Tag 3 – Ein letzter Rundgang durch Valletta und Heimflug nach München (MLA – MUC)
Abflugtag und trotzdem ausschlafen? Das nenne ich mal eine geniale Planung! Nach einem anständigen Frühstück, bei dem sich ganz waghalsige Hotelgäste sogar auf die Dachterrasse begaben und ihren Kaffee bei 17°C draußen tranken, machten sich Conny und ich noch einmal mit dem Wassertaxi auf, um am vorherigen Tage vernachlässigte Sehenswürdigkeiten abzuklappern.
Dieses Mal entschieden wir uns für einen Spaziergang entlang der Stadtmauer von Valletta, so dass wir die Stadt an der Spitze einmal umrundeten und so zwangsläufig wieder am Fort St. Elmo vorbei kamen. Auf eine Besichtigung des mit Sicherheit sehenswerten War Museum in diesem Ort verzichteten wir. Dies wäre unser Plan B für schlechtes Wetter gewesen. Wer die Stadt auf eine etwas andere Art und Weise erkunden möchte, kann sich auch eine kleine Kutsche mieten.
Die Stadt erfreute sich schönstem Sonnenschein, so dass auch ein Charity-Run mitten in der Altstadt gut besucht war. Natürlich wussten wir von diesem Spektakel nichts, so dass wir uns völlig unpassend ohne Startnummer mitten im Pulk befanden. Ein Glück hatten wir gestern bereits große Teile des Sightseeings abgehakt – da wäre heute kein Durchkommen möglich gewesen.
Auch der Plan den ersten Advent und den Beginn des Dezembers gebührlich mit einem Eis zu zelebrieren war komplizierter als gedacht, da die Sportlermassen anscheinend den gleichen Plan hatten und jede Eisdiele und sogar den McDonald’s auf der Republic Street fluteten. Um die Wartezeit zu überbrücken versuchte ich mich wieder in meiner Lieblingsdisziplin:
Dem Fotografieren von Gassen.
Unser weiterer Weg führte uns zur Saluting Battery, einer Einzweck-Batterie, die trotz ihrer Richtung nie oder relativ selten die gegenüberliegende Seite des Hafens unter Beschuss nahm. :D Vielmehr geht es um den standesgemäßen Empfang der Schiffe.
Das Betreten der unteren Etage mit den Kanonen kostet übrigens 4€ Eintritt und war zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen. Welch’ großes Glück, denn so konnte ich den britischen Rasen ohne einzigen Touristen knipsen, als auch gleich ein mächtiger Pott den Hafen verließ.
Hierbei handelt es sich übrigens um die MSC Sinfonia, die wohl gerade auf Mittelmeer-Kreuzfahrten unterwegs ist.
Das „vordere“ Stadttor zwischen Altstadt-Valletta und dem Busbahnhof wird zurzeit grundsaniert. Ein einheimischer Taxifahrer kam aus dem Schimpfen gar nicht mehr heraus und nannte uns jede Menge Summen, die hier angeblich verprasst werden. Da es dort noch nichts zu sehen gibt, warfen wir einen näheren Blick auf das Victoria Gate, dass sich an der östlichen Flanke der Burg-Halbinsel befindet.
Selbstverständlich wurden auch hier ein paar Gassen von mir zum Fotomodel versklavt:
Und wenn sich schon die Busse komplett gegen mich verschworen hatten, so hielt ich immerhin auf alle halbwegs antik aussehende Autos drauf.
Beim Rückweg bestaunten wir dann noch das Wasserball-Stadion von Valletta. Der Zugang zu dieser anscheinend typischen britischen Sportart bleibt mir wahrscheinlich für immer verwehrt. Dennoch ist es bewundernswert, dass das Stadium ins Meer gebaut wurde.
Der Rückweg war dann eigentlich minutiös durchgeplant: Mit dem Wassertaxi zurück nach Sliema, eine kleine Stärkung bei Subway essen, Koffer abholen und mit dem Bus X2 von Sliema zum Flughafen fahren. Bis auf den letzten Punkt klappte auch alles hervorragend, doch das Arriva-System enttäuschte auch hier auf ganzer Linie. Nicht nur, dass die neuen Busse eine der Touristenattraktionen verscheucht hatten, anscheinend kümmerte man sich großartig um die Einhaltung des Fahrplanes.
Ich hatte ein leichtes Déjà-Vu an meinen Trip nach Göteborg, als wir etwa 40 Minuten an der Haltestelle standen und kein Bus kommen wollte. Ein Busfahrer eines anderen Busses war sich nicht einmal so sicher, welcher und ob überhaupt ein Bus zum Flughafen fahren würde.
Gut, die Organisation enthielt selbstverständlich eine gewisse Stichzeit, bei der wir abbrachen und uns ein Taxi bestellten. So kamen wir zwar nicht in Zeitprobleme, trotzdem ärgert man sich ein wenig. Immerhin gab’s am Airport dann kostenloses WLAN.
Am Flughafen brach dann endgültig eine Welt für mich zusammen, als man am Lufthansa-Schalter darauf bestand unsere Handgepäckskoffer zu wiegen. Ich hatte vorher jede Möglichkeit nach einem Handy-CheckIn oder Self-CheckIn gesucht um genau das zu vermeiden. Aber es half nichts und nach einem heftigen Rüffel seitens der Abfertigsdame mussten unsere kleine Koffer in die Bauch des Fliegers. Kein Weltuntergang, aber in München kann das Warten aufs Gepäck schon einmal zur Geduldsprobe werden.
Der Rückflug mit Lufthansa war dann absolut top. Komischerweise kam nach meinen letzten Reisen in kleinen Regionalfliegern zum ersten Mal in den Genuss der Neuen Europa Kabine (NEK) und war sogar relativ zufrieden mit den neuen Gartenstühlen an Bord. Auch das getoastete Pizzabaguette war eines der ersten Essen an Bord eines Flugzeuges, das von Conny ausdrücklich gelobt wurde. Und das will was heißen!
An dieser Stelle zeige ich euch mal einen Schnappschuss meiner Kamera bei ISO 12800 freihand aus einem startenden Flugzeug bei Nacht. In der Bildmitte sieht man die Halbinsel Valetta sehr gut. Die hellen Lichter am Ufer in der linken Bildmitte ist die Promenade von Sliema.
Nach der Landung gab’s noch schnell einen Mocca to go und dann spurteten wir auch wieder zurück zu S-Bahn und Auto, dann bereits am nächsten Tag rief das Business.
Fazit:
Dass Malta eine der kleinsten Hauptstädte der EU ist und unterhalb von Sizilien im Mittelmeer liegt wusste ich schon vorher, mehr aber auch nicht. Deswegen war es umso besser, dass ich hier mit Conny für 86€ pP einmal die Möglichkeit hatte, die Stadt näher kennen zu lernen. Die Art und Weise einer komprimierten Altstadt in eine eingeigelte Stadtfestung in exponierter Lage ist defintiv etwas Außergewöhnliches, da die meisten der Festungsanlagen noch völlig intakt sind.
Unser „Wohn- und Essbereich“ Sliema hat sich auch als Volltreffer herausgestellt, da man hier nicht nur einen wunderbaren Ausblick auf Valletta hat, sondern auch mitten im Shoppingdistrikt aufwacht.
Die öffentlichen Verkehrsmittel enttäuschten jedoch auf ganzer Linie: Bei den Wassertaxis lag es eventuell an uns, da wir keine andere Fähre finden konnten. Ein unpünktlicher/ausfallender Flughafenbus gehört jedoch zu den Faux-Pas, die sich eine Stadt nicht erlauben darf. Die Erneuerungen des Busfuhrparkes enttäuschten mich persönlich, sind allerdings aus Sicherheitsgründen prinzipiell nachvollziehbar. Andererseits hätte ich mir dann eine gewisse Pflege und den Erhalt dieser teilweise denkmalwürdigen Fahrzeuge im Stadtbild gewünscht. Die Forts sind heutzutage ja auch nicht mehr mit Rittern besetzt, und dennoch kann man sie besichtigen.
Du hast meine Hochachtung für das Bild aus dem Flugzeug! :)
Hi, ich muss Dunja Recht geben, klasse Bild. Wenn das letzte Bild der beiden Autos ein Ford war, dann hatte dein Opa dieses Modell auch gefahren, ein 12m Ford Kombi, das Kennzeichen war, IGB-V 405, das werde ich nie vergessen. Danke für die schönen Eindrücke von Malta, deine Gassenfotografie ist sehr schön, man kann sich das richtig vorstellen. Das war nach Ägypten richtig super. Danke für die Zeit die ihr euch genommen habt uns Malta näher zu bringen. Seid lieb gegrüßt Dad.
Sehr toller Reisebericht mal wieder mit vielen klasse Fotos. Danke fürs Mitnehmen.
Und mit dem Luftfoto hast du wirklich Wort gehalten, sieht echt schick aus.
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Gerade dein Blog entdeckt.
Ich fliege morgen nach Malta und bin gespannt was mich da erwartet :D
Schöne Grüße
Ich wünsche dir ganz viel Spaß in Malta. Hoffentlich konnte dich mein Reisebericht ein wenig inspirieren!
LG Phil