Sandy Bay & Nissi Beach – Zypern Roadtrip Reisebericht Tag 3
Vielleicht war ich in meinem letzten Artikel mit der Stadt Agia Napa auf Zypern viel zu hart ins Gericht gegangen. Schließlich ist die Bezeichnung „Ballermann der Briten“ nicht gerade schmeichelhaft. Dabei muss man an dieser Stelle auch ganz klar und ehrlich die sehr schöne Architektur derer Gebäude nennen, die eben nicht in die Kategorie “touristischer Zweckbau” fallen. Hier zum Beispiel die Kirche Agios Georgios direkt am Hafen.
Und auch ein weiteres schlagendes Argument hatte ich bisher in meiner Beschreibung über das partywütige Volk vor Ort ausgelassen: Die Strände. Und was diesen Punkt betrifft, gibt’s wirklich nichts zu meckern: Die besten Strände in Zypern sind definitiv im Osten. Und bevor es für uns beide auf unserem Roadtrip auf die andere Seite der Insel nach Paphos gehen sollte, erkundeten wir den vielleicht schönsten Strand von Zypern ausgiebig: Die Sandy Bay.
Mietwagen im Linksverkehr
Aber bevor Conny und ich den Weg zum ausgiebigen und wohlverdienten Sonnenbad am Strand in Angriff nahmen, stand erst einmal eine wichtige Etappe auf einem Roadtrip an: Feierlich übernahm ich meinen allerersten Mietwagen mit dem Lenkrad auf der rechten Seite. Die Verwirrung fing sogar schon vor dem Drehen des Zündschlüssels an: Schon komisch, wenn man instinktiv auf der „falschen“ Seite einsteigen möchte.
Der Toyota Yaris Honda Jazz war ansonsten für einen Urlaubs-Mietwagen passabel. Normalerweise darf ich mich am Schalter fast immer über den Neuwagengeruch, anlässlich eines äußerst niedrigen Kilometerstandes bei der Wagenübergabe freuen. Dieser Wagen hatte in seinen fast 10 Jahren schon gute 70.000 Kilometer auf der Uhr und verfügte leider nicht einmal über passende Fußmatten. Stattdessen kollidierten Universal-Einleger mit den Pedalen. Aber wir wollen mal nicht so sein. Das Platzangebot des viertürigen Toyotas reichte immerhin locker für unser Gepäck aus. Auch wenn ich es bisher noch bei keinem Hersteller erlebt hatte, dass man zur Vergrößerung des Stauraums die Sitze der Rückbank in den Kofferraum hinein klappen musste. Unsere großen Koffer konnten wir danach aufrecht hinter Fahrer- und Beifahrersitz auf das Bodenblech der Karosserie stellen.
Einen kleinen Lapsus habe ich mir aber voll und ganz selbst zuzuschreiben: Bei der Buchung hatte ich (trotz extra gestellter Nachfrage seitens des Anbieters!) auf ein Automatik-Getriebe verzichtet. Prinzipiell fahre ich sehr gerne Schaltwagen, da diese im Gelände durch die ständig mögliche Abwägung von Drehmoment vs. Drehzahl meistens präziser zu fahren sind. Im Falle eines Rechtslenkers bieten sich aber gerade für ungeübte Einsteiger die Automatik-Mietwägen an. Ich weiß gar nicht wie oft ich meine Türverkleidung mit der rechten Hand unfreiwillig hart geschlagen habe. Am besten lässt man die linke Hand auf dem Schaltknüppel. Das vermindert die Verletzungsgefahr ungemein.
Perfekte Bucht auf Zypern: Die Sandy Bay
Nun aber zurück zum Markenzeichen von Agia Napa. Erster Halt: Die Sandy Bay. Ein Strand, rund einen Kilometer westlich des Stadtzentrums, der sich weit ins Land um eine Bucht herum zieht.
Auf den Bildern kann man es teilweise nur erahnen, aber ich sollte wirklich noch einmal nachprüfen, ob die „Costa Smeralda“ auf Sardinien ihren Namen nicht doch an Zypern abgeben müsste. Die Farbe schlug die der italienischen Mittelmeer-Insel um ein Vielfaches.
Ich hatte kurz überlegt, ob ich an dieser Stelle das Adjektiv „karibisch“ unter die Bilder schreiben sollte. Allerdings wird der Begriff doch gerade im Reisebericht mehr als inflationär benutzt. Deswegen erzähle ich euch an dieser Stelle lieber etwas über die äußerst angenehme Wassertemperatur bedingt durch das flache Wasser innerhalb der Bucht. Auch die Tatsache, dass dieser Strand nicht wirklich überlaufen war, sollte nicht unerwähnt bleiben!
Natürlich hatte man sich vor Ort das Geschäft mit den Liegen und Sonnenschirmen aus Italien abgeschaut, so dass ich jeder Tourist gegen ein kleines Entgelt im einstelligen Eurobereich ein Set aus der aufgereihten Liege-Infrastruktur mieten konnte.
Wem nur eine kleine Parzelle im weichen Sand reicht, der kann die Sandy Bay natürlich kostenlos genießen.
Für Conny und mich war dieser Ort auf jeden Fall der perfekte Strand, so dass wir erst einmal ein paar Stunden pausierten und das Meer so richtig genossen. Wir waren ja schließlich im Urlaub!
Nissi Beach – der berühmteste Strand von Agia Napa
Wer vielleicht noch nie in seinem Leben etwas von Agia Napa gehört hat, dürfte aber sicher den Namen Nissi Beach schon einmal im Bezug auf schier grenzenlose Strandpartys aufgeschnappt haben. Auch diesen Strand mussten wir uns näher ansehen, und wurden nicht enttäuscht.
Der Nissi Beach besteht im Prinzip aus zwei nebeneinander liegenden Buchten, die nur durch einen hauchzarten Sandstreifen voneinander getrennt sind. So ergibt sich quasi ein langer Strand mit integrierter Sandbank, an deren Spitze ein großer Felsen steht.
Keine Frage: So sieht ein echter Traumstrand aus. Allerdings sollte man gerade zur Hauptsaison leider keine zu großen Berührungsängste haben. Es kann durchaus etwas “kuscheliger” zugehen.
Ein Verfehlen des Strandes war übrigens völlig unmöglich. Laute Musik dröhnte über den kompletten Strand aus der Open-Air Strand-Disko, deren Klientel permanent mit einer Schaumschicht aus der Sprühkanone überzogen wurde. Der Nissi Beach ist eine einzige wilde Strandparty, in der dem Urlauber vom Jetski bis zum Sprung von der Klippe alles geboten wird, um seinen Zypern-Trip ordentlich aufzupeppen.
Trotz der Schönheit der Sandy Bay und des Nissi Beaches entschieden wir uns, den Weg weiter in Richtung Westen fortzusetzen. Nicht, dass uns die Partylöwen abgeschreckt hatten. Sogar ganz im Gegenteil: Ein paar Stunden an diesem Ort wären sicherlich nicht verkehrt gewesen.
Allerdings wollte ich die uns bevorstehende, etwa zweistündige Fahrt nach Paphos unbedingt bei Tageslicht zurück legen. Auf keinen Fall wollte ich gleich bei meiner ersten Überlandfahrt im Rechtsverkehr in die Dunkelheit geraten.
Und so sattelten wir unseren Mietwagen und machten uns auf den Weg, der uns etwa 180 Kilometer von einem Ende der Insel zum anderen bringen sollte.
Im nächsten Teil gibt’s dann mehr aus unserem 5*****-Hotel in Paphos zu berichten.
Moin Phil,
mal wieder ein klasse 3. Teil über Zypern. Hast Du evtl. beim Mietwagen
die Marke verwechselt? Das abgebildete Fahrzeug sollte ein Honda sein.
LG
Stefan
@Stefan: Args, du hast Recht! Wir hatten einen “Toyota Yaris oder ähnlich” gebucht, und vor Ort einen Honda Jazz bekommen! So rum war’s.
Sorry & LG Phil