Es gibt Länder, die man auch als Vielreisender nicht wirklich auf dem Schirm hat: Wer überlegt schon spontan, seine wertvollen Urlaubstage für einen ausgedehnten Urlaub in Serbien zu investieren? Nicht, dass ich Vorurteile gegen das Land hegen würde. Ganz im Gegenteil hatte ich fast überhaupt kein Wissen über dieses Land. Außer von einem geschichtlichen Ereignis – nämlich dem Ausbruch des 1. Weltkrieges – konnte ich keinen einzigen Fakt über Serbien nennen und hätte das Land erst im zweiten Anlauf auf einer Landkarte gefunden.
Umso besser, dass mich eine Gelegenheit aus diesem Dilemma befreite und mir die Möglichkeit gegeben wurde, die Hauptstadt von Serbien kennen zu lernen. Dank der Neueröffnung eines Radisson Blu-Hotels zwischen dem Messegelände und dem Hauptbahnhof von Belgrad durfte ich für drei Tage mitten in der Metropole wohnen und endlich den Hintergrund der so oft zitierten Metapher vom “Tor zum Balkan” erkunden.
Dank der recht üppigen Zeit von ganzen vier Tagen vor Ort konnte ich auch einen tieferen Blick in die Geschichte der Stadt und des Landes erhaschen: Beim Besuch des Haus der Blumen und dem alten Königspalast konnte man gut erkennen, wie sehr selbst die jüngere serbische Geschichte von Gegensätzen geprägt ist: In nur einem Jahrhundert wechselte die Staatsform von Monarchie auf ein sozialistisches Regime, danach zu einem fast diktatorischen System und über einen immer lockerer werdenden Staatenbund zurück zu einer aufstrebenden demokratischen Republik. Auch die Aufmachung des Grabes von Josip Broz Tito zeigte, wie sehr die Grenze zwischen verehrtem Staatsmann und diktatorischem Machthaber innerhalb der Wahrnehmung eines Landes verschwimmen kann.
Neugierig? Dann viel Spaß beim Durchlesen meiner Blogposts.
Ebenfalls fand ich vor Ort die Zeit, um die mittlerweile 30. Ausgabe meiner Video-Reiseberichte zu drehen. Wer sich lieber eine Stadt in bewegten Bildern anschauen möchte, der findet das Objekt der Begierde gleich hier oder – wie alle meine Reisevideos – auf meinem YouTube-Kanal.