Die ultimative quick’n dirty Autoreparatur: Wischwasserdüsen entkalken
Sorry für die Qualität der Fotos. Ich hatte leider nur mein iPhone für Schnappschüsse zur Hand
Gerade als Ingenieur begeistert man sich gerne für die technischen Dinge des Lebens. So geschehen, als sich am Wochenende bei einem Besuch in München der Mazda von Connys Vater meine Aufmerksamkeit verschaffte: Die Wischwasserdüsen waren in den Streik getreten: Statt bei eisigen Temperaturen ein verlässlicher Partner im Kampf für die klare Sicht zu sein, wollte eine überhaupt nicht mehr und die andere gab nur noch ein kleines Rinnsal von sich.
Beim letzten Besuch einer nicht näher genannten Werkstattkette wurde wegen dem gleichen Problem schon einmal ein Schlauch getauscht. Das Hauptproblem schien damit aber nicht eliminiert.
Erster Gedanke: Wasser eingefroren? – Negativ, Frostschutzmittel ist genügend vorhanden. Da fehlt nix.
Zweiter Gedanke: Defekte Pumpe? Mal nachschauen:
Bei diesen verdammten Neu-Wagen braucht man wirklich Kinderhände. Für einen kompletten Check des weißen Behälters müsste die Stoßstange runter bzw. der Scheinwerfer raus. Eine Sicht- und Hörkontrolle bescheinigt der Pumpe aber gute Gesundheit und ein Leck bei den Schläuchen war auch nirgends zu sehen. Zum Schluss noch der ultimative Test: Schlauch abziehen und die Pumpe ohne Peripherie alleine arbeiten lassen. Brav wurde jede Menge Wischwasser auf den Boden gepumpt. Die Pumpe ist definitiv in Ordnung.
Ab zur nächsten Fehlerquelle: Die Düsen.
Um ein Leck oder Druckabfall in den Schläuchen auszuschließen baute ich beide Düsen aus der Motorhaube aus und schloss diese direkt an die Pumpe an. Und … tada! Nichts!
Da liegt also der Fehler. Beide Düsen sind komplett verstopft.
Natürlich wäre der Gang zum Freundlichen gar nicht mal so teuer gewesen: Selbst mit Steuer wäre man bei diesen Teilen unter 10€ geblieben. Dennoch wollen wir doch zuerst mal einen Rettungsversuch unternehmen. Vielleicht ist die Verstopfung nur auf das harte bayuwarische Wasser zurückzuführen. Also ab mit den Sabotageteilen in ein warmes Bad aus Essig und Zitronenreiniger. Das ist mal Wellness für Autoteile:
Eine Stunde dürfen meine beiden neuen Freunde ihr Bad genießen. Dann aber schnell wieder direkt ran an die Pumpe:
Yeah! Acht von Acht Düsenöffnungen verrichten wieder ordnungsgemäß ihren Dienst. Somit spricht nichts mehr dagegen, die beiden Wischdüsen zurück an ihren Stammplatz zu lassen. Noch ein finaler Test:
Ja, genau so müssen Düsen arbeiten.
Noch immer rätsele ich ein wenig, wieso die Werkstatt beim letzten Mal nur einen Schlauch, aber nicht die beiden Düsen ersetzte. Wahrscheinlich war damals durch den Druck der Pumpe einer der Schläuche kaputt gegangen, so dass man dachte, den Fehler gefunden zu haben.
Tja, die Lösung des Hauptproblems lag gar nicht mal so weit weg. Natürlich hätte ich der Werkstatt auch dieses Mal gerne ihre 80€ pro Stunde + Material gegönnt. Aber hey, ihr hattet eure Chance!