Hamburg führt Übernachtungssteuer ab 2013 ein
Um wieder eine Stadt mehr, die unter dem wohlklingenden Namen „Tourismustaxe“ den Touristen um ein paar Euros erleichtert. Die Hamburgische Bürgerschaft stimmte für die Einführung der Kultur- und Tourismustaxe und erhebt ab dem 01.01.2013 eine Bettensteuer auf Hotelübernachtungen in Hamburg zu privaten Zwecken. Für Zimmerpreise bis zu 25€ beträgt die Abgabe 0,50€, bis 200€ müssen 4€ berappt werden. Danach steigt die Steuer um einen Euro je zusätzliche angefangene 50€.
Mittlerweile scheint der Wahnsinn richtig modern geworden zu sein. Mit Hamburg erheben bereits über 20 Städte in Deutschland eine Sondersteuer für Übernachtungen. Nach eigenen Angaben sollen damit die „kulturelle, touristische und sportliche Attraktivität“ vom Hamburg gestärkt werden. Diese wohlklingenden Worte in aller Ehre, aber im Prinzip geht es um nichts anderes als das Anzapfen von Geldquellen. Und der Tourist kommt da gerade recht.
Um wenigstens den Wirtschaftsstandort nicht zu gefährden sind geschäftliche Übernachtungen von dieser Steuer befreit. Man möchte ja keinen Messebesucher vergraulen. Ob und wie jetzt genau zwischen privater und geschäftlicher Übernachtung unterschieden werden soll, und ob die Befragung des Gastes durch den Hotelier nicht gegen den Datenschutz und auch die gebotene Diskretion verstößt, werden nun Gerichte klären müssen. Das breite Bündnis der Hotelbesitzer will die Einführung der Tourismussteuer nicht kampflos hinnehmen.
Zumindest bin ich froh, dass der Stadt München die Einführung der Steuer verboten wurde. Die ursprünglich bereits 2010 eingeführte Abgabe von 2,50€ pro Übernachtung wurde von Anfang an von der oberbayrischen Regierung blockiert und final im März diesen Jahres vom Bayrischen Verwaltungsgerichtshof für rechtswidrig erklärt. Immerhin ein kleiner Lichtblick.
Doch als wissender Tourist habe ich wenigstens die Möglichkeit, dieser Steuer zu entfliehen. Die Stadt Hamburg wird mich jedenfalls nicht mehr als Hotelgast begrüßen dürfen. Laut der Wikipedia gibt es weltweit mehr als 300 Städte mit über einer Million Einwohner. Ich besuche dann einfach eine andere. Dort werde ich vielleicht nicht von der lokalen Regierung als sprechender Geldautomat angesehen.
Laut Auskunft des Tourismusbüro Hamburg ist das von der Hamburger Bürgerschaft noch nicht abschliessend entschieden. Hast du eine zuverlässige Quelle für die Information?
Gruß
Georg
Oha! Die Aktualität der Homepage der Hamburger Bürgerschaft kann ich natürlich nicht bewerten. Aber google doch einfach mal nach “Bettensteuer Hamburg” bei Google, da sind eigentlich mehr als genügend Seiten dabei.
Auch Radiohamburg zum Beispiel spricht von der definitiven Einführung zum 01.01.2013.