Tag 2 – Ausflug nach Palma de Mallorca
Aufwachen im Urlaub! Definitiv eine der besten Sachen der Welt. Besonders wenn die Sonne draußen schon früh am Morgen kräftig aufs Meer scheint.
Nach einem ausgezeichneten Frühstück schauten wir uns nach einem geeignetem Fahrradverleih um. In Mallorca ist die Suche nicht allzu kompliziert, denn im Prinzip wird man von Drahtesel-Diensten nur so umworben. Wir entschieden uns für ein zwei Citybikes für 7€ pro Tag. Zwar teurer als die öffentlichen Verleihsysteme wie in Valenbisi in Valencia oder Velib’ in Paris, aber immerhin entfällt der ständige Blick auf die Uhr.
Radfreundlicher als die Platja in Palma dürfte wohl keine Strandpromenade sein: Bis zur Hauptstadt zieht sich ein perfekt ausgebauter Fahrradweg entlang des Meeres. Zwar könnte der Weg an manchen Ecken ein wenig breiter sein, aber wir meckern hier schon auf recht hohem Niveau.
Besonders hat mir auch das Stück direkt vor der Landebahn mit ihren kleinen Holzbrücken gefallen. An manchen Stellen sieht das Gelände wie eine Ausgrabungsstelle aus, vielleicht kann mich jemand mal erleuchten und mir sagen, was hier einmal stand. Freunde von großen, lauten, metallenen Vögeln dürften bei Landungen auf die 06L auch voll auf ihre Kosten kommen, da die Flieger schon von weitem sichtbar sind und dann genau auf einen zu kommen. Ab einer Brennweite von 100mm dürfte man hier kräftig Spaß haben.
Aussagen von Passanten wie zum Beispiel: „Guck mal Heinz, wie tief die Flugzeuge sind! Sowas gibt’s nirgendwo.“ ließ ich unkommentiert. Meine Aussage: „Doch! Maho-Beach!“ hätte eh keiner verstanden.
In Palma angekommen, führte uns der erste Weg zu Kathedrale La Seu (Kathedrale der Heiligen Maria), die fast direkt am Meer thront. Auch die umliegenden Gärten mit ihren Brunnen können sich durchaus sehen lassen.
Direkt vor dem Gotteshaus fanden wir auch eine schöne Stelle für unsere beiden Fahrräder. Auch hier punktet die Insel mal wieder durch ausgeklügelte Ideen: So gibt es hier einen Parkplatz nur für Drahtesel. Sogar mit entsprechendem Schild:
Auf ein großartiges Ziel oder einen penibel ausgeklügelten Sightseeingplan hatten wir beide dieses Mal bewusst verzichtet. Stattdessen wollten wir einfach nur ein verlängertes Wochenende am Meer verbringen und ließen uns so durch die Straßen in Richtung der Plaza Mayor treiben.
Und so verließen wir auch relativ schnell große, befahrene Straßen und schlenderten stattdessen durch die kleinen Gassen, in denen zum einen viel angenehmere Temperaturen herrschten und die auch kaum von Touristen bevölkert waren.
Für solche Bilder liebe ich mein ganz kleines Objektiv:
Das Schöne an vielen spanischen Städten ist meistens der frühere zentrale Platz, auf dem damals auch die eine oder andere Inquisition zelebriert wurde: Der Plaza Major. Durch die verwinkelten Straßen steuerten wir auch genau diesen an und genossen die Atmosphäre bei einem Eis zwischen kleinen Ständen und einigen Schaustellern.
Absolut missfallen hat mir die „Shoppingmeile“ direkt unter diesem Platz. In Anlehnung an eine kleine Untergrundstadt hat man den Platz untergraben und mehrere Ladenzeilen etabliert. Neben einem Eroski-Supermarkt, in dem wir unsere Wasservorräte für anständige 25 Cent pro Flasche aufstockten, gibt es hier nur schmuddelige Ramsch-Geschäfte, so dass wir schnell wieder die Oberfläche aufsuchten.
Die letzte Station innerhalb der Stadt führte uns zum überschaubaren Park im Norden der Stadt. Direkt davor sieht man übrigens eine Station der legendären U-Bahn von Mallorca. Obwohl das Netz mit nur einer Linie nicht besonders groß ist, hatte sie in den letzten Jahren bei starken Regen öfter mal mit Wassereinbrüchen zu kämpfen.
Der Park selber kann im Gegensatz zu einem englischen Garten nicht wirklich überzeugen. Er erinnert mich mehr an eine stark geschrumpfte Version des Central Parks: Langgezogenes Viereck, mehr asphaltierte Wege als Wiese und die ständige Präsenz der umliegenden Häuser, so dass ein Abschalten aus meiner Sicht nicht wirklich möglich ist. Und irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass es im Rest der Stadt grüner war, als in diesem Park. Allerdings stufe ich einen Park in einer Stadt, die direkt am Meer liegt, auch eher als zweitrangig ein.
Zurück ging es dann wieder mit Fahrrädern nach S’Arenal. Für den kompletten Weg von der Kathedrale bis zum Balneario 1 dürfte man in normalem Tempo ungefähr eine Stunde einrechnen. Allerdings meinte es der Wind nicht gut mit uns und blies uns kräftig entgegen. Und da der Luftwiderstand nun einmal proportional zum Quadrat der eigenen Geschwindigkeit ist, ging es eben ein wenig langsamer nach Hause.
Die Kathedrale ist wunderschön! Erinnert mich iwie auch ein bisschen an HdR. :-)
Mensch, klasse Bilder, man spürt die Wärme und genießt die Eindrücke, ich finde die Stadt sehr schön, ward ihr auch der Kathedrale? Hast du Aufnahmen von den Fenstern gemacht? Danke Dir und morgen schaue ich mir den 3. Tag an, freue mich darauf, liebe Grüße Dad
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Stimmt, so schaut es auch aus. Palma ist recht facettenreich. Es gibt romantische, noble und verwunschen wirkende Ecken, manchmal wirkt die Stadt aber auch einfach auch ein bisschen gewöhnlich.
@Robert: Es ist auch die Lage der Stadt, die sie so großartig macht. Ich mag Palma einfach. Zumal man in den engen Gassen kein bisschen von Ballermann & Co mehr spürt.
LG Phil