Dass dieser Urlaub etwas anders anfangen würde, hatte ich ja schon erwähnt. Und so begann der ganze Trip erstmal damit, dass ich Conny vom Hamburger Flughafen abgeholt habe. Eigentlich ironisch, dass auf der Anzeigetafel mehrere Flüge nach Kopenhagen angezeigt wurden. Aber egal, wir hatten uns eben für einen Roadtrip entschieden.
Und so dauerte es auch nicht lange, bis wir diese Deutsch-Dänische Grenze hinter uns ließen und ein weiteres Land auf unserer „Haben-wir-schon-besucht“-Liste abhaken konnten. Auch wenn es auf den dänischen Autobahnen nicht so viel zu sehen gibt, wurde die Fahrt spätestens bei Nyborg sehr spannend: Hier überbrückt die 18 Kilometer lange Storebælt-Brücke den großen Belt und ersetzt so seit 1998 den regelmäßigen Fährverkehr. Besonders lustig wurde die Fahrt durch den wirklich sehr starken Querwind. Mit welcher Geschwindigkeit der Wind über die Fahrbahn bließ weiß ich zwar nicht, aber schaut euch doch einfach mal die Fotos an. Ein Windsack der waagerecht quer zur Fahrbahn weht bedeutet nichts Gutes.
Aber trotzdem erreichten wir (nur durch das Tempolimit von 130 bzw 110 km/h gedrosselt) unser Apartmenthotel in Kopenhagen im Stadtteil Østerbro, nördlich der Innenstadt. Ein Bericht zum „Adina Apartment Hotel“ wird noch nachgereicht . Soviel schon mal vorweg: Ein großartiges Stadthotel, dass mehrere Klassen über unseren letzten London-Hotels liegt.
Ein großer Nachteil an Daytrips ist die wenige Zeit, die man zur Verfügung hat. Und da die Sonne in dieser Region auch nicht ewig am Himmel stehen bleibt, starteten wir nach einer kurzen Verschnaufpause unsere Tour und liefen in Richtung Innentadt, die zum Glück direkt um die Ecke lag.
Zuerst musste natürlich der kleinen Meerjungfrau (Den lille Havfrue) ein Besuch abgestattet werden.
Trotz der arktischen Temperaturen standen hier jede Menge Menschen, von denen auch einige verzweifelt versuchten auf die vereisten Steine zur Statue zu klettern. Wir beließen es beim Betrachten und liefen weiter in Richtung Amalienborg (Amalienborg Slot), dem Schloß der Königin Margrethe II:
Die Wachen waren zwar nicht ganz so regungslos wie jene vor dem Buckingham Palace, ihre Mützen standen aber ihren englischen Pendants in nichts nach.
Wenige Meter weiter östlich hatte man einen schönen Ausblick auf Christianshavn. Dieser Stadtteil liegt komplett auf einer Insel und beherbergt die Oper von Kopenhagen, die man von hier sehr gut sehen konnte.
Bereits bei der Anfahrt zu unserem Hotel konnten wir einen kleinen Blick auf den Nyhavn, einen kleinen rustikale Hafen mit Fußgängerzone erhaschen. Wer sich in den Kneipen und Restaurants eine Pause gönnen möchte, sollte lieber einen großen Geldbeutel dabei haben: In Dänemark ist alles teuer, besonders der Alkohol.
Ein weiterer Bewertungspunkt einer Stadt sind in meinen und Connys Augen definitiv die Geschäfte der Innenstadt. Was bringen die schönsten Kulturgüter, wenn man sich nicht mal eben schnell beim Shoppen aufwärmen kann. Einen kleinen Shoppingguide Kopenhagen wird Conny sicher noch auf ihrem Blog vorstellen. Apropos Temperaturen: Das Quecksilber zeigte gute -7°C, wenn das mal nicht Bibberwochen-tauglich ist!
Und so schlenderten wir durch die Købmagergade bis zu einem Gebäude, dass wir von wärmsten empfohlen bekommen haben: Den Rundetårn, zu deutsch „Runden Turm“. Nunja, Türme sind meistens rund, was also macht dieses Bauwerk so besonders? Schon bei Baubeginn im Jahre 1637 hatte man an die armen Leute gedacht, die sämtliche Bücher für die Bibliothek ganz oben im Turm die Treppen hinauf schleppen müssten. Und so baute man einfach einen runden Weg in den Turm ein, den ein Pferdegespann ohne Problem hochfahren konnte. Und so sieht das ganze dann aus:
Am nächsten Tag statteten wir noch den Kopenhagener Seen einen kleinen Besuch ab. Diese drei kleinen Gewässer dienen zum als Naherholungsgebiet für die Städter (soviele Jogger haben wir im Winter noch nie gesehen) und zur Trennung der Stadtviertel Frederiksberg, Nørrebro und Østerbro.
Ich habe an diesem Tag mal meinen GPS-Logger mitlaufen lassen, hier unser kleiner Abschiedsspaziergang durch die Stadt:
Wie ihr sehen könnt, haben wir noch einen kleinen Schlenker durch den Königsgarten (Kongens Have) gemacht um dann kurz vor Ende des Trip noch das Kastell (Kastellet) zu besichtigen. Fast tiefgefroren sind wir einfach einmal durch die ehemalige Befestigungsanlage der Stadt durchgelaufen.
Dann war es leider auch schon wieder so weit: Connys musste ihren Flieger um 21 Uhr in Hamburg erwischen, so dass wir uns dann schon auf den Weg machten mussten.