Bin ich gegen Werbung immun?
Dass ich gegen Werbung immun wäre, würde ich nicht sagen. Aber Werbung muss einiges leisten um mich zu überzeugen. Da muss schon mehr her, als nur ein sich reimendes Sprüchlein oder Vergleichstest mit herkömmlichen Mittel.
Mal nebenbei: Wer stellt diese herkömmlichen Sachen eigentlich her? Mir würde das ja ziemlich auf den Keks gehen, wenn jeder meine Produkte in der Werbung in den Dreck zieht.
Aber zurück zum Thema. Die Werbung, die mir heute in die Hände gefallen ist, ist die hier:
Ich kann einfach nicht anders, der Wortwitz hat mir gefallen. :) Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass ich mich für ganz kurze Zeit an den Paris-Urlaub zurück erinnert fühlte.
Oder aber an meiner Kindheit. Denn als kleiner Junge wollte ich immer einen Citroen, auch wenn es mit Aussprache nicht immer ganz geklappt hat
Mich hat das hydropneumatische Fahrwerk einfach vom Hocker gehauen. Für alle, die nicht wissen wovon ich rede, hier eine winzige Erklärung:
Statt wie bei herkömmlichen Autos eine Feder zur Dämpfung einzusetzen, kam hier ein mit einer Flüssigkeit gefüllter Kolben zum Einsatz. Dieser endete in einer Federkugel, die mit Stickstoff gefüllt wurde.
Mit dieser Konstruktion konnte man gleichzeitig federn, sowie durch Veränderung des Druckes die Höhe des Autos regulieren. Diese Technik kam in den 50er Jahren zum ersten Mal auf den Markt, und war für damalige Zeiten revolutionär. Angeblich soll es dem französischen Präsident Charles de Gaulle sogar das Leben gerettet haben. Nachdem 1962 bei einem Attentat seine Citroen DS unter Maschinengewehrfeuer schwer beschädigt wurde, gelang es dem System ein defektes Hinterrad zu kompensieren, so dass er auf drei Rädern entkommen konnte.
Ein weiterer Gag dieser Technik: Wird das Auto abgestellt, steht kein Druck mehr für die Federung zur Verfügung: Der Wagen sackt ab. Dadurch sahen (bzw. sehen) geparkte Citroens tiefergelegt aus.
Und zufällig ist mir vor kurzen ein echt kultiges Gefährt vor den Kameralinse gekommen. Es handelt sich dabei um ein Modell CX:
Schön sieht man hier die „Tieferlegung“ des Autos, meine Hand passte gerade so unter den Schweller. Ein weiteres Merkmal sind die fehlenden Blinkerhebel. Damals entschied sich der französische Autobauer sog. Bedienungssatelliten. Ein Blick die Wikipedia lohnt sich.
Leider hat der Wagen keine Zulassung mehr und schon einen roten Aufkleber auf der Scheibe. Schade, dabei ist es echt eine gelungene Lackierung. Falls jemand diesen Wagen erwirbt: Aufheben! Viele Exemplare gibt es wirklich nicht mehr in Straßenverkehr.
Das Thema war “Bin ich immun gegen Werbung” und nicht die Verherrlichung derselben.
Ja, ICH bin immun gegen Werbung und darüber hinaus Urlaubs- Auto- Mode- Konsum- und Marken-Muffel, und hatte hier nach Gesinnungs-Genossen gesucht. Leider Fehlanzeige!