Reisebericht Kronplatz – Über den Brenner von München nach Italien
Es geht wieder los! Die wenigen Tage zwischen der Ankündigung im Blog und unserem nächsten Urlaub in Norditalien flogen dahin. Da mittlerweile das Tanken in Österreich und Italien jeden finanziellen Reiz eingebüßt hat, bunkerten wir genügend Treibstoff für den kompletten Törn und machten uns auf den Weg in Richtung Süden.
Auf dem oberen Bild sieht man den berühmten und staubekannten Irschenberg einmal aus der Perspektive eines Autofahrers. Um ein noch besseres Gefühl von diesem Nadelöhr zu bekommen stelle man sich nun schleichende LKWs auf der rechten Spur vor. Zum Glück war aber relativ wenig los. Da man Vignetten leider nicht in München kaufen kann, legten wir am Scheitel des Berges den obligatorischen Stopp ein.
Trotz der Schneeberge auf dem Parkplatz sah die Situation mehr als überschaubar aus. In Bayern ist man hier an solche Verhältnisse gewöhnt und auch der Räumdienst auf den Straßen sorgt für absolut reibungslose Fahrt. Mit vorschriftsmäßiger Anzahl an Warnwesten ging es dann auf die weitere Etappe Richtung Berge.
Ab der österreichischen Grenze wird es dann endlich so richtig schön bergig. Immer noch schaue ich etwas wehleidig auf die neuen Maut-Schilder ab dem Grenzübergang bei Kiefersfelden. In meiner Jugend kam man noch ohne Probleme in die grenznahe Stadt Kufstein. Mittlerweile kennen die Österreicher keine Ausnahmen mehr und verlangen gnadenlos ab dem ersten Meter eine Straßennutzungsgebühr.
Das nächste Stück der Brennerautobahn kenne ich mittlerweile auch schon auswendig. Aus diesem Grund entschloss ich mich, bei der Rückfahrt unbedingt einmal einen anderen Weg zu fahren. Zwar ist die Autobahn mit ihrer fast durchgängigen aufgeständerten Bauweise eine ingenieurstechnische Meisterleistung. Allerdings fehlt beim gemächlichen Schweben durch die Berge ein wenig der Respekt für dieses unwegsame Gelände, was für Jahrhunderte eine absolute Barriere zwischen Nord und Süd war.
Auf der italienischen Seite angekommen, konnten wir nun den Beweis fotografieren, dass Italien nicht immer automatisch warme Temperaturen und mediterranes Flair bedeutet. Praktisch die gleichen Witterungsbedingungen und Schneeverhältnisse wie in Bayern begrüßten uns in Südtirol und machten definitiv Lust auf ein schönes Wochenende in einer Winterlandschaft: Die Region Kronplatz ist benannt nach dem Hausberg der Stadt Bruneck, der sich ca. 30 Kilometer östlich von Brixen bzw. Sterzing befindet. Die beiden letztgenannten Orte dürften jedem Italien-Urlauber von den Autobahnschildern in Richtung Bozen mehr als bekannt vorkommen.
Man sieht es auf den oberen Bildern schon im Ansatz: Trotz der eher tristen Stimmung des wolkenverhangenen Himmels während unserer Anfahrt zauberte der kommende Sonnenuntergang ein paar wunderschöne Farben auf den Himmel. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und aus einschlägiger Erfahrung behaupten: Je mieser das Wetter, desto höher die Chance auf einen Sonnenuntergang der Extraklasse.
Unser Hotel am Kronplatz
Mit einer Fahrzeit von weit unter drei Stunden würde ich die Fahrt an den Kronplatz eher als kleinen Feierabend-Hüpfer bezeichnen, den man ohne Probleme nach einem Arbeitstag am Freitag für ein Wochenende abspulen kann. Jetzt ist auch der perfekte Moment gekommen, um euch Connys und mein Ziel vorzustellen: Das Taubers Bio Vitalhotel in Kiens, nur etwa 10 Minuten vom Kronplatz bzw. der Stadt Bruneck entfernt.
Schon auf dem Weg zum Hotel hofften wir, dass unser Zimmer in einem der beiden “Burgtürme” des Hotels liegen würde, die man auf dem oberen Bild gut erkennen kann. Tatsächlich hatten wir wahnsinniges Glück und bekamen eine der Suites im obersten Stockwerk mit Turm. Typisch für Reiseblogger musste zuerst das Hotelzimmer gründlich fotografiert werden. Wie gut, dass die blaue Stunde uns ein herrliches Fotolicht bot.
Wie bei Suiten üblich, besaß unser Zimmer ein separates Schlafzimmer. Einziges Manko: Das Wort WLAN wurde in diesem Hotel absichtlich klein geschrieben. Das Credo “Bio Hotel” wird gnadenlos durchgesetzt, weswegen aus Gründen der Reduzierung des Elektrosmogs nicht nur auf WLAN verzichtet wird. Auch die Gäste sind angehalten, ihre Handys wenn möglich auszuschalten. Für uns Blogger brachen ganz harte Zeiten an. Tschüß Instagram, wir sehen uns in drei Tagen in Deutschland wieder…
Dafür überzeugte das Hotel wieder einmal mit Gastfreundschaft. Um Connys Hotel-Statistik etwas aufzupolieren, hatten wir dieses Mal das Hotel auf ihren Namen gebucht, was uns prompt beide zu Mitgliedern der Familie Schuhbauer machte.
Kulinarisch wurden wir zumindest teilweise mit gegartem Goldbrassenfilet mit Olivenkartoffeln und einer Lasagne von der Zucchini mit Schimmelkäse über das Fehlen einer schneller Internetverbindung hinweg getröstet. Auch wenn man an dieser Stelle dem Hotel eine ausgesprochene Konsequenz attestieren muss. Normalerweise argumentiere ich pro-Internet immer mit dem Vergleich von Fernsehern und WLAN auf Hotelzimmern: Im Taubers Bio Vitalhotel gab’s hingegen auch kein Fernsehgerät. Wer ein TV-Gerät haben will, kann sich dieses für 4,00€ an der Rezeption ausleihen. Ob dies wirklich noch zeitgemäß ist, darf jeder selbst entscheiden.
Zum Schluss dieses Berichtes vom ersten Tag gibt’s noch einen kleinen Blick aus dem Fenster und auf unser Abendessen. Freut euch für den nächsten Tag schon einmal auf eine kleine Rückbesinnung auf alte Städtetrips: Statt auf die Piste zieht es uns in die historische Altstadt von Bruneck, die wir bei herrlichen Wetter genauer unter die Lupe nehmen.
Wir genossen an diesem Abend noch ein italienisches Tiramisù mit Beerenmark und Minze und machten es uns am Kaminfeuer gemütlich.
… und natürlich darf auch ein näherer Blick auf den Wellness-Bereich nicht fehlen. Aus unserem Türmchen heraus hatten wir schon einmal einen Platz in der ersten Reihe und konnten es kaum erwarten auch in diesem Hotel ein wenig auf die Suche nach Ruhe und Entspannung zu gehen.
Kronplatz Reiseberichte
- Tag 1: Über den Brenner von München nach Italien
- Tag 2: Bruneck in Südtirol
- Tag 3: Auf der Landstraße über den Brennerpass
Vielen Dank an den Tourismusverband Kronplatz für die Einladung nach Südtirol.
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Wir waren auch vor einigen Jahren am Kronplatz. Übernachtet haben wir in St. Vigil. Zum Schifahren ein wahres Paradies. Werde gerne wieder einmal diesen “Hügel” besuchen ;-)
Interessanter Input! Danke dir.
Vielleicht sollte ich für 2016 wirklich nochmal die Region Kronplatz auf’s Radar nehmen.