Paphos – Zypern Roadtrip Reisebericht Tag 4
Eine Fahrt im Linksverkehr? Ich würde lügen, wenn ich an dieser Stelle abwinken würde und Wörter wie „Kinderspiel“ gebrauchen würde. Stellenweise war ich doch sehr dankbar, dass Conny und ich stets vier Augen auf den Verkehr hatten.
Schön waren meine ersten Meter auf der falschen Seite sicher nicht, aber das Ergebnis zählt: Wir hatten es heil nach Paphos geschafft.
Paphos – der Ruhepool von Zypern
Herrlich! Keine Frage: Agia Napa hatte durch seine Strände seine Reize, allerdings lässt es sich auf der westlichen Seite der Insel einfach besser entspannen. Für die nächsten zwei Nächte sollte das Asimina Suites Hotel unsere Bleibe sein. Beim privaten Check-In mit Champagner spielte das fünf-Sterne-Haus schon einmal gleich alle seine Trümpfe aus. So lässt es sich doch ankommen.
Highlight war aber ganz klar der Pool. Man muss es den Zyprioten lassen: Bei der hauseigenen Bademöglichkeit machen die Hoteliers auf dieser Insel keine halben Sachen.
Beim verfügbaren Platz im Zimmer kann man sehr gut die hohe Hotelkategorie verstehen. Unserer Recherche nach war das Hotel früher ein 3***-Sterne Haus, bei dem man während einer Renovierung kurzerhand zwei Hotelzimmer so jeweils zu einer Suite zusammen gefasst hat. Trotz mittlerweile unzähliger Nächte in Hotel, können Conny und ich doch die Zimmer mit separaten Schlaf- und Wohnzimmer an einer Hand abzählen.
Einzig die Farbgebung des Zimmers passte aus meiner Sicht nicht ganz ins Konzept. Während ich beim Hotel in Agia Napa eher etwas skeptisch wegen des zu modernen Looks war, pendelte hier meine Meinung in die andere Richtung: Die durchweg hölzerne Optik des Zimmers ist mir persönlich ein Stück zu rustikal und wirkt nicht mehr zeitgemäß.
Am Strand entlang nach Paphos
Nach einem ausgiebigen Frühstück mussten wir dann doch etwas aktiver werden, und endlich einmal eine Stadt von Zypern erkunden. Die Rundgänge in Agia Napa blieben schließlich weit hinter unserem üblichen Städtereise-Pensum zurück und auch die beiden Strandbesuche des Vortags kann man kaum als sportliche Aktivität gelten lassen.
Also nichts wie ab nach Paphos.
Sehr löblich: Alle Hotels in der Umgebung von Paphos schienen sich verpflichtet zu haben, eine Strandpromenade auf ihrem Grundstück zu schaffen. So liefen wir in entspanntem Tempo etwa 40 Minuten durch die Vorgärten und Strandabschnitte der anderen Hotels in Richtung Innenstadt.
Auf die Weise lässt sich das eigene Hotel gleich viel besser vergleichen. In Sachen Poolgröße hatten wir auf jeden Fall den Jackpot erwischt.
Nach Nikosia, Limassol und Larnaka ist Paphos übrigens die viertgrößte Stadt der Insel und hat hauptsächlich durch den Flughafen von Paphos an Bedeutung gewonnen, seit der Airport von Nikosia nicht mehr angeflogen wird. So verlagerte sich der Tourismus sehr in den Südwesten der Insel – selbst Memmingen hatte zeitweise eine Fluganbindung genau in diese Stadt.
Aus diesem Grund auch mein persönlicher Tip: Wenn ihr eine Reise nach Paphos plant, solltet ihr auf die Entfernung eures Hotels zum Flughafen achten. Mit Sicherheit gibt es ein paar Menschen, denen es wahnsinnigen Spaß macht, den startenden und landenden Maschinen aus dem Pool zuzuschauen. Wer Fluglärm eher nicht so toll findet, sollte einen Blick mehr auf die Karte riskieren.
Aber zurück zu unserem Fußweg: Natürlich ist auch die Strandpromenade von Paphos touristisch geprägt und auch der einst angeblich so stolze Hafen, dient heute eher den touristischen Rundfahrten mit oder ohne Glasboden.
Ein schwer gepanzertes Wassergefährt, bei dem selbst Kapitän Nemo feuchte Augen bekommen hätte, habe ich hier abgelichtet:
Dennoch ist die touristische Prägung von Paphos wesentlich dezenter als in Agia Napa, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Statt Partylärm setzt man hier sogar auf klassische Klänge. Die Oper wird hier großgeschrieben. Genau bei unserer Ankunft am Vortag fand auch das Paphos Aphrodite Festival statt, dessen Kulisse als das mittelalterliche Kastell am Hafen ist. Schade eigentlich, dass wir die Veranstaltung knapp verpasst hatten.
Eigenlich war das Kastell selbst unser Ziel des heutigen Tages gewesen. Dank der komplett aufgebauten Bühne, konnte ich es aber leider nur von der anderen Seite fotografieren. Dennoch sieht man sehr gut die massive Bauweise, die den Zweckbau nicht immer komplett schützen konnte. So mussten die Osmanen das Kastell 1592 komplett neu aufbauen, nachdem die Venezianer es zerstört hatten. Was für eine interessante Parallele zu unserer Kreuzfahrt: Dort hatten die Venezianer nämlich auch entlang der Route eine historische Spur der Verwüstung gezogen.
Gemächlich ging es dann für uns zurück zum Hotel, wo wir den Abend langsam ausklingen ließen. Erstens hatten wir beide noch ein schönes Dinner geplant, und zweitens hatten wir sowieso vor, die Sightseeing-Tour am nächsten Tag noch etwas weiter zu führen. Ebenfalls wollten wir das historische Erbe von Paphos noch etwas weiter erkunden und zu den Tombs of the Kings aufbrechen. Mehr davon gibt’s im nächsten Beitrag.
Zum Schluss gibt’s einfach nur ein paar herrliche Bilder von den Sonnenuntergängen direkt von unserem Balkon. Orte an Westküsten haben einfach einen absolut unschlagbaren Vorteil: Die Sonne geht dort stets über dem Meer unter und zaubert solche Motive.