Eigentlich haben wir bei unseren Reise noch nie ein Ziel zweimal angesteuert. Trotzdem war ich nicht weniger aufgeregt, als wir morgens um 6:00 Uhr aufstanden und uns auf den Weg zum Memmingerberg machten. Schließlich würde es nicht nur der erste 1 cent-Flug meines Lebens werden sondern auch das Wetter sollte, laut wetter.com, dieses Mal noch viel besser werden als im Juni.
Die Wartezeit vor dem Boarding verbrachten wir im Auto mit einer DVD und gingen ganz gemütlich erst 30 Minuten vor Abflug ins Terminal. Der Flug verlief äußerst angenehm, wir konnten uns sogar eine Sitzreihe am Notausgang sichern. Gerade meine langen Haxen sind ein großer Freund von Notausgängen.
Nach der überpünktlichen Ankunft (natürlich mit Fanfare) in Stansted trauten wir unseren Augen kaum: strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und geschätzte 15°C. Die Jacken konnten erst mal im Rucksack bleiben. Als Transfer hatte ich den Stansted Express gebucht. Ein kleiner Tip: Wer die Karten am Flughafen abholt, sollte vielleicht lieber die 4 Ticket-Schalter am Bahnsteig benutzen als den einen überfüllten Schalter im Flughafen selber.
Die Bahnfahrt dauerte ungefähr 50 Minuten und verlief etwas holprig. Bei dem Wort „Express“ und 24€ Fahrtkosten hätte ich eigentlich etwas mehr erwartet, aber ich meckere hier auf hohem Niveau. Der easyBus braucht bekanntlich ja 1:20 Stunden, man spart also doch eine gute halbe Stunde. Jedenfalls kamen wir pünktlich in der Liverpool-Station im Norden von London an. Hübsche Architektur, btw.
Schnell noch eine Off-Peak Tageskarte gekauft und ab ging’s in die Tube. Normalerweise checke ich immer direkt nach der Ankunft ins Hotel ein: So hat man sein Bettchen sicher und kann nicht benötigtes Gepäck abladen. Dieses Mal waren wir gut 2 Stunden vor der Check-In Zeit des Hotel in der Innenstadt, weswegen wir das Sightseeing vorzogen.
Zuerst ging es zum Buckingham Palace. Ihr erinnert euch? Letztes Mal hatten wir das nur noch bei Nacht geschafft und fest versprochen es beim nächsten Mal zu erledigen.
Bei herrlichstem Sonnenschein schlenderten wir zum Elisabeth Monument vor dem Palast und konnten die Abfahrt eines Gastes in stilechter Kutsche erleben.
Zu Fuß liefen wir dann zum Themsen-Ufer in Richtung Big Ben und London Eye. Ich kann es nicht oft genug sagen: Eigentlich hatten wir mit Regen und eiskalten Temperaturen gerechnet. So kann man sich irren =) Zum Vergleich: In München schneite es bei 1°C.
Das Hungergefühl schlich sich ganz langsam an, so dass wir zum Tower Hill fuhren und uns dort eine stilechte Portion Fish’n’Chips gönnten. Verputzt wurde das “Festmal” beim herrlichen Ausblick auf die Tower Bridge. Ich glaube ich könnte noch fünfmal nach London fahren und würde es immer wieder genau dort tun!
Mittlerweile zeigten unsere Uhren 14:00 Uhr an, so dass wir zu unserem Hotel in der Nähe von Notting Hill aufbrachen. Mit der Tube hatten wir ein wenig Pech: Ständig hatte mindestens eine Linie Probleme, so dass es zu Zugausfällen oder zu sehr langen Verspätungen der anderen Linien kam. Hatte man dann endlich einen Zug erwischt, fuhr dieser sehr langsam und hielt sehr oft mitten im Tunnel an. Aber trotzdem schafften wir es zu unserer Unterkunft.
Zu dem Hotel gibt’s später mehr, eine solchen Zustand eines Hotelzimmers habe ich bis jetzt noch nicht erlebt. Man darf gespannt auf unsere Holidaycheck-Bewertung sein.
Nachdem wir den Sightseeing-Teil ad acta gelegt hatten, ging es zu einem meiner absoluten Lieblingsplätze der Stadt (Wenn ich mir dieses Recht nach zwei Besuchen überhaupt herausnehmen darf): Dem Piccadilly Circus.
Das letztes Mal hatten wir es verpennt uns bei Cinnabon eine Zimtschnecke zu kaufen. Schon bei unserem Kanada-Roadtrip schlichen wir ständig um diese Backstuben der etwas anderen Art herum. Dieses Mal schlugen wir zu und genossen bei schon sehr tief stehender Sonne das bunte Treiben auf den Treppen vor dem Brunnen.
Tja, und dann? Shopping! Schaut euch auf jeden Fall die Eintrag zu diesem Thema auf Connys-Blog an. Ich begnüge mich mal hier mit einer Aufzählung an Geschäften, in der die Kreditkarten zu Gast waren:
– Abercrombie & Fitch
– Topshot
– COS
– H&M
Es wären sicher noch viel mehr gewesen, wenn der Tag nicht irgendwann aufgehört hätte. Und so ging es abends nur noch zurück ins Hotel.
Mit einem kostenlosen Frühstück starteten wir gemütlich den nächsten Tag. Leider bietet Ryanair immer noch keine gescheiten Tagesrand-Verbindungen nach Memmingen an, so dass wir nur die 12 Uhr-Maschine nehmen konnten. Die Entscheidung für den Stansted-Express brachte zwar fast eine Stunde mehr in London, für ein Fortsetzung des Sightseeing-Programms reicht das aber trotzdem nicht.
Mei, egal. Für 0,01€ …
Am Flughafen hatten wir dann noch richtig Glück: Mit einer Punktlandung erreichten wir das Gate genau 30 Minuten vor Abflug, als der Flugsteig auf einmal geändert wurde. Und so standen wir durch Zufall als Erste in der „Sparnasen-Schlange“. Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie die Ryanair-Stewardessen britische Ordnung in das Getümmel zwischen Other-Q und Priority bringen. Da werden die Passagier millimetergenau in ihren Schlangen dirigiert und positioniert. Änderte aber trotzdem nichts daran, dass uns die Notausgang-Reihe sicher war. Und so segelten wir überpünktlich zurück ins Allgäu.
Die Parkplätze auf dem Allgäu-Airport haben sich übrigens schon wieder vermehrt. Zusätzlich zu P1, P2, P3 und P4 hat sich jetzt noch P2a gesellt, eine kleine Parkfläche etwa fünfzig Meter gegenüber der Picasso-Halle.
Fazit: Man muss diesen Billigfliegern bei aller No-Frills-Mentalität wirklich dankbar sein: Nie war es einfacher und billiger einen Trip ins europäische Ausland zu unternehmen und seinen Horizont etwas zu erweitern.
Noch ein kleiner Hinweis zu Schluss für alle hungrigen Frühaufsteher: Wer gerne vor dem Abflug in Memmingen noch etwas essen möchte, dem empfehle ich auf der A96 zirka 10-20 Kilometer vor dem Flughafen entweder den 24h-BurgerKing in Bad Wörishofen ohne Drive-In oder dem 24h-McDonalds in Hölzgünz mit McDrive.
Der Frühstücks-Bagel ist bei uns schon fast Tradition ^_^