Ab Dezember im doppelstöckigen TGV von München nach Paris
Auch wenn das Flugzeug für mich immer das erste Mittel der Wahl für die Anreise in einen Urlaub ist, so gibt es dennoch Ausnahmen, in denen auch die Bahn oder das eigene Auto die klügere Entscheidung ist. Genau ein solcher Fall ist unsere Anreise nach Paris in eineinhalb Wochen. Denn wir haben uns tatsächlich für die Bahn entschieden haben.
Aber nicht irgendeine Bahn! Natürlich haben wir uns stilecht für den französischen Vorzeige-Zug TGV entschieden. Ausgesprochen bedeutet die Abkürzung TGV übrigens train à grand vitesse, als Zug mit hoher Geschwindigkeit. Wenn das mal nicht eine simple Namensgebung ist, dann weiß ich’s auch nicht. Ich schlage hiermit offiziell ZZZ für ziemlich zackiger Zug als Name für ein Nachfolgemodell des ICEs vor.
Insgesamt zahlen wir für die Hin- und Rückfahrt rund 160€ pro Person. Natürlich ist ein solcher Preis kein echtes Schnäppchen und in meinen Augen fast schon Wucher. Allerdings sind billige Flüge nach Paris ab München auch eher Mangelware. Vor zwei Jahren erwischten wir Tickets der Air France im Sonderangebot für 80€. Leider waren diese aufgrund unserer recht heftigen Aufenthaltsdauer von 6 Wochen nicht verfügbar. Immerhin können wir im Zug soviel Gepäck mitnehmen, wie wir schleppen können und müssen uns nicht am schlimmsten Flughafen auf dieser Erde abstressen. Nein, auf CDG kann ich wirklich dankend verzichten. Und dank Ankunft an der Gare de l’Est entfällt auch der nicht ganz billige Fahrt mit der RER.
Dass der Zug von Bayern nach Paris gar keine so schlechte Wahl ist, beweist die Tatsache, dass der doppelstöckige TGV Euroduplex ab Dezember von München nach Paris fahren wird. Gestern fuhr bereits ein erster Testzug die komplette Strecke zur Probe und kam dabei sogar an Augsburg vorbei. Die Anzahl der zusätzlichen Sitzplätze unterstreicht die Beliebtheit dieser Strecke: Statt 360 Plätzen stehen in Zukunft auf zwei Ebenen 510 Sitze zur Verfügung.
Zum Vergleich: Der Airbus A380 der Lufthansa hat mit 526 Sitzen mal gerade 16 Hocker mehr an Bord.
Für alle Preisfüchse nochmal die günstigsten Schienenwege nach Paris in der Zusammenfassung: Im City Night Liner (hier mein Testbericht zum CNL) kostet die günstigste Fahrkarte von München nach Paris 43€ im Ruhesessel, dauert aber eine halbe Ewigkeit. Für die Fahrt im ICE oder TGV muss man mindestens 59€ bzw. 69€ einrechnen. Wer mehr sparen möchte, kann bei L’Tur ab und zu Sondertarife für 35€ finden.