6 – Rückflug von Djerba mit kleinen Hindernissen
Webseiten haben anscheinend die Angewohnheit, sich im Laufe der Zeit selbst zu zerstören :) Jedenfalls musste ich beim Stöbern in meinem Blog mit Erschrecken feststellen, dass sämtliche Bilder unseres Djerba-Reiseberichtes von 2007 verschwunden waren. Und nicht nur das: Auch der Eintrag für den letzten Tag fehlte, auch wenn es sich dabei nur um den Rückreisetag handelte. Denn wenn das Flugzeug irgendwo landet wo man gar nicht hin will, dann ist das schon einen Eintrag wert. Noch fehlende Bilder lade ich noch hoch, jetzt aber erst mal viel Spaß beim Lesen des „verschollenen Eintrages“:
______
Natürlich hat auch die schönste Woche ein Ende, so dass wir uns nach sieben sonnigen Tagen wieder auf den Weg zum Flughafen machten. Eine knappe Stunde später stand der komplette Inhalt unseres Reisebusses in einer einzigen Schlange in der doch recht imposanten Schalterhalle und wurde im Gänsemarsch nacheinander von einer mehr oder weniger freundlichen Dame abgefertigt.
Ein Pärchen, dass gerade seinen Kite-Urlaub an der Ostkünste der Insel beendet hatte, gab uns noch einen Crashkurs in Sachen Gewichtsschummelei: Um mögliches Übergepäck beim Check-In zu kaschieren, knallten sie ihre Koffer immer so aufs Laufband, dass sie noch ein Knie oder einen Fuß unter den Griff stellen können. So mussten sie auch nur ein wenig ihr Bein anheben, und niemand bemerkte, dass ihre Kite-Ausrüstung die Freigepäckmenge um ein Vielfaches überstieg.
Im Fußmarsch ging es dann ein letztes Mal durch die tunesische Sonne zu unserem Flugzeug, dessen Zustand sicher auch schon mal besser war: Besonders die Rückenlehnen waren nicht mehr alle funktionsfähig, was den Mann auf dem Fensterplatz neben uns dazu zwang, den ganzen Flug quasi im Liegen zu verbringen. Auch die Tatsache, dass während der Startphase ein kleines Rinnsal Wasser vom Fenster die Seitenverkleidung herunter lief, wurde von den Stewardessen mit stoischer Routine kommentiert: „It’s okay, that’s only the AC!“
Die Krönung dieses denkwürdigen Fluges dürfte dann aber die außerplanmäßige Zwischenlandung in der Hauptstadt Tunis sein. Ohne genaue Angabe des Grundes drehte der Pilot kurz über dem Mittelmeer um und steuerte den Heimatflughafen der Airline an. Es folgte eine Fahrt neben den Hangar von TunisAir, wo sich gleich mehrere Mitarbeiter die Verkleidung des linken Triebwerks öffneten und eifrig herum wuselten. Natürlich geht Sicherheit immer vor, aber ein bisschen Information _warum_ wir denn jetzt umdrehten, wäre wirklich sehr nett gewesen. Dementsprechend war unsere Stimmungslage, naja …, leicht angepisst.
Nach einigen Nachfragen und immerhin kostenlosen(!) Getränkerunden wurde dann eine Überhitzung der Turbine als Grund für den kleinen Umweg angegeben. Das Problem konnte wohl schnell behoben werden, so dass wir gut in München ankamen.
Ein schöner Urlaub!
Was mich ja noch viel mehr genervt hat, ist, dass sie uns mitgeteilt haben, dass die Turbine kaputt war und wir weitergeflogen sind, ohne dass etwas repariert wurde. Grmpf.