WLAN? Minga, I mog di! – Eine Liebeserklärung an München
Man sagt, das Beste an Augsburg seien seine Züge nach München. Und so unrecht hat der Volksmund damit gar nicht mal. Während sich Augsburg dazu entschieden hat bis mindestens 2017 seine komplette Innenstadt in eine einzige Dauerbaustelle zu verwandeln, an deren Ende der bis auf winzige Details in der Verkehrsführung (Tramschienen jetzt links statt rechts) unverändert der Status Quo steht, besitzt München eine nahezu unverbastelte Innenstadt.
Gut, irgendwie scheint man sich zwar in München einen Spaß daraus zu machen, immer abwechselnd einen der beiden Türme der Frauenkirche zu verhüllen. Aber sonst kommt man ohne lästige Bauzäune und Löcher im Boden durch die City.
Jeder Stadtbummel in München sollte definitiv die Fußgängerzone Neuhauser Straße/Kaufinger Straße beinhalten. Obwohl hier schon längst die großen internationalen Marken sämtliche lokalen Händler vertrieben haben, und so das Shoppingangebot etwas an Individualität eingebüßt hat, sollte man unbedingt auf die alten Gebäude und ihre Beschriftungen achten. Genau damit erhält man dann eine Ahnung, wie es wohl früher einmal ausgesehen hat.
Gerade im Sommer erinnern mich die großen Bäume zwischen den Häuserreihen fast ein wenig an die La Rambla in Barcelona.
Erst seit kurzem ist die Fassade der Kirche St. Michael in der Neuhauser Straße wieder zu bestaunen. Ich muss gestehen, dass mich dieser blitzblanke Anblick ein wenig an Retortenarchitektur à la Disneyland erinnert. Ein so sauberes Gebäude kommt mir einfach suspekt vor. Leider gestaltete sich das Fotografieren trotz wahnsinniger Weitwinkelstellung als sehr kompliziert und nicht gerade ästhetisch. Gegenüber wird allerdings im Moment fleißig an einem Einkaufszentrum gebaut. Sobald das eröffnet wird, werde ich mich aus erhöhter Position an einem besseren Schnappschuss wagen. Ansonsten muss halt wieder der Clone-Brush ran.
Und hier ist sie: Die Frauenkirche von München von der Fußgängerzone aus fotografiert. Tatsächlich ist sie im Moment fast unverhüllt. Jedenfalls ist das aktuelle Baugerüst nicht mehr aus der Ferne sichtbar, so dass sich die beiden Türme harmonisch ins Stadtbild schmiegen. Leider hat München es irgendwie total verpasst, eine gute Fotolocation für diese Kirche zu bauen. Der Platz vor der Kirche ist kaum erwähnenswert. Hier hätte man sich ein Beispiel an Notre Dame in Paris nehmen sollen, da dort die Architektur von einem vorgelagertem Platz wunderbar einsehbar ist.
Das ganze erinnert – mal wieder – an Barcelona: Auch hier glaubte niemand mehr an die Fertigstellung der Sagrada Família, so dass auch ein zentraler Platz zur Kirche fehlt.
Bei einer Neuigkeit bin ich am Marienplatz fast aus den Flip-Flops gekippt. Die Stadt München bietet doch nun tatsächlich komplett kostenloses WLAN an ausgesuchten Plätzen an. Wie ich bereits schon vorher vermutete, lässt man natürlich nicht von einer typisch deutschen Absicherungstaktik ab und gibt den Zugang nur nach vorheriger Registrierung bzw. Abfrage von persönlichen Daten frei und limitiert das Surfvergnügen auf eine Stunde. Eine Neuanmeldung danach soll übrigens problemlos nach nochmaliger Bestätigung der Nutzungsbedingungen möglich sein.
Das kostenlose WLAN-Angebot am Marienplatz ist übrigens nur das erste Lebenszeichen des Projektes M-WLAN, bei dem sukzessive weitere Hotspots der Innenstadt mit Internet versorgt werden. Weitere Punkte der Stadt wie Sendlinger Tor, Stachus und der Odeonsplatz sollen im Herbst folgen. Aus meiner Sicht ein genialer Service und perfekt für Instagram oder kurze Nachrichten von ausländischen Touristen in die Heimat.
By the way: Zusammen mit den aktuellen Temperaturen, einem solchen Kaiserwetter und diesen Palmen wirkt München tatsächlich wie eine mediterrane Stadt im Süden.
Obwohl München innerhalb Deutschlands meine ungeschlagene Nummer Eins ist, fehlt mir doch eine Kleinigkeit: Wasser. Tiefes Wasser. Und vor allem: beschiffbares Wasser.
Ein Meer ist so unglaublich weit weg, die Seenlandschaft rund um München lässt sich auch nicht mal eben schnell erreichen und zu allem Überfluss hat die Stadt mit der Isar zwar ein Gewässer, aber leider ohne nennenswerte Promenade zum Flanieren oder gar eine Möglichkeit ein wenig mit dem eigenen Boot herum zu gondeln.
Dafür gibt es immerhin den ein oder anderen Brunnen, wie in diesem Fall den Wittelsbacherbrunnen, der nur einen Steinwurf weit vom Stachus entfernt liegt.
München, du hast mich in diesem Sommer mal wieder in deinen Bann gezogen. Schön, oder?
ja, da hast du Recht. Wir haben vor kurzem im Job über Bonn und Köln geredet und am Schluss waren wir uns einig. München ist unschlagbar. Deine Bilder sind fantastisch und ich bekomme wieder Heimweh. Einen schönen Sonntag und danke für die schönen fotografischen Eindrücke.
@Dad; Genau so ist es!
Auf Facebook gab es zwar auch ein paar Stimmen für Köln, allerdings fand ich die Stadt nicht ganz so konkurrenzfähig zu München. Obwohl der Rhein durchaus ein Argument ist.
LG Phil
Cool, da sollten sich mal andere Städte ein Beispiel dran nehmen!
Tolle Bilder, auch wenn meine Nummer 1 Hamburg ist… Und da gibt es viel Wasser! :-)
Liebe Grüße
Jessi
Mit den Baustellen in Augsburg macht es momentan wirklich nicht so viel Spaß in die City zu gehen – bin mal gespannt auf das Ergebnis.
In München war ich auch schon mehrmals und ich finde die City wirklich toll, aber langfristig dort zu wohnen, kann ich mir weniger vorstellen. Letztens war ich im Platzl Hotel München und es waren wirklich ein paar gelungene Tage!
Das mit dem WLAN wusste ich nicht, obwohl ich das in Deutschland auch nicht brauche, aber für Touristen aus dem Ausland eine super Sache. Sollte mich mal informieren, evtl. gibt es das in Barcelona auch, wo ich im Herbst eine Woche verbringe.
Hach, was für eine schöne Liebeserklärung an München! Ich fühle mich hier auch sauwohl. Besonders an sonnigen Tagen ist München einfach ein Traum. An einen Vergleich mit Barcelona hatte ich noch gar nicht gedacht, aber der Gedanke gefällt mir. Fehlt nur noch das Meer vor der Tür.
Dass es am Marienplatz W-Lan gibt, hatte ich auch schon gehört, aber noch nicht ausprobiert. :) Ich finde es super, wenn das Internet so leicht zugänglich ist. In Barcelona gibt es tatsächlich auch free Wifi,aber ich hatte es letztens gar nicht benutzt, weil ich eine Sim-Karte dabei hatte.
LG aus Minga, Ulli
@Ulli: Ich wollte dich eh schon lange einmal fragen, wie denn München bei dir im Vergleich zu deiner alten Heimat abschneidet. Und ja, das Meer vor der Tür ist leider ein riesiges Manko. Das würde München sofort unangefochten auf die Nummer 1 katapultieren.
Gute Frage, Phil. :) Meine eigentliche Heimatstadt Leipzig mag ich zwar noch wegen der Menschen, die ich dort noch habe, aber ansonsten ist mir die Stadt ziemlich fremd geworden. Es hat sich so viel verändert, dass es mit der Stadt meiner Kindheit nichts mehr viel zu tun hat.
Na ja und Hamburg, ist eine großartige Stadt und als ich dort gelebt habe, gab’s keine bessere für mich, schon gar nicht München oder überhaupt in Bayern. Aber sag niemals nie. Es kam der neue Job und mit einem Koffer voller Vorurteile bin ich nach München gekommen und habe mich völlig überraschend sofort wohl und heimisch gefühlt, vermutlich liegt’s an der Mentalität (und am guten Bier). Ich bin immer noch gerne in Hamburg, aber München ist mein Zuhause und obwohl der Strand fehlt, meine Nr. 1 in Deutschland.
LG, Ulli
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