Reisebericht Hotel Gams Tag 2: Die Kuschel-Suite mit eigenem Whirlpool auf dem Zimmer
Jede erstklassige Idee hat meistens einen originellen Auslöser. So auch bei der aktuellen Neuausrichtung des Hotel Gams im Bregenzerwald. Wären Conny und ich vor etwa 200 Jahren in die kleine beschauliche Stadt Bezau in Österreich gefahren, hätten wir einen ganz normalen Gasthof vorgefunden: Ein älteres Haupthaus, ein normales Restaurant und ein paar Fremdenzimmern.
Doch irgendwann in den 2000ern hatten die Besitzer des Hotels keine Lust mehr auf die ständigen Ausreden der Tourismusbranche, weswegen die Gästezahlen Jahr für Jahr stagnierten: Einmal war der Winter zu warm, ein anderes Mal war der Frühling zu kalt, mal gab es zu viel Neuschnee, dann waren zu viele Wanderwege im Sommer gesperrt.
Kurzum: Ein neues Konzept musste her. Am besten komplett unabhängig von allen Faktoren auf die man einfach keinen Einfluss hat. Und was rückte da in den Fokus? Genau: Verliebte Paare.
Keine schlechte Idee. Zwar dürfte die Anzahl der Paare nach der närrischen Zeit in Frühjahr bzw. in München nach dem Oktoberfest leicht über dem Durchschnitt liegen – grundsätzlich besteht aber an 365 Tagen im Jahr der Bedarf nach kuscheligen Stunden zu zweit. Genau dafür wurde der Grundriss des alten Gasthauses durch eine radikale Frischzellenkur ins 21. Jahrhundert katapultiert. Statt Landhauscharme mit Sproßenfenstern findet man nun als Gast moderne, hohe Räume mit großen Glasfronten vor. Die vorhanden 70 Zimmer sind zu “Kuschel-Suiten” mit persönlichen Kamin, Whirlpool und Himmelbett umgebaut worden.
Leider bietet das Hotel nur ein kostenfreies WLAN in der Lobby. Auf dem Zimmer muss ohne Netzzugang gekuschelt werden.
Der Ort Bezau liegt im Bregenzerwald in Vorarlberg. Bei der Anreise ist man leider dringend auf das Auto angewiesen. Mit der Bregenzerwaldbahn verband ursprünglich eine Schmalspureisenbahn die Stadt Bregenz am Bodensee mit Bezau. Leider wurde die Strecke in den 80er Jahren stillgelegt und nur noch sehr kleines Stück ist heute als Museumsbahn erhalten geblieben.
Mit dem Auto erreicht man Bezau am besten über die B200 aus Richtung Bregenz oder über die B205 aus Richtung Oberstaufen im Allgäu. Auf jeden Fall würde ich euch bei einer Anfahrt aus Deutschland raten, die mautpflichtige Autobahn bei Bregenz zu meiden. Diese bringt für den Kaufpreis einer Vignette keinen nennenswerten Zeitvorteil.
Kommen wir nun zum absoluten Highlight des Hotels: Den Zimmern.
In den zwei Neubauten “Blütenschloss” und “Kokon” befinden sich die sogenannten Kuschel-Suiten. Unser Zimmer hatte die Form eines Tortenstücks, das durch jede Menge Vorhänge als Raumteiler in kleine Bereiche aufgetrennt wurde. Beim ersten Fotoshooting in unserem Zimmer wussten Conny und ich gar nicht, wohin wir zuerst knipsen sollten:
Das riesige Himmelbett vielleicht?
Oder doch lieber die voll integrierte Couchlandschaft?
Vielleicht doch der eigene Kamin mitten im Zimmer?
Vielleicht sollten wir die Linse aber auch zuerst auf den eigenen Whirlpool im Zimmer richten?
Wer eine Nacht in einem solchen Zimmer verbracht hat, wird wahrscheinlich in Zukunft beim Anblick von zweckmäßig und spartanisch eingerichteten Hotels leicht schmunzeln. Das Hotel Gams verstand es wirklich vorzüglich meine Kinnlade ordentlich nach unten klappen zu lassen. Hier hat ein Designer ganze Arbeit geleistet.
Die Überleitung vom eigenen Whirlpool im Zimmer zum Spa-Bereich ist bei einer solchen Ausstattung wirklich sehr leicht zu schaffen. In diesem Bereich schlägt das Hotel dezente Töne an, und stellt die Ruhe und die Erholung in den Mittelpunkt.
Neben einem großzügigen Sauna-Bereich und einem Ruheraum bietet das Hotel ein beheiztes Außenbecken und einen großen Indoor-Whirlpool an. Der Spa-Bereich verfügt gleich über eine zweite Rezeption in der Anwendungen wie Massagen oder Peelings gebucht werden können.
Vom Angebot überzeugt, gönnten Conny und ich uns eine kleine Massage. Der Clou: Während unserer “Tagtraum”-Anwendung bereitet das Hotelpersonal den Whirlpool auf dem eigenen Zimmer vor. Das ist doch mal ein Service!
Erst bei der Abfahrt vom Hotel merkten Conny und ich, dass wir tatsächlich ein ganzes Wochenende keinen einzigen Fuß vor die Tür gesetzt hatten. Ein wenig schlecht darf man sich da ruhig fühlen, auf der anderen Seite hatten wir theoretisch auch ein guten Grund für unser Handeln: Wahrscheinlich hätten wir eine gute Woche in Bezau Urlaub machen müssen, bis wir uns einmal durch das komplette Angebot und alle Buffets probiert hätten. Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Frühstücksbuffets liebe?
Beim Abendessen mit 6 Gängen hielt ich mich fototechnisch brav zurück. Das Fotografieren von Essen überlasse ich lieber Conny. Auf ihrem Modeblog wird sie sich sicher auch noch der Kulinarik in unserem Hotelurlaub annehmen.
Zum Schluss gibt’s von mir noch einen besonderen Tip, den ihr tunlichst nur in diesem Hotel beherzigen solltet. Jeder Gast darf sich nämlich an den Wänden des Hotels verewigen. Noch nie in meinem Leben habe ich es bisher über’s Herz gebracht meine URL an einer Wand zu hinterlassen. (und wenn hätte ich nie ein Foto davon im Netz veröffentlicht.)
Aber für alles gibt’s ein erstes Mal. Dieses Meisterwerk hat Conny neben der Tür zu unserer Suite #364 hinterlassen:
Ich bedanke mich ganz herzlich für die Einladung des Hotel Gams in Bezau. Sämtliche Bilder sind keine Pressebilder, sondern wirklich meine eigenen Fotos.
Weitere Reiseberichte:
Reisebericht Hotel Gams Tag 1: Wellness Urlaub im Kuschelhotel im Bregenzerwald |
Reisebericht Hotel Gams Tag 2: Die Kuschel-Suite mit eigenem Whirlpool auf dem Zimmer |
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