Reisebericht Tag 3: Heimflug von Skopje nach Memmingen (SKP – FMM)
Unser gebuchtes Hotel City Central International kann man durchaus als weiterempfehlbare Unterkunft bezeichnen. Jedenfalls wenn man sich mit ein paar kleinen Kuriositäten anfreunden kann: So liegt es direkt in einem Shoppingcenter. Der Gedanke, dass es sich bei den Räumlichkeiten höchstwahrscheinlich mal um ein Geschäft handelte, liegt aufgrund sehr überschaubaren Anzahl an Zimmern nahe. Auch die Tatsache, dass unser Zimmer direkt neben, ja fast schon vor der Rezeption und Wand an Wand mit dem Frühstücksraum neben der Rezeption lag lässt die leicht beengten Verhältnisse erahnen. Aber das Zimmer hat gepasst.
Über das Zimmer kann man jedenfalls nicht meckern: Der Zustand und die Größe waren absolut ausreichend und der Blick auf den Triumphbogen, die Alexander-Statue und das Kreuz auf dem Berg wären anderswo aufpreispflichtig gewesen.
Da unser Vertrauen in den Flughafentransferbus bereits am ersten Tag tief erschüttert wurde, trauten wir diesem Transportmittel keinen Meter mehr und entschieden uns deswegen wieder für ein Taxi zum Flughafen. Mit 800 DEN (~13€) war die Sache dann auch deutlich billiger als in die andere Richtung.
Beim Flughafen muss man sich dann auch wieder das Lachen leicht verkneifen. Das riesige Terminal dürfte um den Faktor 3 zu groß geraten sein: Das Flugaufkommen rechtfertigt jedenfalls kein Gebäude in diesen Ausmaßen. Wenn selbst Wizzair am Finger andockt, dürften die Reserven noch sehr groß sein. Aber auch das gehört zur neuen Strategie der Stadt dazu.
Das Boarding ging dieses Mal wesentlich unkomplizierter – allerdings nicht wegen der vermeintlich gestiegenen Akzeptanz der Gepäckregeln. Nein, dem Personal am Gate waren die Abmaße und das Gewicht einfach nur total wurscht. Mit einem netten Blick auf’s Terminal und einem noch viel besseren Blick auf die abgestellte Armada an Wasserflugzeugen ging’s dann auf den Heimweg.
Laut meiner Suche handelt es sich bei der Z3-BGT um eine Air Tractor AT-802A Fire Boss. Wozu in dieser Gegend jetzt unbedingt Flugzeuge mit Schwimmer gebraucht werden ist mir allerdings immer noch unklar. An Gewässern fällt mir spontan nur der Ohridsee ein, und der liegt nicht nur 200km entfernt, sondern hat auch selber den zweitgrößten Flughafen des Landes.
Der Flug lief dann absolut unkompliziert, wenn man leichte Hitzeprobleme meines GPS-Loggers mal außer Acht lässt. Um Komplikationen mit der Crew wegen Benutzung elektronischer Geräte aus dem Weg zu gehen, hatte ich das Gerät zwischen Fenster und Jalousie geschoben. Dummerweise flog der Vogel die ganze Zeit nach Norden, so dass die Sonne volle Pulle ins Fenster rein knallte, bis sich mein Gerät mit einer Überhitzung meldete. *grrr*
Immerhin konnte ich den Flugpfad relativ gut verfolgen, und die Kamera schussbereit halten, als wir direkt über Venedig flogen. Ist es wirklich schon über ein Jahr her, dass ich hier zum letzten Mal war? Mensch, die Zeit vergeht …
Auch die Alpen zeigten sich von ihrer schönsten Seite, so dass wir bei herrlichem Sonnenschein die Grenze überflogen und bei strahlendem Wetter in Memmingen aufsetzen.
Zum ersten Mal kamen wir dann auch mit dem Zoll in Memmingen in Berührung als wir kurz vor dem Verlassen des Ankunftsbereich ins “Untersuchungszimmer” zitiert wurden. Allerdings sah man die bittere Enttäuschung in den Augen der Beamten, als wir ihnen erklärten, dass wir Deutsche waren. Ohne überhaupt meinen Rucksack oder dessen Inhalt nur eines Blickes zu würdigen, wurden wir wieder aus dem Büro gejagt.
Fazit: Wer hätte denn bitte gedacht, dass mich ein Land wie Mazedonien und eine Stadt wie Skopje wirklich positiv überraschen könnte? Dank “Skopje 2014” hatte meine Kamera immer genügend Arbeit, das Wetter war wie perfekt zum Schlendern durch die Altstadt und das Essen rundete den Trip in perfekter Weise ab.
Ja, auch wenn ich vor diesem Reisebericht Skopje nur mit der Hilfe von Google Maps gefunden hätte, kann ich die Stadt nun für ein Wochenende bedingungslos weiterempfehlen. Und wenn ich mich nicht irre, haben die Köpfe hinter “Skopje 2014” genau das im Sinn gehabt.