Mein Beitrag zum EuroHotRod von KLE
Seit ewiger Zeit bin ich fester Stammleser von KLE und seinem fusselblog.
Nein, der Blog hat überhaupt nichts mit Reisen zu tun, sondern mit dem leidenschaftlichen Schrauben an Autos. Im Gegensatz zu den meisten anderen „Tunern“ ist er jedoch mehr ein Künstler, der Autos ohne großes Budget und vor allem ohne vergoldeten Unterboden oder übertriebene HiFi-Anlage genau nach seinen Wünschen umbaut. Dabei schraubt er an fast allem was ihm gerade in die Hände fällt: Ein Passat, der aussieht als wäre er zusammen genietet – ein Fiat Panda, der komplett als „Sackratte“ mit Stoff beklebt wurde oder brandaktuell der EuroHotRot.
Das komplette Projekt plus Baubericht findet ihr auf www.eurohotrod.de
Das ursprüngliche Fahrzeug war ein Framo V 901/2. Dieser Laster lief in den Jahren 1954–1961 mit einem 28PS starken Motor in der DDR vom Band und war trotz seiner spartanischen Ausstattung und seiner Vorkriegsoptik ein gefragter Alltags-Transporter. Wie üblich bei Autos in der DDR gab es lange Wartelisten, so dass man ein Fahrzeug über Jahrzehnte oft mit allen Mitteln reparierte und durch jede Menge Frischblech am Leben hielt. Und so überlebten einige Modelle bis heute. Oder zumindest bis zur Wende.
KLE ergatterte für einen guten Kurs einen völlig verrosteten Framo und baut diesen nun komplett nach seinem Wünschen um. Das Dach wurde kurzerhand abgeflext, die Kotflügel und die Motorhaube in der Mitte auseinander geschnitten und um 20cm verlängert. Auch der ehemalige verrottete Motor musste seinen Platz räumen und wird aktuell durch einen Volvo-Motor über einer Opel-Vorderachse ersetzt.
Für den Innenraum hat er sich etwas ganz besonderes ausgedacht: Jeder Leser darf kleine Holzbrettchen anfertigen und einschicken, so dass mit diesen später der Innenraum gestaltet wird. Klar, dass ich als Stammleser ebenfalls meinen Beitrag leisten wollte.
Und so ging’s ab in den Supermarkt zur Obstabteilung. Die Verkäuferin schaute mich zwar etwas seltsam an, als ich nach einer Kiste für Radieschen frage. Aber irgendetwas braucht man doch als Ausgangsmaterial.
Solche Obst- und Gemüsekisten sind relativ rudimentär zusammen genagelt und nicht gerade die Stabilität in Person. Also erst einmal ganz vorsichtig mit Schraubenzieher und Beißzange die Krampen entfernt.
Ein Glück konnte ich bei meinen Plänen voll auf Connys Unterstützung zählen. Als ich ihr von meiner Idee erzählte, malte sie mir die Vorlage des Logo-Killerwals am Steuer des EuroHotRods. Die Vorlage konnte ich dann einscannen und am PC auf die richtige Größe bringen. Aus irgendwelchen Gründen hält sich die Obstkisten-Manufakturgilde nämlich nicht an gängige DIN-Maße. Sowas aber auch.
Das Übertragen der Grafik auf das Holz hätte ich mir ein wenig einfacher vorgestellt. Auch wenn das Holz sehr dünn und biegsam ist, brauchte man eine wahnsinnige Kraft um die Outlines durchzudrücken. Ein sehr seltsames Material. Nachdem dieser Schritt geschafft war, konnte der Lötkolben an die Arbeit.
Ja, ich höre schon eure Schreie. Aber keine Sorge, dieser Lötkolben hat die besten Zeiten schon hinter sich und kommt nicht mehr so oft mit richtiger Elektronik in Berührung. Deswegen darf er ruhig auch mal Holz anbrennen. Auch hier leistete das Holz wieder ordentlich Widerstand. Eigentlich dachte ich, dass der Untergrund eher zu schnell verbrennt. Im Gegensatz zu meinen Erwartungen musste ich die Linien in einzelnen Punkten realisieren, da anscheinend der Lötkolben zu wenig Temperatur brachte.
Die Punkte wurden dann im zweiten Schritt zu Linien verbunden. Weiter ging es dann noch mit einem kleinen Schriftzug. Zuerst versuchte ich die Buchstaben mit Waschbenzin auf das Brett zu malen und dann einfach anzuzünden. Klappte auch super. Das Holz brannte lichterloh nur wollte einfach nicht schwarz werden. Was für eine Zicke!
Also zurück zum Lötkolben, dickere Spitze drauf und weiter geht’s.
Und so sieht das Endprodukt aus. Ich bin gespannt, ob das Teil letztendlich den Weg in das fertige Auto findet. Falls ja, ist das der perfekte Anlass mir den Framo mal irgendwas live anzuschauen.
So, dass war eine kleine Bastelstunde mit Phil. Natürlich nicht’s im Vergleich zu KLEs Blechbearbeitungsküsten, aber immerhin.
Ab dem nächsten Blogpost geht’s dann wieder um’s Thema Reisen.
Gibt’s eigentlich auch einen Latina Import? ;-)
@maTTes: Yeah :)
Das coole ist ja, dass mit “Latina” die Stadt gemeint ist, in der ich vor gut vier Jahren Urlaub gemacht habe: https://killerwal.com/package/rom-ii/
So schließt sich manchmal der Kreis.
LG Phil