Reisebericht Marrakesch #1 – Hinflug nach Marokko mit Transavia & Riad Armelle
Hier geht’s zum Film über die Reise: Reisevideo Marrakesch
Sorry, dass ich das Interalpen-Hotel Tyrol zeitlich gesehen vor diesen Bericht gestellt hatte. Aber manchmal ist es als Reiseblogger auch schwer: Gleich mehrere tolle Reisen liegen auf der Festplatte herum, und irgendwo muss man anfangen. Nun aber genug der Wellness-Hotels im DACH-Bereich. Auf nach Marrakesch!
Für die Anfahrt zum Flughafen entschieden wir uns mal wieder für das Carsharing. So sehr ich mittlerweile den Gedanken mag, kein eigenes Auto mehr zu haben, so sehr störte mich die Tatsache, dass ausschließlich Mini Cabrios in der direkten Nähe verfügbar waren. Warum? Schaut einmal genau auf das winziges Kläppchen des Kofferraums. Nicht einmal ein einziger Koffer wollte durchs Eckige passen.
Nachdem wir also mit zwei Koffern auf dem Rücksitz im Erdinger Moos ankamen, stellten wir uns – ganz ungewohnt – mal wieder in die lange Schlange der Pauschaltouristen an. Ein Flug mit Transavia stand bei mir schon lange auf der Wunschliste.
Wie es sich herausstellen sollte, war dies eine sehr gute Idee: Bereits zum Ende des Jahres wird die Airline ihre Basis in München wieder schließen und sich auf den niederländischen Markt konzentrieren.
Nur weil Conny und ich mal wieder in der Eco als Pauschaltouristen unterwegs waren, wollten wir auf den Spaß eines Loungebesuches keinesfalls verzichten. Gut, dass es sich Transavia im Terminal 3C gemütlich gemacht hatte. Genau hier konnten wir die Atlantik-Lounge noch in Beschlag nehmen. Wer ein ausführliches Review möchte, kann ja mal in der Kategorie Lounge-Check vorbei schauen.
Auch wenn wir ein recht ruhiges Plätzen im Nebenraum der Lounge fanden, konnte dieses Mal von Entspannung und Erholung keine Rede sein. Ein Aeroflot-Vogel hatte es sich auf dem Vorfeld direkt vor dem Fenster bequem gemacht und anscheinend alle seine zukünftigen Gäste in der Lounge einquartiert.
Ich erinnere mich noch an so manchen frühen Flug am Morgen, bei dem ich der Lounge fast komplett alleine war. Dennoch immer schön. Besonders eben der Vorfeldblick.
Mit Transavia von München nach Marrakesch
Pünktlich zur Abflugszeit machten wir uns dann auf dem Weg zu unserem Vorfeld-Bus. Ja genau: Busfahren – uns blieb auf dieser Pauschalreise aber wirklich kein einziges MUC-Klischee erspart.
Einen Vorteil hatte die ellenlange Rundfahrt zwischen den einzigen Parkpositionen hindurch: Der Blick auf unseren Flieger hätte nicht besser sein können. Besonders im Video konnte ich den Moment des „um-den-Flieger-herum-fahrens“ perfekt einfangen. Man könnte also beim Busboarding durchaus von einem gewissen fotografischen Vorteil sprechen, wenn man die Ehre dieses Transportweges denn unbedingt retten möchte.
Pünktlich nahm der Flieger seinen Anlauf zur Startbahn. Natürlich mit dem Muster-Motiv, bei dem ich einfach abdrücken musste: Winglet, Tower und Dach des Zentralbereiches.
Außer uns waren noch einige Pauschalvögel unterwegs auf den Taxiways. Die Pegasus-Maschine lieferte sich mit uns ein kleines Wettrennen, bei dem wir sie zunächst überholten und später dann am Holding Point wieder vorließen.
Wer ganz genau hinschaut, sieht im übernächsten Foto noch einen 340er der Lufthansa, dem gerade eine Wartung spendiert wird. Bei diesem traumhaften Wetter über München hoben wir langsam in Richtung Süd-Westen ab.
In Sachen „markante Punkte“ konnte ich dieses Mal zwei große Seen direkt unter meinem Fenster erkennen. Den Anfang machte der Starnberger See direkt hinter München. Starnberg befindet sich dabei direkt in der linken Ecke an der kleinen Spitze des Sees.
Auch erkennt man gut, dass sich der Schnee zu diesen Datum fast komplett ins südliche Alpenvorland zurückgezogen hatte. Der Frühling stand eindeutig vor der Tür.
Bleiben wir beim Thema Wasser. Die Form des Bodensees konnte ich wegen seiner Wolkendecke auf den ersten Blick gar nicht erkennen. Wer wirklich ganz genau hinschaut erkennt in der rechten unteren Ecke einen viereckige Platz, mit kleineren viereckigen Gebäuden: Dies sind die Messehallen von Friedrichshafen. Direkt links daneben liegt der Friedrichshafener Flughafen.
Ihr seht: So richtig ergiebig war das Fotografieren aus der Luft nicht. Genau aus diesem Grund lehnte ich mich während der restlichen Flugzeit bequem im Sessel zurück und freute mich auf die Landung in Marrakesch.
Hier noch ein paar Eindrücke des marokkanischen Hinterlandes von Marrakesch, das ich tatsächlich niemals so grün erwartet hätte. Natürlich gab es immer auch ein paar Hügel aus dunklem Gestein oder Sand dazwischen. Dennoch hätte ich Marrakesch vor dieser Reise viel mehr mit dem Thema „Wüste“ in Verbindung gebracht.
Wie bereits im Ankündigungspost für das Video über Marrakesch angekündigt, passierte kurz nach dem Aussteigen aus dem Flieger ein kleines Malheur. Ich hatte schon auf einigen Blogs gelesen, wie Sicherheitspersonal an Flughäfen auf fotografierende Touristen wie mich reagiert, es allerdings noch nie am eigenen Leib erfahren.
Irgendwann ist ja bekanntlich immer das erste Mal, und so wurde ich eiskalt von einem Security-Beamten heraus gezogen, der auf die Löschung der gemachten Fotos bestand. Ein Glück durfte ich die folgenden beiden Bilder behalten. Gedanklich hatte ich mich bereits damit abgefunden, dass ich die komplette Speicherkarte formatieren durfte.
Wer mein Video bereits gesehen hat, bemerkte sicher, wie sehr ich für das Design des Flughafen geschwärmt habe. Tatsächlich hätte ich eher einen lumpigen Zweckbau statt ein solches architektonisches Meisterwerk erwartet.
Zumal am Flughafen Marrakesch bereits in die Zukunft gedacht wird: Während das runde Glasterminal momentan ausschließlich für die Arrivals und das dreieckig-gezackte Gebäude nur für Departures genutzt werden, ist in der vollen Ausbaustufe später beides möglich.
Mit dem Transfer nach Marrakesch: Hotel Riad Armelle
Irgendwie fühlte es sich richtig seltsam an, sich nicht selbst um den Transfer zum Hotel zu kümmern. Wie in alten (… sehr alten!…) Zeiten schlichen wir nach dem Ausgang zum Schalter unseres Reiseveranstalters und ließen uns mit dem Minivan zu unserem Hotel Riad Armelle kutschieren.
Bei der Wahl zwischen einem „normalen“ Hotel und einem landestypischen Riad fiel die Wahl sehr schnell auf den Hoteltyp „altes Stadthaus“. Und genau das schauen wir uns jetzt einmal genauer an.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren wir über unsern Hoteltransfer gar nicht mal mehr so traurig. Nie im Leben hätte wir in den verwinkelten Gässchen die richtige Seitenstraße unseres Hotels gefunden. Und selbst wenn: Hätten wir dann an der richtigen Tür geklopft?
So authentisch ein Riad auch seien kann, so muss ich dieser Stelle eindeutig den Platz bemängeln. Jedes einzelne Zimmer, welches früher von Angehörigen des Clans bewohnt wurde, ist heute ein eigenständiges Hotelzimmer mit Bad und WC. Dementsprechend rar ist der Platz für alle Einbauten. Dennoch dürfte es wohl keine stilvollere Möglichkeit der Übernachtung in Marrakesch geben.
Für den ersten Tag hätten wir es an dieser Stelle eigentlich auch gut sein lassen können. Was hätte dagegen gesprochen, sich einfach glücklich und müde ins Bett zu legen? Da allerdings unsere Mägen irgendwann kräftig knurrten, versuchen wir ein erstes vorsichtiges Erkunden der Souks rund um unser Hotel.
Wow! Freut euch schon einmal auf die Eindrücke der nächsten Tage. Ich hätte nie gedacht, dass man mit nur einem Fuß außerhalb der Türschwelle in diese faszinierende Welt eintauchen kann.
Wir selber ließen es aber ganz langsam angehen: Conny hatte sich das In-Lokal Nomad in der nördlichen Altstadt ausgesucht.
Zum kulinarischen Genuss durfte natürlich auch der typische Minztee nicht fehlen. Stilecht aus geschätzten fünf Metern Höhe eingeschenkt, hat er wirklich überhaupt nichts mit unserem einheimischen Pfefferminz-Tee gemeinsam.
Klar, dass wir nicht nur von dieser Reise ein typisches Kännchen mitnahmen, sondern uns auch daheim kräftig mit marokkanischem Minztee eindeckten. So bleibt wenigstens noch ein wenig Urlaubsflair für zuhause übrig.
Soviel zu den Eindrücken vom ersten Tag. Freut euch noch auf viele weitere Posts, in der wir diese faszinierende Stadt erkunden werden.
Und falls ihr nicht warten möchtet: Hier ist noch einmal der Link zum Reisevideo über Marrakesch oder ihr schaut einmal auf Connys Blog vorbei, sie hat bereits ein paar Posts über Marrakesch geschrieben.
Hi Phil!
Spitze, endlich geht es los, auf diesen Bericht habe ich schon gewartet. :-)
Spannende erste Eindrücke und ich bin sehr gespannt auf die nächsten Tage.
Das mit dem Sicherheitsfuzzi am Airport habe ich zum Glück noch nie erlebt, aber dagegen gibts meistens ein gutes Rezept. Bilder löschen und direkt Speicherkarte wechseln. Die Daten lassen sich am PC zu 99% wieder herstellen, wenn du nicht weiter fotografierst.
Ja, ein wenig spät bin ich mit diesem Bericht wirklich dran. Nun geht’s aber definitiv los. Ich hoffe, das Video konnte schon einmal die Wartezeit überbrücken.
An den Trick mit der Speicherkarte hatte ich gleich gedacht: Direkt nach der Löschaktion habe ich gleich die Karte getauscht und im Netz gegoogelt mit welchen Programmen ich das Bild wiederherstellen könnte. Allerdings habe ich dann nach zwei Tagen diesen Gedanken verworfen: Die gelöschten Bilder wären zwar sicherlich im Blog gelandet (Bild vom Flieger auf dem Vorfeld), andererseits waren sie jetzt keine unwiederbringlichen Schätze.
Der Tip ist aber dennoch wirklich gut!
LG Phil
Hi Phil,
endlich geht es weiter mit der Marrakesch-Reise.
Das mit der Schließung der Transavia Basis in MUC ist irgendwie
seltsam. Warum hat man sich dann erst dort niedergelassen?
Habe mal auf dem Flughafen von Monastir auf dem Vorfeld Fotos
gemacht, es hat wirklich niemanden interessiert.
Vielleicht sind die Marrokaner ja anders gepolt in dieser Sache.
Ansonsten wirklich schöne Bilder.
LG Stefan
Das mit Transavia ist wirklich eine seltsame Sache. Ich selber habe von der Tatsache auf airliners gelesen – angeblich möchte man sich mehr auf den heimatlichen Markt in den Niederlanden konzentrieren. Hierzu braucht man natürlich Maschinen, die anderswo dann abgebaut werden müssen.
Ich könnte mir die ganze Sache aber auch mit dem neuen Engagement von Eurowings in MUC erklären. Da die Lufthansa relativ viel beim Flughafen mitzureden hat, ist nichts Neues. Vielleicht möchte man einfach die Konkurrenz nicht am gleichen Flughafen haben. Auf der anderen Seite ist MUC mit seinen Gebühren auch einfach ein hartes Pflaster für Billigflieger. Vielleicht hat sich Transavia einfach mehr Einnahmen erhofft und zieht nun weiter, da es in Bayern nicht in die schwarzen Zahlen kommt. Genau herausfinden werden wir das wohl nie.
LG Phil