1 – Abflug und Ankunft auf Fuerteventura
Was tut man also, wenn man umbedingt auf eine Insel will, aber im Prinzip überhaupt keine Ahnung vom Reisen hat? Richtig: Erstmal ins Blaue drauf los buchen und das Beste hoffen :D
Ich hatte wirklich noch nie eine Reise selber geplant und meine Auslandserfahrung beschränkte sich bis jetzt immer auf das gute alte: “Ich setze mich zu Mama und Papa ins Auto und wir fahren nach Italien/an die Nordsee”. Einmal war ich mit Freunden nach Kroatien gefahren, doch auch hier beschränkte sich meine Aufgabe auf das Lenken meines Auto, möglichst so, dass ich meinen Vordermann nicht verliere.
Also rein ins Vergnügen: Gebucht habe ich über das Internet, mit dem Reisebüro hatte ich keine Erfahrung und ausserdem sagte mir sowieso jeder, dass ich günstiger mit den Onlineangeboten fahre. Durchgeklickt habe ich solche Portale wie Expedia, reise.com und weg.de habe mich dann aber doch für reise-checker.de entschieden, das mir durch fleißiges Milch-trinken ein 100€ Reisegutschein in die Hände gefallen ist (eine klassische Win-Win Situation, sagt der Fachmann *g*).
Gebucht war schnell, die Bestätigung kam auch fix, bezahlt und gefreut.
Und da die Münchner S-Bahn von meiner Wohnung fast eine Stunde zum Flughafen Franz-Joseph-Strauß (MUC) braucht, konnte ich meine Vorfreude wirklich maximalst ausnutzen.
Geflogen bin ich mit Futura. Zuschauer von sonnenklar.tv (zu denen ich mich ja auch zähle) kennen diese Airline sicher schon: Und ich muss sagen: Top! Am Anfang hatte ich auch Bedenken, zumal jeder in meinem Bekanntenkreis allen Fluggesellschaften ausser Lufthansa und LTU sogar absolute Fluguntauglichkeit bescheinigt, aber man konnte nicht meckern: Zu essen gibts natürlich nix (gna, bei 4 Stunden Flug ist das aber überlebbar) und die Maschinen sind top in Ordnung.
Auch wenn sie Menschen über 1,85m einfach keinen Platz lassen. Denkt nicht mal daran, irgendwie in dieser Maschine bequem zu sitzen :) Der Pilot hat in guter alter Frachtpilotmanier, kurz vor FUE, nochmal so eine richtig 180° Kurve geflogen, so dass die Passagiere auf der linken Seite nichts als Meer und die auf der rechten nur den Himmel gesehen haben. Was jetzt besser ist weiß ich nicht, die volle Aufmerksamkeit seiner Passagiere hatte der Pilot auf jeden Fall ^^.
Gelandet und mich Gepäck in der Hand hab ich dann dann das erste Bild von der Insel geschossen:
Erstmal gings dann mit dem Bus über die Insel zu meiner Hotelanlage. Auch hier hatte ich eine Premiere: Bungalows und Ferienhäuser, die kannte ich ja zu genüge. Meine Eltern sind grundsätzlich nur in solche Anlagen gefahren. In einem Hotel war ich noch nie im Ausland.
Gewohnt habe ich im Bahia-Grande, im “Playitas Grand Resort”. Die Anlage, erst ein Jahr alt (und noch nicht vollständig fertig zu meinem Zeitpunkt) erreichte ich nach einer dreiviertel Stunde. Mein Koffer allerdings nicht. Schade, denn so musste ich den Moment des “Ahhh… endlich Urlaub”-Gefühls um ein paar Stunden nach hinten schieben. Was folgte war eine vierstündige Suche nach meinem Gepäck (ein Glück hatte ich vorsorglich alles Wichtige und Unersetzliche [also alles ausser Klamotten und Zahnbürste] in meinem Rucksack verstaut). Gefunden habe ich den verschollenen Koffer dann später im Nachbarhotel, wo er in einem Zimmer wartete, das ebenfalls auf meinen Namen gebucht war.
Ja, richtig gelesen, ich hatte zwei Zimmer, eins in meinem Hotel (Bahia Grande) und eins im Schwesterhotel (Cala del Sol). Tja, und wer hatte Angst davor, bei Onlinebuchungen steht man nachher ohne Zimmer in Spanien? Falsch, ich hatte gleich zwei Zimmer. :D
Hat mir zwar nix gebracht, aber immerhin konnte ich mir das Schönste aussuchen. Da habe ich natürlich gleich das Familienzimmer *hust* genommen: Mit zwei Ebenen, extra großem Bad, Sitzecke und Meerblick. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Ein paar Bilder von der Anlage gefälligt?
Dann wurde erstmal das Meer in Augenschein genommen. Ok, wir errinern uns kurz an den Wikipedia-Artikel? *denk*
Fuerteventura ist die älteste Insel der Kanaren; sie entstand vor etwa 20,6 Millionen Jahren und ist vulkanischen Ursprungs.
Vulkan = schwarzes Gestein. Man muss sich das so vorstellen: Die Nord und Südspitze der Insel haben weiße Strände, genau so wie auch große Teile der Westküste. Das liegt vor allen an dem Sahara-Sand, der von Afrika mit dem Passat-Winden rüber getragen wird. An meinem Strand, kam der “ursprüngliche” Strand zum Vorschein: Und der ist schwarz. Das gefällt sicher nicht jedem auf Anhieb, aber es hat durchaus seinen Charme. Am Anfang empfindet man den Strand (der wirklich genau das Gegenteil von der Farbe her zu den karibischen Stränden ist, die ich ja nur von Bildern kenne: Schwarzer Sand und dunkelblaues Meer) als dreckig und steinig. Das kommt aber wirklich nur von der Farbe her, der Sand ist absolut feinkörnig, und dreckig wäre eine Beleidigung. Aber ein paar Bilder können hier sicher mehr Überzeugungsarbeit leisten:
Das Angenehme an dieser doch recht kargen Insel (das stört einen aber wirklich nur auf der Fahrt zum Hotel, danach weiß man die Schönheit der Insel erst richtig zu schätzen) ist, dass Insekten echte Mangelware sind. Das Autan konnte den ganzen Urlaub lang in meinem Koffer bleiben. Dafür sieht man diese Kollegen hier doch etwas öfters:
Eidechsen. Wirklich putzig (und irgendwie erschreckend zutrauliche!) Tiere. Dann bin ich am ersten Tag nur noch schnell essen gegangen und hab noch ein paar Fotos gemacht. Mehr war nicht drin, bevor ich totmüde ins Bett gefallen bin.