Akte 20.12 beweist: Es gibt auch noch anständige Fernsehbeiträge
Ich zuckte gestern schon fast etwas zusammen, als ich von einer guten Freundin eine SMS mit dem Hinweis auf einen Beitrag im Sat1-Magazin “Akte 20.12” bekam. Der Titel lautet vielversprechend: “Dauer-Ärger wegen Online-Buchung! Teurer Flug statt Reise-Schnäppchen”
Auweh! Gedanklich habe ich mich schon am kommenden Wochenende am Schneidetisch gesehen, um in ähnlicher Manier wie damals beim Urlaubretter von RTL oder Jo Hiller vom NDR die mentale Grütze wieder im gewohnten videographischen Stil gerade zu ziehen. Denn Akte ist schon öfters dafür in Kritik geraten, aus einer Mücke einen riesigen Elefanten zu machen. So erinnere ich mich mit großen Schrecken an den Beitrag über Sitzheizungen, die dem ahnungslosen Autofahrer spontan den Hintern abfackelten. Ja, wenn maßlose Übertreibung olympisch wäre, würde ich Akte große Chancen auf eine Medaille einräumen.
Aber jetzt kommt’s: Der Beitrag war tatsächlich gar nicht so schlecht.
Kurz zusammen gefasst werden drei Fälle von Onlinebuchungen untersucht, bei denen kräftig was schief gelaufen ist. Einmal brach der Buchungsvorgang im letzten Schritt ab, mit dem Ergebnis einer halben Flugbuchung (nur Hinflug) und einer vollen Kreditkartenbelastung. Dann gab es noch ein schwarzes Schaf im Anbieter-Dschungel, das eine Hotelbuchung ohne Wunsch des Kunden durchführte und eine sehr seltsame Stornofrist, die schon vorbei war, bevor die Buchungsbestätigung eingetroffen war.
In allen Fällen hört der Moderator den Schilderungen der betroffenen Personen nur zu und versucht eine Klärung herbeizuführen, ohne jetzt explizit einen Schuldigen zu finden.
Besonders gut fand ich jedoch das Fazit am Ende des Berichtes. Statt das Internet, bestimmte Anbieter oder Airlines zu verteufeln gibt es drei Ratschläge: Um Ärger zu vermeiden soll man jeden Buchungsschritt bewusst durchführen und nicht durchklicken. Und wenn man sich im Internet unsicher fühlt oder mit der Buchungsmaske nicht klarkommt, ist der Schritt ins Reisebüro der bessere Weg. Alternativ kann man auch gleich beim Anbieter der Reise (Tui, Neckermann, …) direkt buchen.
Deswegen an dieser Stelle noch einmal Hut ab, vor einem Fernsehbeitrag der das Thema “Reisen buchen im Internet” mal vorurteilsfrei und praxisorientiert angeht. Respekt an Akte.
Was hast du doch für tolle Freunde. ^^
Im Fernsehen habe ich den Beitrag nicht gesehen, deshalb wollte ich das vor kurzem im Internet nachholen. Leider ließ sich das Video nicht ganz laden. Bei Gelegenheit versuche ich es nochmal.