Beschwerden bei der Bahn – Fahrgastrechte bei Verspätungen mit dem Zug
Als Mitte Februar ein kräftiger Sturm über Deutschland tobte, fielen in Deutschland einige Züge aus, Flugzeuge mussten am Boden bleiben und nicht gerade wenig Sachschaden entstand durch entwurzelte Bäume oder zerfetzte Stromleitungen. Mich traf es zum Glück nur mit einem Zugausfall – der Nachtzug aus München wurde erst gar nicht mehr aus der großen Bahnhofshalle gelassen und ich wurde kostenfrei auf einen ICE am nächsten Morgen umgebucht. Sogar die Übernahme einer eventuellen Hotelübernachtung wurde mir angeboten, die ich aber dankend ablehnte.
Am Schalter wurde mir auch das neue „Fahrgastrechte-Formular“ ausgehändigt. Im Prinzip nur ein neuer, blumigerer Name für „Beschwerdeformular“.
Trotz der freundlichen Umbuchung fand ich, dass mir die Bahn aufgrund unbequemer Sitze, stinkender Waggons und unzähligen Verspätungen noch etwas schuldig war und füllte das Pamphlet ordnungsgemäß aus. Nach rund zwei Wochen flatterte die Entscheidung in meinen Briefkasten.
Fahrpreis: 49€ (29€ Sparangebot + 20€ Liegeplatzreservierung)
Rückerstattung: 34,50€ (50% von 29€ = 14,50€ und die komplette Reservierungsgebühr)
Vielen Dank!
Ab 60 Minuten stehen dem Kunden 25% Ermäßigung zu, ab 120 Minuten gibt’s 50%. Sonderregelungen gibt es für Inhaber von Monats- oder Jahreskarten und bei einem Betrag von unter 4€ muss nicht gezahlt werden.
Die Erstattung muss übrigens nicht in Bahn-Gutscheinen angenommen werden: Auf Wunsch kann man sich den Betrag überweisen oder gleich am Bahnhof bar auszahlen lassen. Letzteres klappte bei mir leider nicht, da der Mitarbeiter unbedingt einen „Aufkleber“ auf meinem abgestempelten Ticket sehen wollte und mir so leider nur die Möglichkeit der Überweisung blieb.
Fragt am besten direkt beim Schaffner nach, was ihr alles als Beweis der Verspätung braucht.
Mist, das wusste ich gar nicht, ich hab nämlich als ich nach Wien gefahren bin, 60 Minuten auf den ICE in Plattling gewartet, weil da ein Notarzteinsatz im Zug war, aber da werde ich wohl nichts zurück bekommen, weil ich das ja nicht beweisen kann, oder was denkst du?
Grundsätzlich hast du immer eher schlechte Karten, wenn du keinen Vermerk vom Schaffner auf dein Ticket bekommen hast.
Und selbst wenn, könnte es sein, dass Notarzteinsätze ausgenommen sind. Musste nochmal genauer nachlesen:
http://www.bahn.de/p/view/service/fahrgastrechte/nationale_regelungen.shtml
Naja, das sollte ja schon gehen, du hattest ja die Fahrkarte für diesen berstimmten Zug und die müssen irgendwo vermerkt haben, dass da dieser Einsatz war. Wird ja alles irgendwo protokolliert
Hatte kürzlich 35 Minuten Verspätung mit dem ICE-Sprinter Berlin-Frankfurt und weiter nach Stuttgart. Habe daher den Regio ab Mannheim in meinen Heimatort verpasst und der nächste ging erst in 2 1/2 Std. Nachts gehen. Bestätigung und dieses neue Formular vom Stationsvorsteher sofort erhalten und sogar einen Taxi-Schein für nach Hause (20 km) ohnen irgendwelche Kosten.
Am Schalter die nächsten Tage den Sprinterzuschlag von 22 € (2 Pers. je 11 € ) zurück erhalten. Wohl sei der Bahn bei Verspätungen für ihre Kunden. Schade nur, dass dafür die Verbraucherverbände erst kämpfen mussten damit wir Bahnkunden bei Verspätungen wenigsten etwas zur+ck bekommen.
@Lara: Du bist ja wirklich ein Optimist :D Ich glaube ohne die Bestätigung am Schalter/vom Schaffner bekommst du gar nichts. Vielleicht könnte man sich die Bestätigung noch irgendwoher nachträglich am Schalter holen. Aber das Formular ohne “Beweis” abzuschicken wird kaum zum Erfolg finden.
@Peter: Das mit dem Taxi-Schein ist ja auch mal ne nette Geste. Hast aber Recht. Früher war man bei Verspätungen quasi chancenlos oder musste endlose Diskussionen führen