Reisebericht Kreta #1.1 – Flug mit Aegean Airlines von München nach Heraklion
Ein neue Reise stand für mich und Conny auf dem Programm: Mit einem waschechten Land Rover sollte dieses Mal das automobile Fahrvergnügen im Mittelpunkt einer Reise stehen. Fast schon ein wenig seltsam für uns beide, denn eigentlich versprach das Wetter in Kreta beste Badeverhältnisse. Auch unser Zuhause für die nächsten vier Nächte – das Daios Cove im Nord-Osten der Insel – hätte eine prima Ausgangsbasis für einen relaxten Urlaub hergegeben. Bevor ich euch aber mehr über das Programm unserer Tour auf Kreta erzähle, ging es mit Tickets für Aegean Airlines auf zum Münchner Flughafen.
Ich war fast schon ein wenig perplex, als ich auf der großen Anzeigetafel das Gate K als Startpunkt unseres Aegean Airlines Fluges erspähte. Tatsächlich sollten wir das erste Mal vom neuen Satelliten in München starten. Prinzipiell nichts Außergewöhnliches – wenn man einmal die Tatsache ignoriert, dass es seit der Eröffnung des neuen Gebäudes keinen kostenfreie Kaffeeautomaten der Lufthansa mehr gibt.
Um so mehr freuten wir uns über unsere neuesten Begleiter. Nachdem mein erster Koffer aus dem Hause Rimowa leider auf der Reise nach Teneriffa anno 2013 die Segel streichen musste, folgte für mich lange Zeit ein Spinner aus dem Hause Samsonite.
Für den Trip nach Kreta stattete Rimowa uns beide mit den neuesten technischen Gadgets aus: Zum ersten Mal in meinem Leben besitze ich nun einen Metallkoffer mit dem neuen E-Tag Feature: Statt Flatterband ist der Kofferanhänger bei Lufthansaflügen gleich als E-Ink-Display im Koffer integriert. Da Aegean Airlines dieses Feature leider noch nicht unterstützt, brandeten Conny und ich stattdessen die Koffer mit unseren Initialen.
Das erste Leg brachte uns beide zum Umsteigen in ca. 2,5 Stunden nach Athen. Aegean Airlines ist selber erst seit 2010 Mitglied der Star Alliance und hierauf sichtlich stolz. Keine Durchsage verging, ohne dass die Besatzung extra darauf hinwies in der gleichen Allianz wie die Lufthansa zu fliegen.
Das Produkt ist in der Economy ansonsten akzeptabler Standard ohne großen Schnickschnack. In Zeiten der zunehmenden Streichung von Annehmlichkeiten an Bord verdient das „Hot Meal“ auf dem Flug von München nach Athen auf jeden Fall Anerkennung.
Auf jeden Fall muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass sich ein vergleichbarer Vielfliegerstatus innerhalb der Star Alliance mit Aeagean sehr viel leichter erfliegen lassen kann. Das eigene Vielfliegerprogramm Miles + Bonus vergibt den Gold Status bereits relativ schnell. Mit diesem hat man dann für bei allen Fluggesellschaften der Star Alliance den kostenfreien Zugang zu den Lounges und die weitere Annehmlichkeiten wie Priority Boarding und so weiter. Alte Hasen dürften sich wahrscheinlich noch an die Zeiten vor 2014 erinnern, wo man den Status quasi hinterher geschmissen bekam.
Für die Wartezeit zwischen den Flügen in Athen hatte ich die Skyserv Aristotle Onassis Lounge auserkoren. Man konnte an dieser Stelle nun von einer gewissen Dekadenz sprechen, wenn ich mich über eine zu kurze Umsteigezeit beschwere. Tatsächlich wäre es völliger Quatsch gewesen, für eine Aufenhaltsdauer von ca. 20 Minuten die Lounge aufzusuchen.
Zwar hätte ich gerne einen kleinen Lounge Check über diesen Ort geschrieben – jedoch muss eine gewisse Verhältnismäßigkeit gegeben sein. Und so gibt es an dieser Stelle leider nur ein schnelles Foto von außen.
Ansonsten hat mich der Flughafen von Athen mit seiner doch eher überschaubaren Größe fest ein wenig enttäuscht. Gerade die eher zweckmäßige Architektur steht im allgemeinen Widerspruch zu der Bauart anderer Hauptstadtflughäfen, die gerade für Umsteigepassagiere stets auch einen gewissen Prestigefaktor inne haben.
Ich schlage vor, dem Flughafen Eleftherios-Venizelos-Flughafen in Athen an dieser Stelle einfach eine ordentliche Portion Understatement zu attestieren.
Für Jäger historischer Artefakte gibt es auf dem Vorfeld auch ein paar Relikte zu sehen. Neben zwei kleineren ausgeschlachteten Propeller-Maschinen im hohen Gras fristet auch eine ältere 737 ein trauriges Dasein. Immerhin noch komplett mit Triebwerken bestückt scheint die ehemalige SX-BCL der Olympic Air wohl nun als Trainingsflugzeug zu dienen.
Was genau hier trainiert wird, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Dem noch recht guten Zustand der Lackierung nach würde ich immerhin nicht auf Feuerlösch-Übungen tippen. Dennoch ist dies doch ein recht trauriger Anblick.
Mit Aegean Airlines ging es dann auf das nächste Leg von Athen nach Heraklion, und hier muss ich wirklich den Daumen nach oben strecken. Dass diese kurze Strecke von nicht einmal 50 Minuten auf die Insel Kreta mit einem Airbus A320 bedient würde, hätte ich nicht gedacht. Andere Airlines hätten hier wahrscheinlich ihre Turboprop-Angströhren-Armada auf die Reise geschickt.
Selbst ein kleiner Snack mit Getränken wurde während des Hüpfers ausgeteilt. Gerade die Stewardessen zeigten in Punkto Service-Geschwindigkeit hier während der kurze Phase des horizontalen Reiseflugs eine beachtliche Leistung.
Auch wenn ich bei Weitem nicht alle griechischen Inseln des Archipels kenne, so fiel Santorin sofort ins Auge. Nicht etwa, dass ich die malerische Insel mit ihren steilen Klippen und ihrer typischen weiß/blauen Architektur an der Sichelform erkennt hätte.
Vielmehr schaute ich einfach nach der Insel mit den meisten Kreuzfahrtschiffen davor, und konnte so das Eiland sofort identifizieren. Gerade im zweiten Foto ist der Profitis Ilias, als höchster Berg von Santorin, gut zu erkennen.
Nur wenige Minuten später drehte unser Flieger hart nach rechts ab, um anschließend der Küstenlinie zum Kreta in Richtung Heraklion zu folgen. So konnten Conny und ich schon einmal die Insel erspähen, die wir die nächsten drei Tage mit dem Auto unsicher machen wollten.
Der leichte Schleier über den folgenden Bilder zeugt übrigens nicht von einer latenten Unschärfe meiner mittlerweile doch etwas betagten EOS 60D. Vielmehr hatte ich mir einen Sitzplatz direkt hinter dem Triebwerk ausgesucht, so dass der heiße Abgasstrahl mir den unteren Teil der Fotos leicht vernebelte.
So herrlich das Meer auch auf den folgenden Fotos aussah, tatsächlich bin ich vor lauter Autofahren in diesem Urlaub nicht wirklich zum Planschen im Wasser gekommen. Dass dies definitiv an meinen Prioritäten lag, ist bei dem Anblick dieser herrlichen Wasserfarbe sofort offensichtlich.
Selbst ich würde beim Schreiben dieser Zeilen am liebsten sofort in dieses wunderbar klare Meer springen wollen.
Rein aviatisch bekleckert sich die Hauptstadt von Kreta nicht wirklich mit Ruhm. Laut einer Umfrage ist der Flughafen Flughafen Iraklio „Nikos Kazantzakis“ weder bei Hoteliers noch bei Fluggästen sonderlich beliebt und kann sich in Sachen Komfort sogar mit dem Charles de Gaulles in Paris messen.
Ich lasse an dieser Stelle einfach mal das Wort „zweckdienlich“ stehen, verliere keine weiteren Worte über fehlendes Klopapier, Seife und fehlende Klobrillen und zeige mit der gegeben Professionalität ein paar Eindrücke vom Apron.
So sehr man sich über manchen fehlenden Service bitterlich beschweren kann, so wäre ich froh, wenn so mancher Flughafen weniger Service beim Verlassen des Fliegers anbieten würde. Ist das Fahren mit dem Bus für 100 Meter bei herrlichem Sonnenschein denn wirklich nötig?
Stattdessen hätte es ein kleiner Spaziergang – von mir aus auch in einer Gasse aus gespanntem Flatterband – locker auch getan. Aber wir wollen mal nicht so sein: Denn spätestens jetzt waren Conny und ich im Urlaub angekommen.
Nach dem Abholen unserer Koffer wartete bereits eines Limousine auf uns, die uns zum Hotel Daios Cove bringen sollte. Direkt vor dem Eingang ins Hotel erspähten wir auch schon unsere fahrbaren Untersätze für die nächsten Tage: Drei funkelnagelneue Range Rover Evoque Convertible aus dem Hause Land Rover.
Mehr zu den Autos – und noch viel mehr über unser Hotel auf Kreta – gibt’s dann beim nächsten Mal.
Herzlichen Dank an alle Sponsoren für die Einladung zur Land Rover Experience Greece und an Rimowa für die tollen Reisebegleiter.
Hi Phil,
da werde ich aber wieder verwöhnt;-)
Aegean soll wirklich eine super Airline sein. Habe ich auch schon
von einem Bekannten gehört.
Auf dem Athener Flughafen sollte auch noch eine Boeing 747-200 der
Hellenic Imperial Airways rumstehen.
Das mit dem Bustransfer in Heraklion wundert mich eigentlich nicht,
da man ja jetzt von Fraport gekauft wurde, darf es wohl für 100 m
Distanz mal ein Cobus sein.
Gibt wohl fast keinen Airport mehr in Griechenland, der nicht zur
Fraport gehört.
Ist die Farbe eurer Trolleys eigentlich champagner?
Freue mich auf den nächsten Teil.
LG Stefan
Du wirst es nicht glauben: Die 747 von der Hellenic habe ich aus dem Augenwinkel erspäht und hatte gehofft, später noch einmal genauer vorbei zu fahren. Leider wurde daraus nichts, so dass ich den Moment leider verpasst habe. Immerhin wurde es noch etwas mit der alten 737.
Ansonsten hast du Recht: Fraport geht momentan kräftig auf Shoppingtour. Haben die nicht neuerdings sogar Schiffshäfen in Griechenland gekauft.
Der offizielle Name der Farbe der Koffer ist übrigens “Titanium”. Allerdings geht die Farbe tatsächlich etwas in ein gelblicheres Champagner über. Ist aber eigentlich eine ganze interessante Farbe. Auch wenn ich meinem allerersten matt-schwarzen Rimowa-Koffer immer noch ein wenig hinterher trauere. Der erste eigene Koffer ist schon was ganz Besonderes.
LG Phil
Für uns gehts in 4 Wochen auch nach Kreta (12 Tage mit Kids). Daher hab ich mir mal wieder deinen Reisebericht angeschaut ;) Das Wasser sieht ja wirklich großartig aus. Bin gespannt was die nächsten Teile von dir noch tolles zeigen :) Auch wenn du selber nicht baden warst.
Wow, gleich 12 Tage? Nicht schlecht. Auch bei mir hätte es ruhig noch ein wenig länger dauern können. Dann hätte ich sicher auch die Möglichkeit gehabt ins (Meer-)Wasser zu springe.
Viel Spaß euch & genießt Kreta
LG Phil