Bloggertreffen #RBRLP in Koblenz – Mit dem Raddampfer Goethe nach Boppard und mit dem Lift auf den Vierseenblick
– „Phil, hast du denn schon einmal die Rheinromantik erlebt?“
Ja, zugegebenermaßen bekam ich diese Frage tatsächlich schon öfters gestellt. Jemand der so viel auf Reisen ist, hat fast immer eine kleine Anekdote im Reisegepäck. Aber ausgerechnet beim Thema „Verreisen in Deutschland“ stellte ich doch immer wieder meine Ahnungslosigkeit fest. Und kein Wunder, dass die Frage zu Deutschlands größtem Fluss mich dann doch schwer ins Schlingern brachte.
– „Äh nein. Beim Rhein kenne ich mich nicht so wirklich gut aus.“
Am vergangenen Wochenende hatte ich nun endlich die Möglichkeit beim Reiseblogger Treffen in Koblenz meine Wissenslücken zu schließen und mich endlich einmal auf die Spuren der vielen Touristen und Tagestouristen zu begeben, die eine Schifffahrt auf dem Rhein bedingungslos weiterempfehlen können. Und der Erfolg gibt der Strecke Recht. Wenn Touristen aus Fernost auf einer Europe-in-four-days-Tour die Zeit in ein vergleichsweise langsames Schiff investieren, dann muss einfach etwas dran sein.
Um das selbst herauszufinden, bestieg ich in Koblenz dazu den Raddampfer „Goethe“.
Das historische Schiff kann auf eine wirklich lange Tradition zurück blicken und wurde 1913 von der Preußisch-Rheinischen-Dampfschiffahrtgesellschaft (PRDG) in Dienst gestellt. Mit sehr viel Glück überlebte das Schiff sowohl den ersten als auch den zweiten Weltkrieg, wobei sie im letzteren fast völlig zerstört wurde, als zwei amerikanische Tiefflieger das Schiff versenkten, in dem zu dieser Zeit Zwangsarbeiter einquartiert waren.
Leider könnte die aktuelle Betreibergesellschaft Köln-Düsseldorfer noch etwas von ihren Schweizer Kollegen lernen. Bei den Schauffelrad-Dampfern am Thunersee, die ich kenne, achtete man auf eine gute Einsicht in den stets blank polierten Maschinenraum, während man an Bord der „Goethe“ leider so gut wie nichts vom Raddampfer-Antrieb zu Gesicht bekam. Dafür überzeugte natürlich die klassische Atmosphäre der edlen Salons auf den Decks.
Unsere Fahrt endete planmäßig in Boppard, die mitten in der Landschaft des UNESCO Welterbe „Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal“ liegt. Als Ausflugsort kannte ich den Namen der Ortschaft schon vom Hörensagen. Und wenn ein Ort sich schon mit dem Prädikat staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort schmückt, dann bin ich ja gleich noch gespannter auf seine innerstädtliche Gestaltung.
Archetektonisches Highlight der Innenstadt: Die katholische Pfarrkirche St. Severus, die offiziell zum Bistum Trier gehört. In den heutigen Tagen wird man wohl drei Kreuze machen, nicht in den Dunstkreis des benachbarten Bistum Limburg zu gehören…
Wie ihr gut auf den Fotos sehen könnt, stellte uns Petrus auf eine harte Probe. Die Wettersituation stand ständig auf der Kippe um von einer nebelig, trüben Wolkenfront zum Regen zu kippen. Ein Glück lag ich mit meiner Interpretation als ehrenamtlich pessimistischer Wetterfrosch komplett daneben, so dass beim Fußmarsch zum Vierseenblicklift tatsächlich blauer Himmel hervor blitzte.
Leider können Bilder und Fotos noch immer keinen subjektiven Eindruck von Temperatur vermitteln, so dass ich euch leider nur von meinem leichten Schlottern erzählen kann. Dennoch ist die Fahrt mit dem niedlichen Lift über die Weinberge ein echtes Erlebnis. Der 1954 von der Firma Hasenclever (Chapeau für diesen Firmennamen!) erbaute Lift gehört nur leider mit seiner Fahrtdauer von 20 Minuten für 900 Meter nicht gerade zu den schnellsten. Mit gemütlichen Tempo klappert sich die Anlage durch die Weinberge.
Boppard liegt selber an einer der größten Rheinschleifen, die besonders aus der Seilbahn hervorragend fotografiert werden kann. Ziel dieses Rittes ist der Vierseenblick. Auf dem Berg gibt es nämlich eine von den Einheimischen gefeierte Besonderheit. Durch die umliegenden Weinhänge verdeckt, entsteht der Eindruck, dass es sich gar nicht um einen Fluss, sondern um vier Seen handelt. Natürlich gehört dazu ein wenig Fantasie, aber die Staffelung der Berge gibt wirklich ein gutes Fotomotiv ab.
Wie man übrigens gut an dem kleinen Schild mit dem stilisierten rotes “R” und den Zinnen erkennen kann, ist dieser Pfad Teil des Rheinburgenweg mit insgesamt 196 Kilometern Länge. Die Rheinromantik hat für Eisenbahnfans gleich noch eine weitere Besonderheit. Wie man im Bild gut erkennt, führen gleich zwei Bahntrassen durch das Flusstal und sowohl die Linke als auch die Rechte Rheinstrecke gelten bei Bahnfans als Schmankerl. Wer Zügen gegenüber eher skeptisch eingestellt ist, sondern lieber noch mehr Wandern möchte, für den dürfte der Rheinsteig vielleicht eine Option sein. Dabei handelt es sich um einen weiteren Fernwanderweg mit insgesamt fast 320 Kilometern auf der rechten Rheinseite. Erkennbar ist dieser an kleinen Schildern mit einem stilisiertes “R” auf blauem Grund.
Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Rheinland-Pfalz Tourismus und Tina von mrsberry, die das Reisebloggertreffen #RBRLP erst möglich gemacht haben und so den Urlaub in Deutschland mal wieder in meinen Fokus zurück geholt haben. Mehr Eindrücke folgen demnächst.
Weitere Berichte über das #RBRLP findet ihr ebenfalls auf diesen Blogs:
– Meike: Koblenz aus der Pilz-Perspektive
– Tina: Das war das Reiseblogger Treffen in Koblenz #RBRLP
– Nicole: Mein erstes Reisebloggertreffen in Koblenz #RBRLP
– Alex: Virtual Life meets Real Life – das #RBRLP-Klassentreffen in Koblenz
– Chrischtina: #RBRLP – Zwischen Wasser und Wein
– Thomas: Mein erstes Mal: Reiseblogger-Treffen in Koblenz
– Nicole: Herbstliches Rheintal: Wo der Wein schmeckt und Burgen und Flüsse aufeinandertreffen
– Martina: Koblenz und ich – ein Wiedersehen
– Sarah: Reiseblogger, Rhein & Wein – Instagram voyage
– Janett: #RBRLP – oder wie ich mit Mitte Dreißig auf eine verrückte Klassenfahrt nach Rheinland Pfalz gelangte…
– Katharina: Winningen, die Welt des Weines
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Ich bedauere zwar immer noch die Abwesenheit der FlipFlops, aber ich habe mich dennoch sehr gefreut dich und die anderen wieder zu sehen.
Zwecks Rhein-Romatik und dem guten Riesling FEINHERB muss ich auch unbedingt noch einmal in diese Gegend.
Liebe Grüße
Christina
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@Christina: Keine Sorge, die FlipFlops werden beim nächsten Treffen wenigstens als Ansichtsexemplar mitgenommen. Der Riesling scheint’s dir aber wirklich angetan zu haben!
LG Phil
Du warst schon mal auf dem Thunersee?! Wow, diese News gehören definitiv zu meinen Tageshighlights :)
@Anita: Du wirst es nicht glauben, aber ich habe in jüngeren Jahren fast jeden Sommer Urlaub in der Gegend von Spiez gemacht. Die Gegend kenne ich sogar sehr gut!
LG Phil
Geile Fotos! Ich bin ja so neidisch :-)
@Nicole: Aber, aber! Deine Bilder können sich doch auch sehen lassen. War echt cool, dich vor Ort kennengelernt zu haben. Bis demnächst. Und immer brav einchecken. :D
LG Phil
Hi Phil,
stimmt! Manchmal muss man gar nicht so doll weit weg. Da gibt es noch so manche Ecke, die praktisch vor der Hautür liegt und die man noch nicht wahrgenommen hat. Und dabei ist die Rheinromantik schon über 200 Jahre alt – so seit William Turner und Lord Byron :-). Aber alles hat seine Zeit…..
Danke für Deine Impressionen.
Liebe Grüße
Anja
was du da alles recherchiert hast, das wäre mir gar nicht so bewusst gewesen (historische Fakten)! Die Bilder sind wiedermal toll und machen Lust, gleich nochmal hinzufahren. LG Nicole
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Daumen hoch, das sieht ja echt gut aus.
Tolle Fotos und ein informativer Bericht.
Ich wußte gar nicht, dass es am Rhein Sessellifte gibt.
Wie es aussieht habt ihr Spass gehabt.
Grüße vom Bodensee
Udo
@Udo: Danke dir! Natürlich wären die Fotos noch ein wenig schöner geworden, wenn permanent die Sonne geschienen hätte. Aber nicht einmal die mächtige Versammlung von Reisebloggern konnte Petrus umstimmen. Spaß hatten wir alle definitiv. Da nächste Mal kommst du einfach mit!
LG Phil
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Lustig war es auf alle Fälle und ich freu mich schon auf die nächste RB-Klassenfahrt. xD
Liebe Grüße
Christina
Fahre Übermorgen 19.10.2013 dorthin Mittelrhein-Lichter und Federweißerfest Bacharach.
Sehr schöne Bilder insbesondere von der GOETHE.
Danke.
Grüsse Bronco
@Bronco: Ganz viel Spaß dir in der Gegend. Hoffentlich ist euer Wetter ein bisschen besser als zur Zeit in Augsburg. Mit ein bisschen Sonnenschein dürfte die Region gleich noch viel schöner aussehen.
LG Phil
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Soooo schön war der Schiffsausflug! Und bei deinem Bericht bin ich gleich nochmals eine Runde gefahren :-) Freue mich auch über die Bilder von eurem Bergtrip. Somit war ich jetzt wenigstens ein bisschen dabei;-) LG Martina
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