Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft: U-Bahn München + Handyempfang + Kreditkarten
Es dürfte wohl daran liegen, dass ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr mit der Münchner U-Bahn gefahren bin, aber ein Totalausfall meiner Klimaanlage bei heißem Sommerwetter bescherte meinem fahrbaren Untersatz einen außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt. Wahrscheinlich sind mir deswegen erst jetzt die Neuigkeiten unterhalb der Erde der bayrischen Hauptstadt aufgefallen, die ich schon seit Jahren vermisst habe. Da wäre zuerst der Handyempfang:
Zu meiner Studienzeit wurde der Einbau von UMTS-Antennen in Tunnel und Rollmaterial noch abgelehnt, da angeblich die Mehrheit der Münchner gegen die Nutzung von Telefonen im Untergrund wäre. Und das zu einer Zeit, in der selbst in Kiew das Quasseln unter Erde möglich war. Aus meiner Sicht dürfte es sich dabei in München um eine erbärmliche Ausrede zum Kaschieren der eigenen Inkompetenz gehandelt haben. Schön, dass man jetzt Einsicht hatte.
Kommen wir final noch zu einer weiteren Verbesserung: Der Kreditkartenakzeptanz.
Endlich hat man der Geldkarte die rote Karte gezeigt und bietet nun mit neuen Automaten auch eine Bezahlung mit Kreditkarte an. Da in München die besagte Geldkarte sowieso nur bei Zigaretten- und Fahrkartenautomaten genommen wurde (im Gegensatz zur Octopus-Karte in Hongkong, die quasi von jedem Supermarkt akzeptiert wird und dort auch aufgeladen werden kann), hatten gerade Nichtraucher überhaupt keine Lust hier Geld aufzuladen, nur um sich lächerliche 20 Cent zu sparen.
Aus der Sicht eines Touristen würde mich diese komische Geldkarte wahrscheinlich noch mehr verwirren, denn der Chip auf der EC-Karte entspricht optisch dem EMV-Chip einer Kreditkarte, hat aber eine komplett andere Funktion. Somit kann ein Besucher diese Technik nicht nur nicht benutzen, sondern würde eventuell auch noch beim Versuch verzweifeln.
Schön, dass sich der öffentliche Nahverkehr in München jetzt endlich auch dem 21. Jahrhundert annähert.
Wenn jetzt noch das Tarifsystem für Touristen durchschaubarer gestaltet würde, dann wäre es wohl kaum zum aushalten, oder? Ich stehe jedesmal wie der sprichwörtliche “Ochs vorm Berg”, wenn ich versuche in MUC einen Fahrschein zu kaufen (“Wie viele Ringe brauche ich jetzt?”).
Wenn ich mir schon mal etwas wünsche: Ein EINHEITLICHES Tarifsystem im ÖPNV in ganz Deutschland! Und einheitliche Bedienung der Automaten sowie einheitliche Zahlungsmittel (inkl. Kreditkarten!)…
Zigarretten-, Fahrkarten- UND Parkscheinautomaten :-P
@Franca: Ja das ändert natürlich alles! :D Ne, für mich blribt die Geldkarte einfach eine Todgeburt.
@Ingo: Achja, ein einheitliches System … Das wäre einglfach genial. Werden wir nur wahrscheinlich niemals erleben dürfen da jede City meint, das einzig wahre System gefunden zu haben. In München hast du übrigens noch die Koexistenz zwischen “Ringen” und “Zonen” ;) Ich habs selber erst nach einiger Zeit durchblickt.