Kommt etwa das schleichende Aus der Luftverkehrsabgabe?
Ich habe euch ja versprochen, erst wieder von der Luftverkehrsabgabe zu berichten, wenn es wieder etwas Neues an dieser Front gibt. Und da ich mich daran auch halte, habe ich mich selber etwas über einen Artikels in der Ausgabe der AERO.at gewundert. Denn auch wenn ich eine Diskussion zu diesem Thema grundsätzlich befürworte, hätte ich mit kritischen Stimmen erst in etwa 1,5 Jahren gerechnet.
In besagten Artikel werden nämliche einige Fakten genannt. In einer vorherigen Version des Artikel werden für das Jahr 2011 interpolierte 500 Millionen Euro als Ertrag beziffert, im Gegensatz zu der einen Milliarde von der der Finanzminister noch im Jahr 2009 träumte. Auch wenn diese Zahlen nach mehr als überhaupt nichts klingen, müssen auch Faktoren wie etwa der Passagierrückgang auf inländischen Flughäfen berücksichtigt werden.
Besonders beachtenswert finde ich auch die Aussage von CDU-Politiker Jürgen Klimke, der eine solche Steuer die eher mehr schadet als nützt sofort abschaffen möchte. Zwar ist die Abwanderung von Fluglinien mit wenigen Ausnahmen nicht eingetreten (siehe z.B. die Einstellung der Strecke Memmingen – Bremen), dafür scheint aber das Ausweichen der Flugpassagiere auf grenznahe Airport bittere Realität zu sein. So verzeichnete der Flughafen Maastricht anscheinend einen plötzlichen Zuwachs von 70%. Andere Flughäfen wie zum Beispiel Frankfurt-Hahn kämpfen mit dem umgekehrten Phänomen.
Auch wenn ich mich über die Abschaffung dieser unsinnigen Steuer sehr freuen würde, bremse ich mal lieber meinen Optimismus und denke, dass man gerade in Zeiten knapper Kassen unter keinen Umständen eine sprudelnde Geldquelle freiwillig schließen würde. Außer natürlich im sehr unwahrscheinlichen Fall, dass die Abgabe tatsächlich ein Minusgeschäft wäre oder sogar am Ende die ganze Tourismusbranche abwürgen würde. Auch wenn Conny und ich dieses Jahr bereits absichtlich auf einen Interkontinentalflug ex Deutschland verzichtet haben und lieber im europäischen Ausland umgestiegen sind (45€ vs. 8€), denke ich, es wird vorerst beim Status Quo bleiben.
Trotzdem werde ich solche und ähnliche Meldungen weiterhin mit Argusaugen beobachten. Vielleicht erleben wir ja doch irgendwann das Ende dieser wettbewerbsverzerrenden Abgabe.