ab-in-den-urlaub gibt ein eigene Reise-Zeitschrift heraus
Mein morgendlicher Gang zum Briefkasten endete heute morgen zuerst in einem leichten Grollen: Grr, schon wieder eine Werbung für eine Kaffeefahrt-Reise. Auf den zweiten Blick wich die leichte Ärgernis eher einer Überraschung: Eeine eigene Zeitschrift von AIDU über’s Reisen? Echt jetzt? Tja, tatsächlich! Anscheinend wird die erste Ausgabe im Moment an jeden verschickt, der schon einmal bei ab-in-den-Urlaub eine Reise gebucht hat. Ob das auch für Kunden von fluege.de, Travel24 und reisen.de gilt, bleibt abzuwarten. Allerdings würde es mich nicht groß wundern: Schließlich gehören diese Portale alle zur Unister-Gruppe.
Gleich vorweg: Ich habe mit dem Magazin nichts am Hut, schreibe hier definitiv keinen bezahlten (oder gezwungenen *g*) Werbeartikel und bin leider auch nicht als Gastautor irgendwo im Magazin zu finden. Letzteres finde ich fast sogar ein bisschen schade. Hätte mich mal einer gefragt. :)
Aber mal zurück zum Magazin: Am Anfang hatte ich nicht mehr als einen 0815-Abriss aller … nunja … 0815-Reiseziele wie Mallorca, Türkei und Spanien erwartet. Allerdings hat sich die neu gegründete Redaktion doch mächtig ins Zeug gelegt und ganze 82 Seiten mit Inhalt gefüllt. In einer großen Kategorie werden Urlaubsziele vorgestellt: Tatsächlich findet sich dort auch ein “Harley fahren auf Mallorca”-Beitrag wieder, allerdings hat mich ein gut recherchierter Artikel über London und Kreuzfahrtschiffe überrascht. Natürlich gibt’s auf jeder Seite das passende Reiseangebot in variabler Größe von “Anzeige unten links” bis “Formatfüllende Din-A4-Seite” dazu. Es wäre aber auch verwunderlich, wenn man die Hochglanz-Zeitschrift nicht zur Kundenakquise nutzen würde.
Redaktionell ergänzt wird das Magazin um zwei Interviews mit Michael Ballack und Rainer Calmund. Dass sich meine Überraschung in Grenzen hielt, sollte angesichts der Tatsache, dass beide die Werbegesichter für AIDU respektive fluege.de sind, verständlich sein. Auch die Qualität der Fragen befindet sich auf Weichspüler-Niveau. Interessant jedoch, wie sehr Rainer Calmund betont, dass er früher für 400 D-Mark noch anständigen Urlaub machen konnte. Calli sollte mal mit Conny und mir verreisen, er wäre überrascht was wir für weitaus weniger Geld auf die Beine stellen.
Ich rechne mal fest damit, dass Sonya Kraus als Gesicht von Travel24 in einer der nächsten Ausgaben zu Wort kommt. Danach dürften dann hoffentlich interessantere Interviews zu kommen.
Insgesamt ist das Magazin eine wirklich kurzweilige Lektüre, die in mir und meinem berühmt-berüchtigten Buchungsfinger mal wieder Höllenqualen beschert: Ich habe im Moment derart Bock auf Urlaub, dass mich nur noch die unverschämt hohen Sommerferien-Preise davon abhalten, kurz vor Paris noch ein paar Tage “Sonne” in den Warenkorb zu schmeißen. Die Bilder der Artikel überzeugen wirklich auf ganzer Linie. Meine Liste der Da-muss-ich-noch-hin-Ziele ist locker in den letzten Stunden um 10 Einträge gewachsen.
Leider überzeugt der Preis der Zeitschrift nicht wirklich: Hatte ich zuerst vermutete, es handle sich um eine kostenlose Promo-Aktion, staunte ich nicht schlecht, als ich den Preis von 4,50€ pro Ausgabe auf der Titelseite erblickte. Ein Jahresabo des monatlich erscheinenden Magazins kostet sogar stolze 55,60€. Dieser Betrag ist zwar selbst für mich noch kein ganzer Urlaub, könnte aber immerhin schon die Flugkosten decken. Und irgendwie stelle ich es mir auch ziemlich kompliziert vor, alle 30 Tage eine knapp 100-seitige Zeitschrift zu produzieren, in der tatsächlich etwas bahnbrechend Neues steht. Zumal der deutsche Durchschnittsurlauber sowieso nur ein paar wenige Ziele pro Jahr erkunden könnte.
Dennoch ist die Zeitschrift per se eine gute Idee und hat mir durchaus Spaß gemacht. Und deswegen gibt’s auch ein kleines Lob an dieser Stelle!