Tag 3 – Heimflug von Prag-Ruzyně (MUC – PRG) mit Lufthansa
Kurz bevor eine recht kurze Nacht über mich hinein brechen sollte, zeigte sich Prag noch einmal von einer unverhofft schönen Seite. Nur wenige Sekunden vor Sonnenuntergang kapitulierten die Regenwolken, sodass ich am nördlichen Rand eine wunderbare Szenerie aus helltroten Wolken und den Plattenbaumonomenten zu sehen bekam. Das glaubt mir jetzt wahrscheinlich keiner, ab bei diesem Foto wurde nichts an den Farben gedreht. Kein Scherz :D
Allerdings muss ich die Stadt an dieser Stelle auch ein wenig rügen. Denn Prag besteht nicht nur aus einer herrlich antiken Altstadt. Außerhalb sieht es an manchen Stellen etwas trostlos aus. Zum Teil auch mit unkonventioneller Müllentsorgung.
Beim Weckerstellen am allerletzten Tag hätte ich die Sache etwas gelassener angehen können, denn meine U-Bahn Station Strizkov öffnete ihre Pforten nur fünf Minuten vor der Abfahrt der ersten U-Bahn. Schlechte Nachricht für alle Leute, die sich die letzte Übernachtung gerne sparen und stattdessen auf öffentliche Einrichtungen zurückgreifen.
Die U-Bahn selber kann ich eigentlich nur in den höchsten Tönen loben. Zwar gibt es nur drei Linien von denen leider keine zum Flughafen führt. Dennoch gibt’s in Pukto Sauberkeit und Pünklichkeit überhaupt nichts zu meckern.
Das Tagesticket gilt 24 Stunden, so dass ich mit meiner alten Fahrkarte noch wunderbar in der Früh den Weg zum Flughafen antreten konnte. Der Preis ist mit 110 Kč (~4,50€) auch noch gerade am erträglichen Limit. Ziemlich neu ist wohl die Möglichkeit, sich die Fahrscheine auch gleich per SMS zu kaufen. Ob das mit einem deutschen Handy funktioniert habe ich nicht ausprobiert. Bei meiner Reise nach Göteborg hatte ich ja auch so meine Probleme mit dieser Methode.
Bei den Rolltreppen merkt man einen gewissen sowjetischen Einfluss, der mir aus Kiew bekannt vorkam.
Am Flughafen selber kapitulierte ich nach kurzem Ausprobieren vor den Self-Checkin-Maschinen. Ich hatte in einem Forum schon gelesen, dass hier der Lufthansa-Button manchmal grau hinterlegt sei und man sich spezielle LH-Automaten suchen muss. Mir war die Sache von Anfang an zu doof, so dass ich gleich zum Baggage-Drop-Off spazierte.
Klappte einwandfrei.
Zurück gings dann mal wieder mit einem Jumbolino. Ich glaube, dass genau diese Viecher daran schuld sind, dann ich bis jetzt noch nie eine Dash hatte. Immer wenn ich kleine Regionalstrecken geflogen bin, kam eine dieser Maschinen um die Ecke gerollt.
Wie auch immer, der Flug konkurrierte aufgrund seiner Kürze schon fast mit einem Inlandsflug, so dass ich nur 38 Minuten später wieder bayrischen Boden unter meinen Füßen spürte. Kurioserweise musste ich in MUC fast genau so lange auf meinen Koffer warten.
Zeit für mein kleines Fazit: Ich muss gestehen, dass ich an diesen Trip mehr als spontan ran gegangen bin. Bezahlt habe für Flug & Hotel dank netter Gutscheine mal schlappe 80€, also etwa 10€ weniger als die Flüge theoretischerweise irgendwann und irgendwie ab München gekostet haben könnten. Wegen der miesen Wetterprognose beschlichen mich am Anfang der Reise doch leichte Zweifel, die allerdings trotz der Schlappe am zweiten Tag völlig unberechtigt waren. Jetzt kann ich endlich auch die Begeisterung für Prag verstehen und nachvollziehen, wieso manche die Stadt deutlich öfters als nur einmal besuchen.