Sprachreise nach Paris – Welche Sprachschule ist die Richtige?
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als ich mich in der Planungsphase für unsere Sprachreise nach Paris befand und das Internet durchforstet habe. Leider ließ sich doch sehr wenig zu dem Schlagwort Sprachreise Französisch finden und selbst die Erfahrungsberichte auf den Seiten der Schulen selbst waren manchmal etwas dürftig und blieben eher oberflächlich. Aus genau diesem Grund möchte ich jetzt einfach mal meine Eindrücke aufschreiben. Vielleicht ist jemand einmal in der gleichen Situation wie ich und findet auf der Suche nach Informationen dann diese Seite.
Infos über unsere Sprachschule: Die „Alliance française“ in Paris
Beim schnellen Googlen findet man häufig die großen Schulen wie z.B. Inlingua, die sich auf keine spezielle Sprache spezialisiert haben. Die Alliance française ist jedoch eine Sprachschule, die sich ausschließlich die Verbreitung der französischen Sprache in der Welt auf die Fahnen geschrieben hat. Insgesamt gibt über 800 Niederlassungen in mehr als 133 Ländern, wobei sich die Hauptzentrale natürlich in Paris befindet. Wer etwas mehr über diese Schule wissen möchte, dem sei entweder die Homepage (Link) oder der passende Wikipedia-Artikel ans Herz gelegt.
Ich habe mich für diese Schule entschieden, da sie preislich ganz leicht unterhalb der Konkurrenz lag und zusätzlich noch die Vermittlungen von Unterkünften anbietet. Bei der Anmeldung kann man sich z.B. für eine Familie, ein 2**-Haus am Rande der Stadt und eine 3***-Residenz in der Innenstadt entscheiden.
Die Schule befindet sich auf der südlichen Seine-Seite im VI. Arrondissement, in direkter Nähe zum Jardin du Luxembourg. Wer also mal in einer Zwischenpause ein wenig entspannen möchte, geht entweder in diesen Garten oder läuft mal eben schnell zum Pantheon, zur Kirche St-Sulpice de Paris oder zum Tour Montparnasse, der locker in zehn Minuten zu Fuß erreicht werden kann. Dass man dank zwei velib‘-Stationen auch bequem mit dem Fahrrad in die Schule kann, versteht sich innerhalb vom Paris sowieso von selbst.
Keine Frage: Diese Schule liegt wirklich zentral in der Stadt.
Der Alltag an der Alliance française
Insgesamt besteht die Schule aus zwei Gebäuden. Das Hauptgebäude liegt in dem Boulevard Raspail und sieht von außen sehr alt-ehrwürdig aus. Ganz im Gegensatz zum Nebengebäude in der rue du Fleurus, das mit seiner flachen Neubau-Fassade irgendwie überhaupt nicht so recht ins Stadtbild passen will. In welchem Gebäude man seinen Kurs absolviert ist allerdings dem Zufall überlassen. Unsere beiden A2-Kurse fanden im Neubau statt, der spätere B1-Kurs im Hauptgebäude.
Unabhängig vom eigenen gebuchten Zeitraum dauert ein Kurs vier Wochen. Allerdings kann man trotzdem jeden Montag in der Schule seinen Sprachkurs beginnen. Man wird dann einer bereits bestehenden „Klasse“ zugewiesen. Dieses Verfahren ist absolut die Regel und die Integration innerhalb der Klasse geht rasend schnell. Kurz vor Monatsende findet für alle ein kleiner, interner Test statt. Mit dem Ergebnis und der Einschätzung des Lehrers kann man dann entscheiden ob man am nächsten Monatsanfang einen Kurs mit einem höheren Niveau beitritt oder im selben Niveau weiter macht.
Die Unterrichtsform
Der eigentliche Unterricht hängt natürlich stark vom jeweiligen Lehrer ab. Generell trifft man aber wieder den guten, alten Frontalunterricht, der natürlich komplett in Französisch abgehalten wird. Die normale “Dosis” sind vier Stunden pro Tag mit 20-30 Minuten Pause, wobei man sich bei der Anmeldung entscheiden kann, ob man diese lieber vormittags (09:00 – 13:00) oder nachmittags (13:30 – 17:30) absolvieren möchte. Im Unterricht hangelt sich der Lehrer mehr oder weniger entlang eines Lehrbuches, das in der Schule käuflich erworben werden muss.
Generell löst sich der Unterricht von der strengen Abfolge einzelner Aufgaben im Buch mit dem zunehmenden Niveau: Während sich eine Lehrerin recht streng am Ablauf des Buch entlang hangelte, stand im B1-Kurs eher die freie Konversation im Vordergrund.
Gruppenarbeiten zu zweit sind auch sehr häufig anzutreffen und befassen sich häufig mit dem Verfassen von kleinen Texten oder der Vorbereitung von kurzen Reden bzw. Präsentationen.
Ab welcher Zeit bringt ein solcher Kurs etwas? Wann soll ich eine Sprachreise machen?
Sorry, aber diese Fragen sind aus meiner Sicht leider völlig irrelevant. :D
Wer Lust auf einen Sprachkurs hat, das nötige Kleingeld zusammen kratzen kann, zufälligerweise ein wenig Urlaub übrig hat oder als Student seine Semesterferien nicht mit Arbeiten verbringen muss, der sollte drauf los planen.
Lasst mich eine Sache noch einmal ganz kräftig betonen: Es gibt meiner Meinung nach keine Mindestdauer, ab der ein solcher Kurs Sinn macht. So blieben beispielsweise zwei Mädels aus Amerika nur eine einzige Woche in Paris, eine andere Deutsche ging immer mal wieder spontan für eine Woche zur Schule, wenn sie etwas Zeit übrig hatte. Allerdings trafen wir auch auf das krasse Gegenteil: Ein angehender Koch aus Korea schrieb sich gleich für ein knappes Jahr bei der Alliance ein.
Mit sechs Wochen lagen Conny und ich im Bezug auf die Dauer im oberen Mittelfeld. Gerade im Sommer schauen aber auch viele Erasmus-Studenten für nur zwei bis drei Wochen vorbei.
Selbstverständlich kann ich nur über unsere Schule sprechen, da ich noch nie eine andere besucht habe. Ich hoffe aber trotzdem, dass dieser doch etwas länger geratene Text dem ein oder anderen eine kleine Hilfestellung bei der Entscheidung ist.
Sollte jemand noch weiterführende Fragen haben, kann er diese natürlich gerne in den Kommentaren stellen. Ich versuche auch so ausführlich wie möglich zu antworten.