Klimaschutz: Rettung der Erde vorrübergehend eingestellt
Nichtmal ich kam umhin, die Aktion gestern zu übersehen:
20:00- Licht aus, für fünf Minuten: Zeichen setzen, Mitmenschen sensibilisieren, auf Problem der Energieverschwendung aufmerksam machen.
Und bevor mich da irgendjemand falsch versteht: Ich bin grundsätzlich voll auf der Seite der Klimaschützer. Es muss etwas getan werden.
Aber irgendwie ging das gestern einfach in die Hose. Ich selber war um diese Zeit gerade in der Münchner Innenstadt unterwegs, und gemerkt habe ich nichts. Sämtliche Festbeleuchtung auf den Straßen brannte munter weiter, die (geschlossenen) Kaufhäser beleuchteten ihre Schaufenster weiterhin, und wenn ich mich richtig errinnere war ein (ebenfalls geschlossenes) Geschäft sogar äussert erfolgreich, die gesamte Straße im Umkreis von zehn Metern mit Weihnachtsmusik zu beschallen.
Einzig allein der Olympiaturm und das Olympiastadium hatten wohl die Aktion konsequent mitgemacht. Konsequent deswegen, weil es wohl zu guten Ton gehört, das Wahrzeichen einer Stadt als erstes vom Netz zu nehmen. Siehe ähnliche Aktionen wie in Paris zum Beispiel.
Am besten lest ihr euch mal kurz den Artikel von Focus Online durch:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/energiesparaktion_aid_228768.html
Die Energiekonzerne hatten die ganze Aktion allerdings gut im Griff: Schließlich befürchtete man ja von einigen Seiten, dass Stromnetz könnte zusammenbrechen, wenn alle um 20:05 ihre Lichter wieder einschalten würden. Die Frage, die ich mir allerdings stelle: Welcher Energiekonzern passt denn die Leistung seiner Kraftwerke wegen (geplanten) fünf Minuten “Licht aus” an?
Liefen etwa sämtliche Meiler mit voller Last weiter? Lohnt sich das Herunterfahren eines Heizkessels wirklich für fünf Minuten?
Wenn dem so wäre, hätte Focus Online Recht: Der CO2 Ausstoß wurde überhaupt nicht verringert, der Olympiaturm war halt nur dunkel. Mehr nicht.