Das perfekte Geschenk für Connys Geburtstag: Eine Lebkuchen-Furla-Tasche – Teil I/II
Heute gibt’s mal wieder einen etwas längeren Eintrag von mir, denn jetzt wird’s kreativ. Heute ist nämlich der Geburtstag von Conny!
Grund genug mal wieder auf die Suche nach dem perfekten Geschenk zu gehen. Zumal Conny dieses Mal einen speziellen Wunsch geäußert hatte: Es sollte etwas selbstgebasteltes sein! Mhm, was könnte man da nur machen?
Für mich war das „Inspirations-Objekt“ schnell klar. In ihrer recht großen Taschensammlung gibt es nämlich eine Furla-Tasche, die für sie eine ganz besondere Bedeutung hat. Hier mal ein Archivfoto aus Paris:

Jap! Das war die Idee: Ich würde versuchen, ihre Lieblingstasche als Lebkuchenhaus bzw. Lebkuchentasche nachzubauen. Natürlich maßstabsgetreu und mit möglichst hohem Detailgrad. Sollte eigentlich für einen Ingenieur kein großes Problem darstellen.
Tatsächlich klappte der Plan und nach über sechs Stunden Arbeit an zwei „sturmfreien“ Nachmittagen hatte ich das Endergebnis fertig. Die Überraschung gab’s dann pünktlich um Mitternacht, als wir mit Freunden in Connys Geburtstag hinein feierten:

In diesem Blogeintrag seht ihr jetzt meinen Baubericht.
Natürlich wurden die Arbeiten unter strengster Geheimhaltung vor Conny durchgeführt. Um auf Nummer Sicher zu gehen, hatte ich sogar eine Packung Eier gekauft, die ich im Kühlschrank deponierte. Durch diese Fake-Packung sollte sie denken, dass ich eigentlich einen Kuchen backen würde. ^^
Ausgangsbasis für die Lebkuchentasche waren zwei PEPPARKAKAHUS-Bausätze von IKEA, Zuckerguss in verschiedenen Farben und eine Packung Puderzucker. Sorry übrigens für die Qualität der Bilder. Aber mit klebrigen Händen und neben einem blubbernden Herd wollte ich keine DSLR in die Hand nehmen.
Natürlich baute ich nicht einfach drauf los. Die ersten Strukturtests wurden mit einer alten Cornflakespackung durchgeführt. Die flexible Form einer Handtasche stellte mich doch vor leichte Herausforderungen. So ist die Tasche nämlich oben breiter als unten. Somit war klar, dass die Lebkuchentasche von oben nach unten gebaut werden musste.
Die „Dachteile“ des ersten Bausatzes bildeten die großen, oberen Seitenflächen der Tasche, während das Dach des zweiten Bausatzes für die Stirnseitenteile zerschnitten wurde. Hätte ich mich „versägt“, wär’s nicht ganz so tragisch gewesen. Der IKEA ist mal gerade fünf Minuten von unserem Zuhause entfernt.
Die Frage nach dem perfekten Kleber war nicht ganz einfach zu beantworten. Das Problem war vor allem die Zeit. Conny war in der Woche vor ihrem Geburtstag nur ganze zwei Nachmittage von 15:00 bis ~19:00 Uhr nicht daheim. Was auch immer das Haus/die Tasche zusammenkleben musste, sollte verdammt schnell trocknen.
Nach den ersten Klebeversuchen unterlag die Mischung aus Puderzucker und Eiweiß klar dem geschmolzenen Zucker. Die in der Pfanne eingeschmolzene Zuckermasse wurde nicht nur extrem schnell hart, sondern klebte sogar die „Dachkonstruktion“ so gut, dass ich fast überlegte auf die Verstärkungsstreben zu verzichten. Aber sicher ist sicher.
Die beiden großen dreieckigen Seitenteile des ursprünglichen Haus eigneten sich nach minimalen Anpassungen mit dem Brotmesser perfekt als Stützstreben. Sie bildeten das „Grundgerüst“ für den Unterbau der Tasche. Hierzu wurden die schmalen Häuserseiten des Hauses jeweils in der Mitte zerschnitten und leicht gebogen wieder zusammen geklebt. So erhielt die Tasche ihre unteren Seitenflächen.
Jetzt konnten auch endlich die abgeflachten, unteren Stirnseitenflächen der Tasche modelliert werden. Wir erinnern uns: Genau wegen diesen Teilen musste die Lebkuchentasche von oben nach unten gebaut werden. Als Baumaterial habe ich alles benutzt, was ich noch nicht verbaut hatte. In diesem Fall war es eine alte Dachfläche und ein unbenutztes Dreieckseitenteil. Man will ja nichts verschwenden :)
Zu doof, dass IKEA schon „ab Werk“ Fensteröffnungen in die Seitenteile geschnitten hatte. Die passten natürlich überhaupt nicht zu einer Tasche. Ein Glück hatte sich bisher genügend „Verschnitt“ angesammelt, so dass ich hier einfach Stücke in die Fensteröffnungen kleben konnte. Übrigens: Zucker hat wirklich einen Schmelzpunkt von über 150°C. Und ja, es tut wirklich höllisch weh, wenn das Zeug über die Finger läuft. Und so hallte auch der eine oder andere Fluch durch die Küche.
Tja, ich geb’s zu: Im Moment sieht das noch eher nach einer Lebkuchen-Doppelhaushälfte als nach einer Tasche aus. Es fehlen zum Beispiel die taschentypischen Henkel! Kein Problem, denn die originalen Bauteile für den Schornstein lagen noch unbenutzt in der Packung. Und welche Tasche braucht schon einen Schornstein? Messer raus, alles zersägt und neu zusammen gebaut.
Beim Zusammenkleben der Henkelteile ergab sich noch folgendes Problem: Der geschmolzene Zucker klebte wirklich an allen Materialien fest. Also auch an der Arbeitsplatte der Küche. Deswegen musste ich die beiden Henkel in der Luft zusammen bauen. Ich hielt die Einzelteile also entweder so lange in der Hand bis der Zucker erstarrt war, oder ich „hängte“ das Bauteil zum trocknen an einen Kochlöffel.
Auch beim finalen Zusammenbau enttäuschte mich der Zucker mit seiner Klebkraft nicht: Ich konnte beide Henkel ohne jede Stützkonstruktion an die schräge Deckfläche kleben. Nur um kein Risiko einzugehen, ließ ich noch großzügig Zuckermasse mit dem Löffel um die Klebstellen fließen.
Nach guten drei Stunden waren die Arbeiten für den ersten Nachmittag geschafft. Hier nochmal zum Vergleich das momentane Zwischenprodukt und das Original:
Die letzte Stunde sturmfreie Zeit verbrachte ich mit dem bitter nötigen Aufräumen und Putzen der Küche. Besonders der geschmolzene und mittlerweile wieder abgekühlte Zucker in der Pfanne bereitete mir Kopfschmerzen. Ein Glück ist das Zeug dann doch irgendwie wasserlöslich.
Die halbfertige Lebkuchen-Tasche wanderte dann erst einmal an einen geheimen Ort. Im nächsten Beitrag seht ihr dann die nächsten Arbeitsschritte :)
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Zuerst einmal alles Gute nachträglich zum Geburtstag und die besten Wünsche aus Abu Dhabi.
Nun zu dir Phil: Ich habe gedacht, dass du dir für uns schon viel Mühe gegeben und all deine Kreativität eingebracht hast. Aber was ich da sehe, zieht mir die Socken aus. Hut ab.