Hotelbericht Motel One Deutsches Museum München – Design aber Oho!
Trotz so vielen Reisen in den letzten Jahren hatten Conny und ich es nie geschafft, in einem Motel One zu nächtigen. Gut, die Kette ist primär nur in Deutschland präsent und hat mal gerade fünf Häuser im Ausland (vier in Österreich und eines sogar in Schottland) während unsere Reisen sich häufig in ganz Europa abspielen. Das könnte der Grund für die bisherige Abstinenz sein. Umso besser, dass ausgerechnet Motel One auf mich zukam und mich in eines ihrer Münchner Hotels einlud. Trotz meines fast vierjährigen Studiums in München hatte ich dort noch keine Nacht als Tourist in einem Hotel geschlafen. Eine solche Einladung nehme ich doch gerne an – mein Urteil bleibt aber trotzdem ehrlich.
Ich entschied mich für das relativ neue Motel One Deutsches Museum, das sich mit seinen 469 Zimmer auf 10 Etagen im Stadtteil Au befindet. Passend zum Thema „Deutsches Museum“ finden sich kleine wissenschaftliche Exponate in der Lobby. Vorbildlich bietet das Hotel kostenloses WLAN auf dem Zimmer an. Tiefgaragenstellplätze sind vorhanden und können für 12€ pro Tag gebucht werden. Sämtliche Areale des Hotels sind barrierefrei erreichbar. Kurzum: Hotels mit einer solchen Ausstattung nutzen Conny und ich gerne für unsere Städtereisen.
Als Tourist kann man mit der Lage des Hauses wirklich hochzufrieden sein. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt am besten zur S-Bahn-Station „Rosenheimer Platz“ und läuft danach noch einmal fünf Minuten. Vom Hotel erreicht man die Museumsinsel mit dem Deutschen Museum innerhalb weniger Gehminuten. Auch Besucher des Kultur- und Bildungszentrums „Gasteig“ haben nur einen kurzen Fußweg. Auch die Innenstadt kann zu Fuß gut erreicht werden. So ist das Isartor etwa 15 Minuten entfernt.
Trotz der Positionierung des Motel One im Low-Cost Bereich wird beim Service nicht gespart. Der Check-In verläuft schnell und freundlich. Als kleines Extra gab man uns ungefragt einen Stadtplan von München und den WLAN Code. Auch an der Zimmerreinigung war absolut nichts auszusetzen.
Wie im ganzen Hotel dominiert auch das Thema „Design“ in den Zimmern. Dennoch sollte man auf keinen Fall ein Raumwunder erwarten. Das Zimmer ist mit dem großzügigen Doppelbett gut ausgefüllt. Ein kleines Regal sowie eine Kleiderstange befindet sich hinter der seitlichen Bettverkleidung am Kopfende und ein kleiner Tisch zwängt sich in die Ecke am bodenlangen Fenster. Mehr gibt die verfügbare Bodenfläche nicht her.
Lob gibt es allerdings für die Verwendung von Fernsehern der Marke Loewe. Schön zu sehen, dass sich eine deutsche Hotelkette den schwer angeschlagenen Fernsehhersteller aus Franken unterstützt.
Das überschaubare Badezimmer präsentiert sich funktionell mit modernem Waschbecken, WC und großem halboffenen Duschbereich.
Das Frühstücksbuffet wird in der „Lounge“, einem großen Areal des Erdgeschosses gegenüber der Rezeption, serviert. Statt normalen Stühlen darf hier jeder Gast in einem ledernen Sessel Platz nehmen – eine wirklich sehr stylische Art, in den Tag zu starten auch wenn die niedrige Sitzposition zum Essen wirklich etwas gewöhnungsbedürftig ist. Ansonsten bietet das Buffet eine hervorragende Auswahl, die für ein Hotel dieser Preisklasse den berühmten Doppeldaumen nach oben verdient: Freunde von Müsli, Marmelade, Wurst und Käse kommen voll auf ihre Kosten. Dazu erfüllen Kaffee-Vollautomaten die Wünsche vom Cappuccino bis zur heißen Schokolade, außerdem gibt es herrlich luftige Croissants und die für mich ausreichende Menge an Nutella. Ich werde es nie verstehen, wieso mir so manches Hotel dieses Grundnahrungsmittel zum Frühstück verwehrt hat.
Mein ehrliches Fazit: Ein sehr gutes Hotel, dass gerade mit seinem „Ab-Preis“ von 69€ ein gutes Produkt für Städtereisen bietet. Ein kleiner Tip zum Abschluss: Selbstversorger nutzen am besten das kleine Einkaufszentrum mit Aldi, HIT, dm und einem Asia-Markt, dass sich nur wenige Fußminuten direkt gegenüber des Gasteigs befindet.
Schade eigentlich, dass es von Motel One nicht mehr gibt. Ich musste mich vor einiger Zeit am Hamburger Airport mal zwischen dem Motel One und dem Ibis entscheiden. Beide liegen direkt nebeneinander und die Preise waren fast identisch. Da ich was Neues probieren wollte, nahm ich das Motel One. Ich fand’s sehr erfrischend anders.
@Thomas: Auch ich bin der Meinung, dass die Kette ruhig ein wenig mehr ins Ausland expandieren könnte. Das Konzept ist durchdacht und macht bei einem solchen Preis auch wirklich Spaß. Dazu kommt der Vergleichsfaktor bei Hotelketten: Gefiel mir eins, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mein ein anderes auch gefällt.
LG Phil
Für einen Kurz-/Wochenendtripp sind die Motel Ones wirklich sehr zu empfehlen (für einen längeren Aufenthalt sind die Zimmer und v.a. das Bad doch etwas zu beengt). Ich habe vor ein paar Wochen in einem der Motel Ones in Dresden übernachtet und war sehr positiv überrascht – jederzeit gern wieder.
@Laura: Da hast du definitiv Recht. Die Hotelzimmer eignen sich nicht zum Walzer tanzen. Die Ausstattung hat mich aber doch sehr überrascht. Es ist erstaunlich, was sich durch ein durchdachtes Design alles realisieren lässt.
LG Phil