Tag 4 – Murano, Friedhofsinsel San Michele, Lido & Tour mit dem Vaporetto auf dem Canal Grande
Nachdem wir nun an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die Innenstadt von Venedig erkundet hatten, war es an der Zeit sich einmal ein wenig außerhalb der Lagune zu bewegen. Aus diesem Grund kauften wir uns eins der verdammt teuren Vaporetto-Tickets und konnten so stolze 12 Stunden die Wasserbusse benutzen.
Grundsätzlich muss man beim Ticketkauf erst einmal zwischen den Gesellschaften unterscheiden. Die „normalen“ Tickets beziehen sich nur auf die ACTV-Schiffe, die bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Linie DM) mit Nummern bezeichnet sind. Eine einfache Fahrt kostet für den Touristen 6,50€, ein 12h Stunden kostet 16€ ein 7 Tages-Ticket stolze 50€. Selbstverständlich gibt’s in Intervallen dazwischen auch andere Tickets (24h, 36h, 72h) für die ich allerdings keine Preise mehr im Kopf haben. Neben den ACTV-Vaporetti existieren noch die Boote von Alilaguna, erkennbar an ihrem gelben Rumpf und den farbigen Linienbezeichnungen (z.B. Linie “Rosso”). Letztere Gesellschaft verkauft eigene Tickets, so dass ihr mit dem ACTV-Papier leider draußen bleiben müsst.
Auch wenn’s ne Menge Geld ist kauften wir uns zwei mal die Flatrate und entschieden uns für eine Stippvisite nach Murano um hier einmal dem Mythos der Glasbläserinsel genauer auf den Zahn zu fühlen. Keine 10 Minuten später legten wir schon an der Haltestelle Collonna an.
Natürlich hatte ich auch hier eine schöne Tour geplant: Von Collonna sollte es am Canal Grande di Murano, der größten Wasserstraße dieser Inselgruppe, entlang zur Station Museo gehen, um von dort weiter zum Lido zu tuckern.
Und tatsächlich flankierten den schmalen Gehweg entlang des Kanals lauter Glasgeschäfte, die prinzipiell jeden Gegenstand als Glasvariante im Programm hatten: Glasfigürchen, Glasschmuck, Glasnippes und sogar Glaslampen.
Um Authentizitäts-Skeptiker wie mich präventiv zu überzeigen, geizten die Verkäufer nicht mit offiziellen Zertifikaten sowie „we never sell chinese glass!“ in ihrem Schaufenster. Es scheint fast so, als wäre man sich hier der Tradition der Insel sehr bewusst.
So fällt einem auch eine Glasskulptur sofort aus, wenn man den großen Platz beim Campanile betritt. Die Meister bleiben sich halt treu.
Erinnert ihr euch noch an meinen herrlich genialen Plan, mit der Schiff gleich weiter zum Lido zu fahren? *gna*
Genau an dieser Stelle des Berichtes fand ich heraus, dass die Schiffe mit dem gelben Rumpf mich nur an Bord nehmen würde, wenn ich unter Deck Kartoffeln schälen würde … oder mir eben eine Alilaguna-Fahrkarte kaufen würde. Hätte ich mal bloß vor der Reise den ersten Absatz meines Blog mit diesem Artikel gelesen.
Da es aber kaum in die Tüte kam, dass wir noch ein weiteres Ticket kaufen, plante ich kurzerhand auf Vaporetto-Schiffe um, so dass sich die Fahrzeit zwar etwas verlängerte, dafür aber die Friedhofsinsel San Michele mit auf die Fahrtroute rückte. Und so kam ich auch hier noch zu einem Foto der fast quadratischen Einzweck-Insel.
Mit dem nächsten Schiff kamen wir dann einem Ziel des heutigen Tages deutlich näher: Nämlich dem Meer. Während wir bisher ja nur auf dem Binnengewässer innerhalb der äusseren Nehrung herum geschippert waren, wollten wir mal wieder richtigen italienischen Sandstrand an der Adria bestaunen. Also nix wie rauf auf’s Lido.
Nach drei Tagen Venedig bekommt hier fast einen kleinen Schock: Zum einen ist das Bootsterminal keine schwimmende Bushaltestelle, sondern ein richtige Gebäude und zum anderen dürfen dahinter echte Autos und Busse fahren. Etwas ungewohnt nach den ganzen Tagen im Land der Fußgänger. :)
Einmal quer über das relativ kurze Eiland entlang der Gran Viale Santa Maria Elisabetta ging’s gerade auf’s Meer zu.
Grüße hierbei von der „Always Smile“-Brücke an Tomasz von Touropean, der mir durch seine Reiseberichte erst so richtig auf den Geschmack von Venedig gebracht hat!
Und schon wieder neigte sich ein wunderbarer Tag in Venedig fast dem Ende zu. Doch dieses Mal hatten wir noch ein großes Finale geplant: Denn wenn gegen 18:00 Uhr die Sonne im Westen immer tiefer rutscht, glänzt der Abschnitt des Canal Grande an der Rialtobrücke so richtig schön golden. Wie praktisch, dass gerade die Linie 1 am Lido beginnt und danach den kompletten Kanal entlang fährt. Da sagt man doch als Flatrate-Besitzer nicht nein.
Da die Schiffe im 10-Minuten Takt fahren, ließen wir das nächste Boot vor unserer Nase abfahren um für das übernächste an erster Position in der Schlange zu stehen. Solltet ihr genau wie wir auf der Jagd nach der besten Fotostelle sein, achtet unbedingt darauf, dass ihr ein Boot mit Sitzen auf dem Bug bekommt.
Meidet unbedingt für eine solche Aktion die geschlossenen Schiffe, die vorne und hinten nur Sitzplätze unter Deck biteten. Durch die verdreckten Fenster macht das Fotografieren keinen Spaß.
Wenn ihr ebenfalls eine solche Tour durchführen wollt, aber keinen Bock habt bis zum Lido zu fahren, dann nehmt die Linie 2. Diese endet und beginnt direkt am Markusplatz. Am besten steigt ihr ein paar Stationen vor St. Marco ein (zum Beispiel Accademia) und bleibt an der Endstation einfach auf dem Boot sitzen. Da die Vaporetti in der Hauptsaison wahrscheinlich noch voller sind, braucht ihr vielleicht ein paar Anläufe mehr.
In der Abendsonne ging es dann zurück zum Hauptbahnhof, wo der vorletzte Tag leider schon sein Ende nahm. Irgendwie komisch: Je länger ich in dieser Stadt bin, desto länger will ich dort bleiben.
wunderbar, wir haben fast die gleichen Sehenswürdigkeiten besucht, echt schöne Erinnerung, schönes Wochenende
Da werden Erinnerungen an unseren letzten Venedigbesuch wach. Wir waren leider nur für einen Tagesausflug dort. Ich denke ein längere Aufenthalt hätte noch mehr Spaß gemacht. Aber auch so haben wir die großten Gebäude und Orte gesehen. Ich werde auf jeden Fall wieder nach Venedig reisen.
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