Malev stellt Flugbetrieb ein +++ Ryanair eröffnet Basis in Budapest mit 31 neuen Routen +++ Auch Memmingen wird dreimal pro Woche angeflogen
Ein absoluter Supergau ereignete sich heute in Ungarn: Die nationale Airline Malev stellte heute ungefähr genau so überraschend wie vor wenigen Tagen Spanair den Betrieb ein. Alle Flieger blieben am Boden, nichts ging mehr. Nach einem Subventionsverbot durch die EU fehlten die nötigen Geldmittel um die Rechnungen zu bezahlen, mit dem traurigen Ergebnis eine der traditionellsten Fluggesellschaften nach stolzen 66 Jahren ihren Betrieb einstellt.
Sofort sprangen die üblichen “Rettungsmechanismen” an, die man bereits von anderen Pleiten kennt: Umbuchungen auf andere Airlines und besondere Angebote der Konkurrenz, um die gestrandeten Passagiere nicht im Regen stehen zu lassen. Theoretisch rechnete ich auch über kurz oder lang mit einem Engagement von z.B. Wizzair, die einige Routen übernehmen werden. Schließlich ist diese Airline gerade in Osteuropa sehr präsent. Doch mit einer Tatsache hätte ich nicht bzw. nicht in der Geschwindigkeit gerechnet:
Um kurz nach Mittag verkündete Ryanair der Eröffnung einer Basis in Budapest mit insgesamt 31 Strecken. Laut der offiziellen Pressemitteilung stationiert man gleich vier brandneue Boeing 737-800 Flugzeuge und startet voll durch: Ab dem 17. Februar werden folgende Ziele neu angeflogen:
Ab Februar:
Karlsruhe – Baden Baden
Barcelona
Brüssel Charleroi
Göteborg
Hamburg-Lübeck
Krakau
London-Stansted
Madrid
Manchester
München West Memmingen
Miland Bergamo
Oslo
Roma-Ciamino
Stockholm Nyköpping
Thessaloniki
Dublin
Paris Beauvais
Ab März
Birmingham
Bologna
Bristol
Ab April
Alicante
Chania
Malaga
Palma de Mallorca
Paphos
Pisa
Rhodos
Trapani
Venedig Treviso
Einhoven
Ab Juli
Warschau
Die Flüge sind schon im Buchungsystem von Ryanair vorgeladen und einsehbar. Memmingen wird an drei Tagen in der Woche angeflogen: Jeweils Dienstags, Donnerstags und Samstag fliegen die Maschinen nachmittags nach Ungarn. Zum großen Teil sind die Flüge, die bereits im Februar durchgeführt, werden für 9,99€ bzw. 12,74€ verfügbar – natürlich nur wenn man auf Gepäck verzichtet und mit einer Mastercard Prepaid bezahlt.
Einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Beschäftigten von Malev gibt es noch: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán schloss die Möglichkeit einer Rettung von Malev nicht gänzlich aus. Sollten Investoren gefunden werden, so erachte er eine nationale Fluggesellschaft als wichtig für eine gute Volkswirtschaft. Mal sehen ob wir in diesem Fall eine Wiederauferstehung erwarten dürfen, oder ob die Billigflieger die besten Stücke bereits an sich gerissen haben.