Tag 15 – Kleiner Zwischenstop in Madrid
Ich hatte in mehreren Beträgen immer mal wieder zwischen den Zeilen kleine Bedenken geäußert, dass der Besuch in Madrid eventuell unter keinem guten Stern stehen könnte. Gut, ich neige generell dazu pessimistisch zu denken, aber so ein paar Stolpersteine gab es da schon in der Planung: Netto hatten wir 5 Stunden zwischen den Flügen Zeit. Wie lange steht man an der Incoming-Passkontrolle? Wie lange dauert die Bahnfahrt zwischen T4S und T4 in Madrid? Wie viel Minuten brauchte ich letztes Mal mit der Metro vom Flughafen bis zur Puerto del Sol?
Um es vorweg zu nehmen: Nein, ich lag mit keiner von meinen Befürchtungen richtig. Und ja, es wurde knapp.
Viel zu früh erreichten wir den Flughafen „Las Americas“ von Santo Domingo. Immerhin lief die Klimaanlage dieses Mal nicht auf Hochtouren und das WiFi-Signal im Airside-Bereich half die Wartezeit zu verkürzen. Kurz schaute genau unser dae-Flieger von letzter Woche aus Saint Martin vorbei und irgendwann kam dann auch unser majestätisches Schlachtschiff angerollt:
Und ab diesem Moment fing die ganze Sache an ziemlich interessant zu werden. Auf unseren Tickets stand als Abflugszeit 17:25 Uhr, auf den Tafeln des Flughafens war der Flug mit 18:10 Uhr gelistet und auf den Fernsehern am Gate begrüßte uns 18:30 Uhr als Uhrzeit. Pushback war dann etwa gegen 18:45 Uhr und irgendwie wollte mir wieder der Herr am Schalter noch eine Stewardess glauben, dass dieser Flug eine Verspätung hat. „Nö, alles paletti. Landung wird wird pünktlich wie immer sein“. Scho’ klar …
Der Flug war zum Glück ein kompletter Nachtflug, so dass minimalster Schlaf möglich war. Allerdings kam es wie es kommen musste, und wir landeten rund eine Stunde später in Barajas als geplant. Aus fünf Stunden wurden vier Stunden, und eine Entleerung eines Airbus A340 kann verdammt lange dauern. Besonders wenn man einen barmherzigen Samariter vor sich hat, der aus Nächstenliebe einfach mal jeden vorlässt.
Wir hatten uns vorher eine Deadline gesetzt: Sollten wir nicht um Punkt 09:30 Uhr an der Puerta del Sol stehen, würden wir, egal wo wir gerade sind, auf dem Absatz kehrt machen und zurück zum Terminal fahren. Also rannten wir wie die Wilden durch den Flughafen, passierten innerhalb von wenigen Sekunden die Passkontrolle („Ah, EU! OK!“ *durchwink*) und standen zwanzig Minuten nach Verlassen des Fliegers in einer Metro der Linie 8 auf dem Weg zu den Nuevos Ministerios.
Egal wie man fährt, man kommt nicht darum zweimal umzusteigen. Hier verliert man zwar ein bisschen Zeit, allerdings dauerte dieses Mal die Fahrt dieses Mal nur rund 35 Minuten, so dass wir pünktlichst um 09:25 Uhr an Sol standen. Durchschnaufen war angesagt, wir hatten es tatsächlich geschafft!
Die Zeit für die Stadt war zwar auf ein Minimum herunter geschrumpft, reichte aber trotzdem noch für ein paar Sights. Als erstes ging es auf die nicht weit entfernte Plaza Major:
Danach ging es zu einem alten Freund in der spanischen Hauptstadt: Dem Bär beim Erdbeerbaum.
Bis zum Cibeles Brunnen an der Banco de Espana schafften wir es noch. Leider steht die aufgehende Sonne direkt hinter dem Gebäude, so dass hier nur sehr schlechte Fotos möglich waren. Ein Archivfoto muss leider an dieser Stelle herhalten.
Am großen Metropolis-Gebäude bogen wir dann auf die Gran Vía ein, und bummelten uns hier bis zum Schweppes-Gebäude durch.
Nach gut einer Stunde waren wir wieder am Ausgangspunkt angelangt und gezwungen, der Stadt Tschüss zu sagen, denn unser Weiterflug nach München wartete schon auf uns.
Naja, jedenfalls dachten wir das.
Mit der Metro zuckelten wir zurück zum T4, passierten relativ stressfrei die SiKo und spazierten zu unserem Gate, als der gleiche Quatsch wie auf dem vorherigen Flug begann: Abflug war laut Boardkarte um 12:35 Uhr, auf den Fernseher am Gate begrüßte uns dann die Zeit 12:45 Uhr. Als meine Armbanduhr genau diese Uhrzeit anzeigte, begann man vorsichtig die Boardkarten zu kontrollieren und die Passagiere in eine Art Wartehalle für die Regionaljets von Air Nostrum zu führen. Dort konnte man dann den gemächlichen Tankvorgang begutachten und noch ein Rest der madrilenischen Sonne genießen.
Irgendwann um 13:15 Uhr setzte sich die CRJ-900 dann rückwärts in Bewegung. Von einer „Verspätung“ wollte auch hier niemand etwas wissen. Den Flug muss man allerdings loben, absolut unkompliziert und mit besserem Service als auf dem Hinflug „MUC – MAD“ schwebten wir in Richtung München, wo ein trüber hellgrauer Himmel uns begrüßte.
Fazit: Es gibt wenige Städte, die ich selbst für wenige Minuten besichtigen würde. Aber Madrid gehört definitiv dazu. Wegen der Lichtverhältnisse ist zwar immer wieder ein bisschen komplizierter in der Stadt kurz nach Sonnenaufgang zu fotografieren, aber die morgendliche Stimmung hat auf jeden Fall etwas.
Iberia hat mir zusätzlich zu seiner recht spartanischen Kabinenausstattung und seinen unterirdischen IFE noch einen weiteren Meidungsgrund geliefert: Schleichende Verspätungen, die als völlig Normalität verkauft werden. Vielleicht ruht man sich hier etwas zu sehr auf seiner Monopolstellung als führender Verbinder von Lateinamerika und Europa aus, oder außer mir stört es einfach keinen.
Trotzdem war es einer der seltenen Urlaube, bei dem selbst der Rückflugstag noch zu einem echten Erlebnis wurde. Ich bedanke mich bei allen treuen Leser, die uns beide auf der Reise begleitet habe. Danke schön!
hey. Welcome back!
Wirklich ein sehr interessanter Reisebericht. Habe jeden morgen auf der Arbeit gespannt geschaut, ob schon ein neuer Reisebericht da ist. Die Bilder sind der Hammer!
Hast du evtl. nen Rat für mich, suche auch eine bis max. 300€ aber so eine kleine kamera, die man mal in die tasche stecken kann und einen nicht sofort als tour outet :-)
Vg
Patrick
Danke, Danke fürs Lob. Immer wieder klasse wenn jemand meine Bilder gefallen. Ich fänds auch total schade, wenn die ganzen Fotos nur auf meiner Festplatte liegen würde und sie niemand anderes sehen kann. Passen eigentlich die Ladezeiten, oder hab ichs manchmal total übertrieben?
Zur Kamera: Wenn du etwas suchst, dass dich nicht als Tourist brandmarkt, dann kann ich dir fast nur von einer Spiegelreflex oder einer Bridgekamera abraten =) Die sind einfach zu groß, als das irgendjemand nicht an einem Touristen denken könnte.
Mit 300€ kannst du dir aber mit Sicherheit eine Point-and-Shoot Kamera kaufen, die dann auch wunderbar in die Hosentasche passt. In dem Segment fehlt mir natürlich die Erfahrung, allerdings würde ich spontan zu einer kleinen Casio Exilim raten. So eine habe ich als Zweitkamera und bin eigentlich sehr zufrieden. Geh am besten in ein Geschäft, nimm sie in die Hand und schau wie sie dir gefällt.
Ja an die habe ich auch schon gedacht. Das Problem ist meist nur, dass man für nachtaufnahmen solche kameras echt vergessen kann.
Die Ladezeit der bilder war top. Am besten die fotos von St. Marteen. Geil auch das vond deiner freundin wo der flieger auf sie los geht!
Wie lange wart ihr jetzt insgesamt unterwegs?
Insgesamt waren wir 15 Tage unterwegs, wobei man allerdings es dieses Mal etwas schweren wird die Flugzeiten abzuziehen, da Madrid quasi noch zum Urlaub gehörte :)
Nachtaufnahmen sind mit den Exilims übrigens durchaus möglich, meine EX-V7 lässt (glaub’ ich) bis zu 20 Sekunden Belichtungszeit zu, da geht schon einiges! Ein Stativ oder eine wackelfreie Unterlage ist dafür natürlich Pflicht, aber dann kannst du auch richtig gute Aufnahmen machen.
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