Rauschen & tote Spalten: Abgründe des Megapixelwahns
Die Meinungen über mein Augsburg Video scheinen ziemlich auseinander zu gehen: Manche finden es ziemlich gut, andere halbwegs akzeptabel, wiederum andere sind der Meinung, dass sie selbst mit einem IPhone bessere Ergebnisse erzielen können.
Wirklich kränken kann mich so eine Aussage natürlich nicht. Stattdessen probiere es einfach beim nächsten Mal ein bisschen besser zu machen. :) Ich hoffe ihr habt nichts dagegen.
So schnappte ich mir zum Beispiel gleich an diesem sonnigen Wochenende eine HD-Kamera und begab mich mit Stativ bewaffnet in die Innenstadt von München um gleich wieder ein bisschen zu filmen.
Auf dem eingebauten Display sah das Material mal gar nicht so schlecht aus. Dafür fielen mir beim Sichten der Dateien auf dem Laptop fast die Augen aus dem Kopf:
Auweia.
Das Label „HD“ stimmt in so weit, dass die Kamera wirklich in 1280×720 filmt. Da kann ich schon mal nicht meckern. Allerdings bleibt die Bildqualität meilenweit hinter meinen Erwartungen zurück.
So sieht man zum Beispiel an der Stoßstange des Maserati auf der linken Seite starkes Rauschen obwohl zum Zeitpunkt der Aufnahme die Sonne schien. Wieso die Kamera pauschal mit wahnsinnig hoher Empfindlichkeit filmt, bleibt wohl das Geheimnis der japanischen Entwickler. Ebenso sieht man den Preis, den man für große Menge Megapixel zahlen muss: Die Chipgröße ist verglichen mit den Megapixeln viel zu klein, so dass der Scheinwerfer des BMWs eine komplette Pixelspalte tötet. Was mit den dunklen Pixelspalten dahinter passiert ist, kann ich mir selber nicht ganz erklären. Der Effekt war aber ständig reproduzierbar.
Noch einmal zum Verständnis: Diese Kamera ist nicht kaputt. Stattdessen sind die neun (!) Megapixel wahrscheinlich zu viel für diesen kleinen Chip. Falls ihr also die Anschaffung einer Kamera plant, lasst euch auf keinen Fall von dieser Zahl leiten. Manchmal kann weniger mehr sein!