Zürich Reisebericht – Flug von München mit SWISS nach Zürich
Meine Begeisterung für den Urlaub in der Schweiz brachte mich einmal mehr dazu, zusammen mit Conny für ein paar Tage nach Zürich zu düsen. Mit diesem Besuch wäre auch endlich der Bann gebrochen: Mittlerweile dürften sich die Zahl der Kurzreisen und die Menge der häufigen Umsteige-Aufenthalte die Waage halten.
Um nun endlich auch einen Haken hinter allen Anreisemöglichkeiten zu machen, entschieden wir uns für einen Flug vom Flughafen München. Damit die Eisenbahn dennoch nicht gänzlich unerwähnt bleibt, beginne ich dieses Mal mit einem Foto der Münchner S-Bahn, die uns zum Flughafen brachte. Die DB hatte nämlich tatsächlich einen alten Olympiatriebwagen auf die Strecke geschickt. Diese Fahrzeuge waren früher orange/grau lackiert und prägten seit der Olympiade 1972 das Stadtbild. Wieso dieser umlackierte Oldie genau an diesem Tag zurück in den Einsatz geschickt wurde, weiß ich leider nicht.
Ein kurzer Vergleich der Anreisezeiten aller Verkehrsmittel nach Zürich muss trotzdem sein: Brauchten wir mit dem Bus inklusive Fähre über den Bodensee damals gute fünf Stunden, schafft es ein EuroCity-Zug in guten vier Stunden. Der Flieger schafft die gleiche Strecke in nicht einmal 50 Minuten. Selbst mit einem hoch angesetzten Zeitpuffer für die Sicherheitskontrolle und die Gepäckaufgabe schafft das Flugzeug die Strecke in ungeschlagener Rekordzeit.
Dank guter Preise der SWISS zögerte ich nicht lange, und loggte für uns beide die Strecke mit dem Flieger ein.
Der Pilot tat mir einen Gefallen und zog nach dem Start eine wunderschöne Runde über den Süden von München. Die Scheibe unseres Avro RJ „Jumbolino“ stemmte sich zwar mit abertausend feinen Kratzern im Gegenlicht gegen meine Fotowünsche, dennoch gelangen mir ein paar gute Bilder. So konnte ich zum Beispiel das Messegelände von München sehr gut aus der Luft fotografieren. Der eckige Buga-See sticht sofort ins Auge, der anlässlich der Bundesgartenschau 2005 angelegt wurde. Wer genau hinschaut, kann sogar die Konturen der ehemaligen Start- und Landebahn des Flughafens München Riem noch erkennen, der vorher auf dem ovalen Gelände untergebracht war.
Das nächste Foto zeigt das Stadtviertel Neuperlach. Ab 1967 wurde diese Trabantenstadt auf der grünen Wiese vor München nach dem Vorbild der autogerechten Stadt mit größtenteils überdimensionierten Straßen aus dem Boden gestampft und besteht bis heute größtenteils aus Plattenbauten und Hochhäuser. In der Mitte ist gut der ringförmig umbaute Theodor-Heuss-Platz und das Einkaufszentrum pep zu erkennen.
Der nächste Fotokandidat war der Starnberger See. Die Stadt Starnberg umfasst dabei die komplette nördliche Spitze des Sees, die sich auf dem Foto im unteren Bereich befindet. Die kleine Insel am Westufer ist die Roseninsel bei Feldafing und offiziell die einzige Insel des Sees. Auch die Einwohnerzahl ist mehr als überschaubar: Nur ein einzige Person wohnt dort ganzjährig: Der Gärtner.
Das nächste größere Gewässer ist dann auch schon der Bodensee mit der Stadt Friedrichshafen im unteren Bereich. Der Flughafen Friedrichshafen fehlt mir übrigens bis heute im Logbuch. Allerdings liegt er auch nicht wirklich in meiner Nähe und bedient prinzipiell keine Ziele, die ich nicht auch von München, Stuttgart oder Memmingen erreichen könnte. Im oberen Bereich des Sees kann man noch unterhalb der Schleierwolke die sehr schlammige Mündung des Rheins erahnen.
Die restlichen Meter vergingen tatsächlich wie im Fluge, so dass wir gefühlte 10 Minuten hinter dem Bodensee bereits eidgenössischen Boden unter den Rädern spürten. Grundsätzlich hatte ich mir den Flughafen Zürich-Kloten auch etwas größer vorgestellt. Beim Blick auf die Statistik hätte ich meine Erwartungen aber ruhig dämpfen können: Mit 24,8 Millionen Passagieren ist er zwar der größte Airport der Schweiz, der Flughafen München übertrifft ihn aber mit 36,8 Millionen Fluggästen um circa 50%.
Dafür trennen den Flughafen Zürich gerade einmal 13 Kilometer von der Innenstadt, so dass die Wege nach dem Verlassen des Terminals wirklich sehr kurz sind. Gepaart mit der großen Liebe der Schweizer für den Schienenverkehr ist der Bahnhof der Stadt schneller als in jeder deutschen Großstadt erreicht. Selbst der Zürichsee rückt damit näher an den Flughafen, als Edmund Stoiber es sich jemals für München hätte träumen lassen.
Vom Flughafen Zürich direkt an den Zürichsee
Bedingt durch unsere Anreise an einem Freitag gab uns die Sonne nur wenig Zeit für helle Fotos. Kein Wunder: Schließlich hatten Conny und ich uns auch für Flüge „nach der Arbeit“ entschieden und hatten so Zürich trotz der kurzen Flugzeit erst am frühen Abend erreicht.
Am westlichen Ufer des Zürichsees, in der Nähe des Bahnhofs Enge, schauten wir den letzten Sonnenstrahlen zu und beobachteten das Treiben auf der Wasseroberfläche. Und damit waren wir nicht alleine: Viele Zürcher nutzen den lauen Sommerabend für ein Picknick oder ein kleines Planschen im See.
Leider sind die schweizer Autobahnen nicht unbedingt der beste Freund eines deutschen Bootsbesitzers. Dass eine Vignette für alle schweizer Autobahnen Pflicht ist, weiß wahrscheinlich jeder. Anhänger und Bootstrailer benötigen diese Vignette allerdings gleich noch ein zweites Mal, so dass die Kosten für einen Bootsausflug unverhältnismäßig größer werden. Eine genaue Recherche steht zwar noch aus, allerdings bin ich mir sicher, dass ich auch mein Boot eher nicht kostenneutral in den Zürichsee slippen könnte. Ein Bootsausflug in der Schweiz rückt somit eher in die weite Ferne.
Für Fotos ideal: Der Sonnenuntergang in Zürich
Nachdem die Sonne bereits untergegangen war, erhörte Petrus immerhin meine fotografischen Wünsche und zauberte noch einmal eine wunderbare Stimmung an den Himmel. Nachleuchtende Wolken gehören sowieso zu meinen Lieblingsmotiven, so dass ich hier alles aus der Kamera holte.
Wer alle Sehenswürdigkeiten der Stadt Zürich auf einem Haufen fotografieren will, der sollte genau wie ich die Quaibrücke besuchen. Auf der rechten Seite sticht die Silhouette des Grossmünsters über den Stadthäusern heraus.
Auf der linken Seite bekommt man gleich zwei Gotteshäuser auf das Bild: Das Kloster Fraumünster ist eine ehemalige Klosterkirche. Direkt daneben steht St. Peter, dessen Turmuhr noch immer die größte in ganz Europa ist.
Als letzte Station meiner Sightseeing-Tour stand das Bellevue auf der Agenda. Auch wenn der Zürcher mit dem Begriff Bellevue eigentlich den kompletten Bereich im Süden der Theaterstrasse bis zum Sechseläutenplatz vor dem Opernhaus meint, liegt der Bellevue-Platz direkt an der Quaibrücke und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
Mehr als 50.000 Autos überqueren hier täglich die Quaibrücke, während sich im gleichen Zeitraum die Wege von mehr als 250.000 Passagieren in sieben Tramlinien kreuzen.
Mit einem Blick auf ein historisches Tram-Fahrzeug lasse ich auch meinen den Bericht über meine Ankunft in Zürich enden. Bei den Wagen handelt es sich um keine gewöhnliche Sonderfahrt, sondern um ein rollendes Restaurant. Typisch für die Schweizer Cuisine gibt es natürlich nicht irgendein Gericht: Landestypisch wird hier das Fondue serviert. Deswegen heißt das Fahrzeug auch offiziell Fonduetram.
Im nächsten Bericht widme ich mich dann der Innenstadt im Sonnenschein. Besonderes Augenmerk liegt natürlich auf der temporären Sehenswürdigkeit von Zürich:
Der Hafenkran des Projektes zürich transit maritim.