Das Konsolidierungspaket des Bundeshaushaltes aus meiner Sicht
So sehr ich mich gestern gefreut habe, so sehr muss ich heute einfach mal meinem Ärger anlässlich der vor gut zwei Stunden veröffentlichten Sparmaßen des Staates Luft machen.
Schon als kleines Kind habe ich von meinen Eltern wichtige Lektionen gelernt:
– Man kann nur das Geld ausgeben, was man besitzt.
– Wer sein Geld ausgibt, der hat keins mehr.
– Wer spart, hat Geld zur Verfügung wenn er es wirklich braucht.
– Wer sich Geld leiht, wird später mehr Geld zurück zahlen müssen.
Obwohl ich diese Regeln in meinem Leben befolgt habe, werde ich nun am Ende doch draufzahlen. Und das mit Sicherheit nicht nur wegen der nun beschlossenen Luftverkehrsabgabe pro Passagier, der von einem deutschen Flughafen abhebt, sondern vielleicht auch durch höhere Strompreise oder andere Effekte des Sparpaketes.
Hätte man jahrelang den Haushalt so beschlossen, wenn es nicht Steuergelder, sondern das eigene Geld wäre? Brauchte es wirklich erst einen Warnschuss wie den drohenden Staatsbankrott Griechenlands bis man merkte, dass die Ausgaben nicht größer sein dürfen als die Einnahmen? Muss man denn wirklich von einem „einmaligen Kraftakt“ sprechen, wenn man realisiert, dass niemand durch Schulden reich wird?
Ich empfinde die aktuelle Situation als einen Schlag ins Gesicht aller derjenigen, die mit ihren verfügbaren Mitteln immer gut gewirtschaftet haben. Allen, die auf große Anschaffungen sparen, und nicht bei jeder Gelegenheit den Dispo ans Maximum gefahren haben, gebührt meine Respekt.
Das ist Verantwortung. Das ist zukunftsweisendes Handeln. Das wäre ein echter Kraftakt gewesen.
Das mit dem Schlag ins Gesicht haben wir ja schon in der Wirtschaftskrise gesehen: Die Banken, die nicht rumspekuliert haben, und das waren wohl die meisten, waren am Ende die Dummen, weil sie für die anderen, die ihm wahrsten Sinne des Wortes bankrott gegangen sind, zahlen mussten.
Heute Vormittag habe ich vor meiner Prüfung ein bisschen ntv geschaut also weiß ich nicht in wieweit ich up to date bin: Die CDU oder CSU möchte ja angeblich eine Gebühr bei JEDEM Arztbesuch verlangen und das Gesundheitssystem noch weiter kürzen.
Außerdem sollen Sozialleistungen gestrichen werden, zum Beispiel gibt es dann eine Maximalbegrenzung fürs Kindergeld und andere Leistungen sollen auch gekürzt werden.
Ich finde es eine Unverschämtheit, dass unser Staat genug Geld hat, um das für Griechenland auszugeben, aber die eigenen Bürger dann auf dem Trockenen sitzen lässt. Ein gesundes Mittelmaß hätte es auch getan, oder nicht?
*kopfschüttel* Einfach nur *kopfschüttel*
Es tut manchmal wirklich weh.
Hey,
ja lieber Phil, diese Regeln kommen mir auch sehr bekannt vor. Mit “hätte man doch schon immer” kommt man leider in der Gegenwart nicht weiter. Sehr lustig fand ich allerdings, dass sich die Sparmaßnahmen auf ungefähr 80 Mrd. belaufen sollen- mir war so, als hätte ich diese Zahl schon mal in Zusammenhang mit Griechenland gehört ^^ Irgendwo muss es ja herkommen.
In den Nachrichten war die Rede von Streichung bzw. Senkung des Elterngeldes (was ich erstmal nachlesen musste ;) ) und Besteuerung von allerlei Zeugs nur irgendwie nie etwas von “wir nehmen es von den Reichen” überspitzt ausgedrückt. Ich geb nicht viel auf unsere Parteien und schon gar nicht auf Günther (?) Gabriel von der SPD aber ich finde er hat recht: Da hat Mama die ihren wohl in Schutz genommen.. …
Auf die kommenden Proteste bin ich gespannt.
wir werden ja sehen, ob wir bald wieder alle auf’s Land ziehen und zum Selbstversorger werden (hatten wir das nicht schon mal..)
baba, von der armen Studentin, die mit dem Rad in die Uni fährt :)
ich schließe mich Phil an: *einfach nur kopfschüttel*
(und lasst mich raten: die Diäten werden nächstes Jahr wieder erhöht. Was für ein schlechter Witz….)
mehr kann man dazu ja wohl echt nicht mehr sagen… ich würde sagen, ein weiterer seeeehr guter Grund, darüber nachzudenken, für die Promotion an die ETH Zürich zu gehen und danach in der Schweiz zu bleiben. Da weiß man wenigstens, wo man wie sein Geld anlegen kann ;)
Kindergeld für Hartz4-Empfänger ist allerdings tatsächlich eine unnötige Staatsbelastung, da sowieso jemand daheim ist und auf die Kinder ausfpassen kann. Da hätte das Kindergeld sozusagen seinen Zweck verfehlt bzw dieser Zweck ist nicht nötig.