Foto vom Orionnebel ohne Nachführung und ohne Teleskop (60D + 300mm)
Nachdem das Wetter in den letzten Wochen ziemlich regnerisch und bewölkt war, gab es Anfang dieser Woche mal wieder einen richtig klaren Himmel mit ordentlich Sonnenschein. Da der Sternenzeitrafferfilm beim letzten klaren Himmel doch ziemlich gut funktioniert hatte, wollte ich noch einmal ein bisschen im Sternenhimmel herum knipsen. Dieses Mal suchte ich mir aber ein etwas anspruchsvolleres Ziel heraus: Den Orionnebel.
Bei diesem Nebel handelt es sich um ein Gebiet in dem neue Sterne entstehen. Diese neuen Sterne ionisieren umliegenden Wasserstoff und erzeugen so ein Leuchten. Und hier wäre das Ergebnis:
Natürlich ist das Ergebnis nichts im Vergleich zu den Aufnahmen, die ein Hubble-Teleskop hin bekommt, allerdings war ich doch ziemlich erstaunt, als der Orionnebel nach den ersten paar Versuchen tatsächlich auf den Bildern erschien. Vorher konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass dieses Gebiet überhaupt existiert.
Wie war das noch gleich mit dem Spruch: Wenn man Leuten erzählt, dass da draußen Milliarden von Sternen herum fliegen, glaubt das jeder sofort – Wenn man ihnen aber erzählt, die Wand sei frisch gestrichen, müssen sie sofort drauf fassen. :D
Für dieses Foto habe ich meine Spiegelreflexkamera und ein 300mm Teleobjektiv genommen. Das ist natürlich gar nichts gegen Hobby-Astrofotografen, die ihre Kameras an große und sündhaft teure Teleskope anflanschen. Auch fehlte mir die Nachführung. Denn ob ihr’s glaubt oder nicht: Dieser Nebel bewegt sich doch relativ schnell über den nächtlichen Himmel. Profis benutzen hier Montierungen mit Motoren, die die Kamera automatisch mit der Erde drehen. Da ich so etwas aber nicht besitze, sind keine langen Belichtungszeiten möglich, da ansonsten alle punktförmigen Sterne zu Strichen werden. Stattdessen drückte ich einfach öfters auf den Auslöser und baute mir nachher das Bild zusammen. Die Aufnahme oben ist das Ergebnis von 36 Einzelaufnahmen.
Wer sich auch einmal an den Nebel wagen möchte, findet ihn ihn unterhalb der drei “Gürtelsterne” des Sternbildes Orion. Das Stern ist ziemlich gut in meinem Timelapse im linken Drittel zu erkennen: