Seychellen Reisebericht Tag 7 – Curieuse
Weiter geht’s im Seychellen-Reisebericht mit einer Insel, die bisher noch in unserer Sammlung der “inner islands” gefehlt hatte: Curieuse. Wie bereits die Nacht davor, hatten wir an einer schmalen Stelle zwischen den Inseln Praslin und Curieuse geankert, um vermeintlich vor dem Wellengang des offenen Meers geschützt zu sein. Allerdings zeigte der Ozean in genau dieser Nacht, was er konnte: So wurden wir nachts wunderbar in den Schlaf geschaukelt, was Conny und mir allerdings herzlich egal war. Mittlerweile hatten wir uns so an unsere Sea Bird gewöhnt, dass für uns eher der feste Boden der Insel schwankte.
Zur Insel Curieuse ging es an diesem Tag auf dem langen Weg mit dem Dinghi. Die Crew der Sea Bird war bereits zum südlichen Ufer der Insel unterwegs, an dem sie für uns ein Barbecue vorbereitete. Damit die tapferen Seeleute genügend Zeit hatten, wurden wir Touristen mit dem Beiboot vorbei an den herrlichen Granitfelsen auf die südliche Seite von Curieuse geschippert, wo wir uns auf den Pfaden der Insel nach Norden durchschlagen sollten. Somit konnten wir die Früchte des Grills als Belohnung für die Entdeckungsreise bzw. als Motivation für den harten Transit interpretieren.
Kurz nach der Wet-Landing zückten Conny und ich wieder die Kamaras. Auch diese Bucht war wieder einmal absolut unglaublich traumhaft, so dass sich mittlerweile meine Vorratsbox an Superlativen dem Ende zuneigt. Erinnert mich daran, vor der nächsten Reise in südliche Gefilde unbedingt Nachschub zu besorgen.
Auch Conny hatte definitiv ihren Spaß an diesem Strand. Das komplette Outfit-Shooting auf Curieuse Island findet ihr übrigens hier.
Bevor wir zur anstrengenden Wanderung ansetzten, ging es für uns zuerst wieder zu den Bewohnern der Insel. Auch auf dieser Insel hatten sich Vertreter der Riesenschildkröten angesiedelt, die von uns ausgiebig gefüttert werden konnten. Auch hier zeigte sich wieder: Schildkröten können der beste Freund des Menschen sein, wenn man ihnen nur genügend Blätter zu Essen gibt. Dieses Exemplar grummelte uns sogar an, als wir ihm keine saftigen Blätter mehr hinhielten. Auch das Hinterherdackeln haben die Tiere perfektioniert. Schildkröten scheinen weit aus anhänglicher zu sein, als ich je gedacht hätte.
Für alle, die sich mehr für diese Tiere interessieren, gibt es am Strand auch eine Aufzuchtstation zu bestaunen. Eine wirkliche Notwendigkeit für den Artenschutz scheint es aber nicht zu geben: Die Tiere haben auf den Seychellen so gut wie keine natürlichen Feinde, und auch der Nachwuchs ist in den seltensten Fällen überproportional durch andere Tiere gefährdet. Somit dient das Gehege der Baby-Schildkröten eher nur touristischen Zwecken.
Hier die eindrucksvollen Bilder, die eindeutig zeigen, dass man mit der Anwendung von Anti-Falten Creme bereits in jungen Jahren beginnen sollte.
Nach diesem Besuch im Streichelzoo war für uns nun endlich die Zeit gekommen, die harte und beschwerliche Wanderung auf die andere Seite der Insel zu beginnen. Der Schwierigkeitsgrad lag allerdings nicht wirklich an den Geländeformationen, sondern war vielmehr unserer Doofheit geschuldet. Conny hatte ihre Schuhe in den falschen Rucksack gepackt, weswegen sie barfuß und ich nur mit Flipflops über die Insel marschierten. Brüder- bzw. schwesterlich wurde das einzige Paar Schuhe auf dem Weg geteilt, so dass sich jeder abwechselnd die Füße auf dem heißen Sand verbrennen durfte.
Ehrlicherweise muss an dieser Stelle angeführt werden, dass unser Kapitän extra festes Schuhwerk empfohlen hatte. Ihr seht was passiert, wenn man die Anweisungen der Crew ignoriert.
Der Weg über die Insel war – trotz der präkeren Schuh-Situation – mehr als nur ein langweiliger Transfer von A nach B über staubige Trampelpfade. Entlang der Laraie Bay führt der Weg über hölzerne Stege, unter denen sich der beeindruckende Mangrovenwald von Curieuse erstreckt.
Neben der tollen Pflanzenwelt lohnt sich auch das Stehenbleiben und beobachten des Sandbodens: Hunderte von Einsiedlerkrebsen leben zwischen den weit verzweigten Wurzeln der Mangroven. Angeblich soll es hier sogar Riesen-Krebse geben. Leider schienen die scheuen Lebewesen durch das Getrampel unserer nackten Füße auf den Holzstegen ständig vorgewarnt zu sein. Erspäht – geschweige denn fotografiert – haben wir kein einziges Exemplar.
Das Foto vom höchsten Punkt war eher ein Pflicht-Foto, das es aus meiner Sicht nicht wirklich mit dem von den Stränden bzw. der Schildkröten aufnehmen kann. Außerdem lässt sich eine weitere Besonderheit der Insel auf dem Bild nicht wirklich erkennen. Curieuse ist nämlich die einzige Insel neben Praslin auf der die Coco de Mer ebenfalls heimisch ist. Die Experten vermuten, dass Praslin und Curieuse früher sogar vereint waren. Davon zeugt heute auch die geringe Wassertiefe zwischen den beiden Inseln: Einige vorhandene “Verbindunsgsstraßen” liegen nur wenige Meter unterhalb der Wasseroberfläche.
Nach gut einer halben Stunde erreichten wir den südlichen Strand wo der Grill bereits von der Crew erstklassig befeuert wurde. Anscheinend muss unser Hunger verdammt groß gewesen sein, denn Fotos vom BBQ selbst konnte ich nirgendwo auf der Festplatte entdecken. Dafür gibt’s eben noch einmal Bilder von unserer Sea Bird vor dem Strand des sog. Doctor’s House. Gut zu erkennen ist auch die Insel Praslin im Hintergrund. Die Entfernung zwischen den beiden Inseln beträgt an der kürzesten Stelle nicht einmal 1000 Meter. Ein geübter Schwimmer dürfte dafür ungefähr 20-25 Minuten benötigen.
Zurück auf dem Schiff stand dann noch ein Besuch mit dem fast identischen Schwesterschiff Sea Star auf der Agenda. Hintergrund war der Austauschs eines benötigen Ersatzteils, welches von unserem Schiff mit dem Dinghi ausgetauscht wurde. Für uns war der genaue Grund des Treffens ein absolut nebensächliches Detail, denn wir hatten so die Möglichkeit auch das fast baugleiche Kreuzfahrt-Schiff der Silhouette Cruises mit sogar einem gehissten Segel in der goldenen Stunde kurz vor Sonnenuntergang zu fotografieren.
Die beiden Schiffe tänzelten so noch eine Weile umher, bevor Alex den Kurs in Richtung Praslin einschlug. Die Wellen auf dem Wasser waren nun wieder deutlich höher geworden, was eine ähnlich unruhige Nacht wie zuvor bedeuten könnte. Aus diesem Grund traf unser Kapitän die richtige Entscheidung, und brachte das Schiff zurück zur Baie St. Anne. Geschützt in der Bucht sollte die Nacht wesentlich angenehmer werden.
Mit voller Kraft tuckerten wir bei einem herrlichen Sonnenuntergang zum unserem Ankerplatz. Das passende Abendessen wurde dabei von der Crew während der Fahrt gefangen.
Und wieder einmal neigte sich ein wahnsinnig schöner Tag auf den Seychellen dem Ende zu.
Seid gespannt auf das, was euch beim nächsten Blogpost erwartet. Soviel sei schon einmal verraten: Lust auf eine Eigentumswohnung auf dem Wasser? Kein Problem – bekommen wir hin!
Weitere Seychellen-Reiseberichte
- Tag 1: Hinflug mit dem A380 von Emirates über Dubai
- Tag 2: Mit der Sea Bird von Mahé nach Praslin
- Tag 3: La Digue
- Tag 4: Die Coco de Mer im Vallée de Mai auf Praslin
- Tag 5: Grand Soeur & Coco Island
- Tag 6: Aride
- Tag 7: Curieuse
- Tag 8: Transfer nach Mahé
- Tag 9: Victoria & Eden Island
- Tag 10: Stopover in Dubai
Hi Phil,
freue mich das der Bericht über die Seychellen weitergeht, auch wenn bald das “Finale” sein dürfte, oder???
Auch hier mal wieder eine absolut vielfältige Landschaft zu sehen. Wie schnell sind die Schildkröten denn gefühlt?
Dachte bisher immer, sie wären recht träge und gemählich.
Mich würde auch noch interessieren, wie Ihr euch mit der Crew verständigt habt. Englisch oder Französisch?
LG und schöne Ostertage noch
Stefan
@Stefan: Sorry für die späte Antwort! Das Finale ist übrigens noch ein bisschen entfernt :) Da wir einen kleinen Schlenker über Dubai am Ende der Reise gemacht hatten, gibt es noch einen Bonus-Track.
Von der Geschwindigkeit würde ich mal so auf einen km/h schätzen, wenn Sie richtig rennen. Und die Geschwindigkeit halten Sie auch erstaunlich lange durch.
An Bord wurde mit der Crew hauptsächlich englisch gesprochen. Da sehr viele Deutsche an Bord waren, wurde aber so miteinander Deutsch gesprochen – die Tauchlehrerin war ebenfalls Deutsche und konnte jederzeit übersetzen. Französisch wäre theoretisch auch möglich gewesen – eine französische Hostesse an Bord hätte jederzeit übersetzten können.
LG Phil