Capitol auf dem Capitol Hill, Sitz des Kongresses der USA und ehemaliger Supreme Court

Oh mein Gott, da schreibe ich einen Tag keine Beiträge mehr und in den Kommentaren geht es rund. Keine Angst ich lebe noch und zwar ziemlich gut. Den Eintrag von gestern (Annapolis & Baltimore habe ich noch mit Bildern versehen). Hier noch ein kleines Eichhörnchen, dass heute umbedingt vor meine Linse laufen wollte.

Aber zurück zum Thema. Gstern ging gut die Post ab, nerventechnisch. Nach meinem kleinen Abstecher nach Baltimore habe ich zu Hause eine schlimme Entdeckung gemacht: Meine Kameratasche fehlte. Mit Kamera drin. Die einzige Möglichkeit war, dass ich sie im Bus vergessen hatte. Glücklicherweise mit genau dem Bus, der uns am nächsten Morgen auch abholen kam. Genau wie ein Mensch, der sich an den Zustand seines Herdes nicht mehr erinnern kann, machte ich mich also die ganze Nacht fertig, ob und wo und wie meine Kamera ist.
Die Erleichterung kam am nächsten Morgen: Ich hatte meine Crumpler-Tasche einfach nur so weit unter den Stuhl geschoben, dass ich sie beim Aussteigen nicht gesehen hatte. Erleichterung pur.
Im weiteren Verlauf des Tages könnte die kleine Geschichte übrigens noch interessant werden. :D

Obwohl ich jetzt schon zwei Tage in Washington bin, habe ich noch nichts Wichtiges gesehen. Gut, sind ja auch nur solche Sachen da wie das Washington Monument (It looks nothing like the guy. It look more like a tribute to Bill Clinton!), das Pentagon, das Capitol oder solch ein unwichtiges Anwesen, wie das weiße Haus.
Also Sightseeing, Hardcore, Jetzt! Fangen wir mal alphabetisch an: Capitol.
Natürlich wunderbar errichtet auf dem Capitol Hill. Die ganze Stadt wurde übrigens damals als Hauptstadt von einem dynamischen Städtebauer namens L’Enfant (Conny, jetzt ist dein Französisch gefragt ^^) geplant. Allerdings war der Zeitgenosse dermaßen ehrgeizig und übermotiviert, dass er von höchster Stelle rausgeschmissen wurde. Obwohl er bei seinem (höchstwahrscheinlich dynamischen und übermotivierten) Abgang alle Pläne mitgenommen hatte, kopierte sein Nachfolger alle seine Ideen. Und so ist D.C. heute eine Meisterwerk von L’Enfant, nur eben nicht von ihm :D

Eins muss man der Stadt lassen: Sie ist einer Hauptstadt würdig. Sämtliche Grünflächen sind wunderbar angelegt, sämtliche Staatsgebäude sind architektonische Meisterwerke für die Ewigkeit und unzählige, massive Statuen von bedeutenden Persönlichkeiten. Das ganze natürlich gewürzt mit einer riesigen Menge an Patriotismus der Öffentlichkeit präsentiert.

Aber zurück zum Capitol. Es wurde 1793 bis 1823 nach dem Vorbild „Schloss Versailles“ gebaut und ist der Sitz des Kongresses, der Legislative der Vereinigten Staaten von Amerika. Hier finden Sitzungen des Senats (Senate) und des Repräsentantenhauses (House of Representatives) statt. Neben den Parlamentskammern beherbergt das Bauwerk im klassizistischen Stil zahlreiche Kunstwerke zur Geschichte der USA. Es ist mit drei bis fünf Millionen Besuchern im Jahr eines der populärsten Tourismusziele des Landes.

Genießt einfach die Fotos:

Außenansicht des Kapitols und Blick von der Terrasse:

Im Inneren der Kuppel:

Alter Sitzungssaal des Supreme Courts

Persönliches Highlight für mich: Als großer Fan des Films „Apollo 13“ kenne ich natürlich John „Jack“ Swigert. Er war der Pilot der Kommandokapsel, die damals fast im Weltraum zerstört wurde. Nach dem Unglück kehrte er der Raumfahrt den Rücken und widmete sich der Politik. Im November 1982 wurde als Abgeordneter in die Kongress gewählt, starb aber wenige Tage vor seinem Amtsantritt. Ihm zu Ehren wurde aber im Capitol ein (wie ich finde würdiges) Denkmal gesetzt.

Zum Schluss gibt es noch die passende Story zum Anfang meines Beitrags: Um den Plenarsaal während einer Sitzung zu betreten, muss man sämtliche elektronischen Geräte abgeben. Normalerweise kein Problem für mich, gerade nach dem 11. September freue ich mich über jede Sekunde, in der ich meine Kamera überhaupt angeschalten darf. Anstatt allerdings ein Pfand/Marke oder sonstiges für mein Zeug zu bekommen, durfte ich meine Handys und meine Spiegelreflex in eine Kiste schmeißen…
… zu anderen 100 Handys und 10 Spiegelreflexkameras. oO
Beim Verlassen des Plenarsaals durfte man dann wieder in die Kiste greifen und sich seine Sachen (oder … vielleicht … auch … andere … Sachen … naja, ihr wisst schon) wieder an sich nehmen.
Genau das war der Zeitpunkt an dem ich zum zweiten Mal an diesem Tag sehr große Angst um meine Kamera hatte.

Aber ihr seht: Nix passiert, ich hab alles wieder bekommen. Herrlich. :D Die nächsten Tage werde ich meine EOS nicht mehr aus den Augen lassen. Versprochen!

Nach dem Capitol ging es leider schon weiter. Washington habe ich damit erst einmal hinter mir gelassen. Voraussichtlich werde ich aber dort am kommenden Wochenende noch einmal ein oder zwei Tage vor meinem Abflug nach Las Vegas verbringen. Das weiße Haus fehlt nämlich immer noch!

Im Moment sitze ich jetzt in Norfolk. Was es hier zu sehen gibt, sehen wir morgen :) Denn im Moment ist es selbst hier schon stockfinstere Nacht. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es aber schon einmal: Wasser, jede Menge Wasser. Denn im Gegensatz zu Baltimore und Annapolis liegt Norfolk wirklich am offenen Meer und in keiner Bucht.