerdings nichts besucht haben.
Der Eintritt der Kirche wird dem fotowütigen Reiseblogger und seiner tapferen Begleiterin leider nicht umsonst gewährt, so dass man ganze 6€ für eine Eintrittskarte abdrücken muss. Wenigstens ist ein Audioguide im Paket enthalten, so dass man sich die Sache wieder schön rechnen könnte. Sicher keine schlechte Ergänzung zur Besichtigung, allerdings hätte mich diese Innendekoration wahrscheinlich auch ohne meinen quakenden Elektro-Guide umgehauen.
Notiz an mich: Nicht so skeptisch gegenüber enthusiastischen Reiseführern sein. Die Ritter der verschiedenen Orden, denen die Gestaltung des Bauwerks maßgeblich zu verdanken ist, haben es sehr gut mit ihrer Kirche gemeint und sich beim Bau der Kapellen sowohl gegenseitig übertrumpfen wollen, aber haben dennoch einen einheitlichen Stil beibehalten.
Teilweise sind die Darstellungen allerdings etwas kirchen-untypisch. So fällt zum Beispiel die extrem hohe Anzahl an Schädelknochen auf, als auch das Relief eines Ritters, der sich im Moment seines Todes auf dem Schlachtfeld meißeln ließ. Mhmm, … . Also mir ist noch nie der Wunsch nach einem Bild gekommen, dass mich bei einem Flugzeugabsturz zeigt.
An dieser Stelle des Trips hatten wir mal wieder richtiges Glück. Bei strahlendem Sonnenschein waren wir in die Kirche gegangen, und ebenso bei schönstem Sonnenwetter wieder heraus gekommen. Nur anhand der rasch weg trocknenden Wasserpfützen in den Straßen sah man, dass gerade ein ordentlicher Regenschauer über Valletta gezogen war.
Deswegen setzten wir unseren Bummelgang durch die Innenstadt gleich auf der Merchant Street, der Parallelstraße zur Republic Street, weiter in Richtung Halbinselspitze, fort.
Am diesem Ende dieser Halbinsel befindet sich nämlich das Fort St. Elmo, das die Hauptlast eines potentiellen Angriffs tragen sollte. Diese sternförmige Bastion wurde bei der Belagerung der Türken 1565 komplett zerstört und dann später in etwas anderer Form wieder aufgebaut.
Im Inneren befindet sich heute eine Polizeiakademie. Mein Versuch, einfach mal reinzulatschen, wurde leider sofort von den Sicherheitsbeamten abgeblockt. Schade, dabei hätte man so einen guten Ausblick auf der gegenüber liegende Fort St. Angelo gehabt.
Macht aber nichts, denn wenn man die Stadtmauer etwas weiter geht, kommt man zum Siege Bell Memorial, welches den Toten der Weltkriege gedenkt. Diese Glocke ertönt jeden Tag um 12:00 Uhr und man wird mit Hinweisschildern explizit davor gewarnt, sich um diese Uhrzeit in der Nähe aufzuhalten. Da werden wohl schon einmal dem ein oder anderen die Ohren weggeflogen sein.
Mit diesen Impressionen machten wir uns dann wieder auf den Heimweg und setzten in alter Tradition wieder mit den Taxi über das Hafenbecken über.
Ihr seid ja ganz schön aufnahmefähig und fleißig. Wieder ganz tolle Bilder. Jetzt kann ich verstehen, warum Ede so von Malta schwärmt. Ganz tolle Eindrücke, einfach nett. Freue mich schon auf die weiteren Berichte. Einen schönen dritten Advent. Liebe Grüße
Ach, vergiss die mordsdekorierte Kirche… Männer im Kilt! XD
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Lieber Philip, Tolle Bilder , möchte noch mal hin! Deine Ede
Ja, aber klar doch! Sag einfach wann, und wir fahren/fliegen da hin!