Ryanair erfindet eine neue Gebühr: 0,25€ pro Flug für den Emissionshandel
Ich hatte schon mehrmals über den geplanten, und letztendlich auch für rechtens erklärten, Einbezug des Luftverkehrs in den Emissionshandel geschrieben. An der Tatsache ist nun nichts mehr zu rütteln: Die Zertifikate wurden verteilt und erneut ist Europa in dieser Hinsicht auf dem Alleingang. Ob dies nun der richtige Weg ist, ob die Wettbewerbsfähigkeit von Europa dadurch leiden wird, ob diese Regularien am Ende wirklich zu einem geringeren CO2-Austoß führen werden oder eben doch nur Geld in die Taschen von irgendjemanden gespült wird, soll an dieser Stelle gar nicht diskutiert werden. Das wird wahrscheinlich erst die Zukunft zeigen. Allerdings darf man sich jetzt schon auf kuriose Aktionen der Fluggesellschaften freuen:
Während bei einigen Airlines wahrscheinlich nur mit den Zähnen geknirscht wird, hat man sich bei Ryanair zu einer besonderen Art des Protestes entschieden und weist nun auf jedem Ticket eine zusätzliche Gebühr in der Höhe von 0,25€ aus. In einer Pressemitteilung heißt es, man kompensiere so die zusätzlichen Kosten, die mit etwa 15-20 Millionen Euro beziffert werden. Weiterhin sei man nicht mit der neuen Regelung nicht einverstanden, da der Luftverkehr nur 2% des gesamten CO2-Austoßes verursache, so der Text.
Gerade der letzte Satz enthält eine nicht negierbare Wahrheit: So wies der Umweltschutzverband NABU erst im letzten Jahr auf die hohen Emissionen von Fracht- und Kreuzfahrtschiffen hin, die neben CO2 auch große Mengen an Schwefel durch die Verwendung von sog. Schweröl als Treibstoff in die Atmosphäre blasen. Trotzdem wird der Schiffsverkehr nicht in den Emissionshandel einbezogen.
Die neu eingeführte Gebühr von 0,25€, die ab dem 17. Januar auf allen Ryanair-Flüge berechnet wird, verstehe ich in diesem Zusammenhang als öffentlichen Protest. Hätte die Firma ihre Ticketpreise still und heimlich um diesen winzigen Betrag erhöht, hätte dies wahrscheinlich nur ein Statistiker am Jahresende bemerkt.
Eher erinnert mich diese Aktion an den zusätzlichen Hinweis von Germanwings, die damals mit Deutschlandflagge stolz die Luftverkehrssteuer extra ausgewiesen hatten um so den Kunden auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Generell ist es mir als Passagier, der an den Preisen bzw. einer Preiserhöhung sowieso nicht rütteln kann, sogar fast lieber, wenn ich sehen kann, weswegen ein Ticket nun mehr kostet: Transparenz ist hier das Stichwort.
Und letztendlich entscheidet bei mir der Gesamtpreis. Emissionshandel hin oder her.
Ich bin in letzter Zeit gar nicht mehr so ein großer “Ryanair-Fan” geblieben, wie ich es mal war. Gab einfach einige Negativschlagzeilen und ich habe schon das Gefühl, dass Ryanair sich in vielen Sachen doch immer weiter verteuert.
Mit entsprechenden Fluggutscheinen (Travel24 oder z.B. die eDreams.ch Gutscheine) ist es derzeit doch teilweise sogar günstiger mit normalen Airlines zu fliegen und Gepäck ist dann sogar mit drin.
Ich werde zwar in Zukunft auch noch normal Preise vergleichen und Ryanair sicher nicht ausschließen, aber bei mir werden Ryanair Trips in der Frequenz doch deutlich abnehmen im Jahr 2012 vermute ich derzeit.
Jap, ich erkenne mich in deinen Worten echt wieder. Bei mir liegt’s aber nicht an den Negativschlagzeilen. Die gab’s vorher schon und irgendwie sind’s auch immer die gleichen. Mir fehlen eher die guten Angebote, die niedrigen Preise, die Sonderaktionen und dieses gewisse Schnäppchenjagd-Gefühl.
Sicher haben die Pauschalreisen-Gutscheine auch bei mir die Reiseplanung kräftig von Billigfliegern weg verschoben. Allerdings sind die üblichen Pauschalreiseziele (noch dazu die für ~120..200€) ziemlich überschaubar. Und gerade mit Paphos ist natürlich jetzt wieder ein Ziel aufgetaucht, dass mit AIDU, Travel24 & Co schwer zu erreichen sein wird.
Aber wir werden sehen, was 2012 so mit sich bringen wird.