Tag 5 – Heimflug mit Airberlin (VCE – STR) & der erste Schnee auf der schwäbischen Alb
Und da wären wir auch schon allerletzten Tag angelangt. Da wir uns für diesen Tag nichts anderes vorgenommen hatten, als irgendwie zum Flughafen zu kommen, ließen wir es beim Frühstück gemütlich angehen. Freut euch schon einmal auf die Holidaycheck-Bewertung, die ich für dieses Hotel einfach schreiben muss. So günstige und verdammt gute Hotels findet man nicht alle Tage.
Unser Flieger nach Stuttgart sollte planmäßig erst gegen Mittag nach Stuttgart aufbrechen. Zwar war der Gedanke daran, zurück ins eiskalte Deutschland zu fliegen nicht unbedingt motivierend, allerdings tat das Wetter sein Bestes um uns den Abschied von Italien so leicht wie möglich zu machen. Denn so richtig wollte die Sonne einfach nicht durch die gefühlt kilometerdicke Wolkendecke kommen. Kalte Temperaturen und ein omnipräsentes Wää-Gefühl erwiesen sich als guter Antriebsmotor. Vielleicht lässt sich das Gefühl ja mit diesem Warnhinweis abstrahieren, das auf den gestrigen Zugtüren klebte. Ok, so schlimm war’s doch nicht,
Man, muss das weh tun. :)
In aller gemächlichen Ruhe rollten wir unsere Koffer zum Bahnhof um hier noch Bekanntschaft mit einem alten Herrn zu machen, der seine italienische Heimat Südtirol gegen Teneriffa getauscht hatte und sich über das italienische Wetter beschwerte. Pah, was sollen wir dann sagen? Auch dieses Mal mussten wir den Transfer zum Flughafen wieder in Zugfahrt nach Mestre und Busfahrt mit der Linie 15 splitten. Das Zugticket bekommt ihr ohne Stress aus dem Automaten am Gleis, für die Buskarte belästigt ihr am besten einen kleinen Zeitungskioske, Dönerläden oder Bars in der Umgebung einer Bushaltestelle.
Leider ist der Bus der Linie 15, trotz der Tatsache, dass er zum Flughafen fährt, quasi null auf den Transport von Koffern ausgelegt. Irgendwie schmissen wir unsere Koffer einfach in den hinteren Teil, setzten uns drauf und versuchten während der 30-minütigen Fahrt nicht runterzurutschen oder umzufallen. Klappte aber recht gut und was tut man nicht alles für ‘nen billigen Transfer?
Am Flughafen wurde ich noch nie so gut überzeugt, mich schnellstmöglich durch die Fummelbude zu pressen: Das Terminal war zum Platzen gefüllt. Überall meterlange Schlangen, lärmendes Gewusel und Fluggäste, die sich das finale Kofferumpacken für den Check-In aufgehoben hatten. Ich kann mir ja auch nix Schöneres vorstellen, als in mitten des absoluten Chaos meinen Rimowa nochmal aufzureißen und mein Zeug auf dem Boden zu verteilen. *g*
Airside legte sich dann das Hühnerstall-Gefühl, so dass wir hier noch ein wenig durch die Läden schlendern konnten. Und hier wird dem Fluggast mit Shops wie Mont Blanc oder Bulgari doch etwas mehr geboten, als ich zuerst erwartet hätte.
Auch wenn Venedig weit über die Landes- und EU-Grenzen bestens bekannt ist, sind die weiten Auslandsverbindungen recht rar. Neben Doha und Dubai fliegt US-Airways zum Beispiel nach New York. Saisonal geht’s auch nach Atlanta, Philadelphia, Toronto und Montreal. Da muss ich ja fast die Massen an Japanern bemitleiden, die mit uns zusammen die Stadt unsicher machten. Die armen Kerle müssen anscheinend alle umsteigen.
Kurz vor dem Einsteigen in den Airberlin Flieger wurde mir wieder klar, wieso ich das Ryanair-typische Fußboarding mittlerweile so genieße: Fast 20 Minuten warteten wir mit anderen Passagieren in einem, nicht unbedingt optimal belüfteten, Flughafenbus auf den Transfer zu unserem Airbus. Wenn das der Komfort einer etablierten Airline sein soll, dann verzichte ich gerne drauf. In der Zeit wäre ich die Strecke zum unserem Airbus auch zu Fuß gelaufen, hätte hörbar angeschlagen und hätte es sogar wieder zurück geschafft.
Hier übrigens ein Foto, das den Herren in Frankfurt überhaupt nicht gefallen dürfte: Lufthansa neben Ryanair an hinterste Ecke des Vorfeldes.
Ein bisschen Alitalia war auch noch vor Ort und natürlich unsere Maschine nach Stuttgart. Zeitgleich gastierte auch noch eine 737 von Airberlin, die direkt hinter uns nach Hamburg startete.
Und dann ging’s ab zurück nach Stuttgart, wo in Echterdingen schon mein Auto auf uns wartete. Auf dem Heimweg erlebten wir dann tatsächlich den allerersten Schnee im Winter 2011/12. Und das wohlgemerkt Anfang Oktober auf der Schwäbischen Alb! Hier das eher schlechte Handy-Beweisfoto.
Da fällt mir nichts dazu ein, kommen wir deswegen nun zum …
Fazit:
Unglaublich! Wahnsinn! Fantastisch! Mir fehlen die Superlative um diesen Urlaub in Worte zu fassen. Vielleicht lag’s daran, dass wir ein wenig mehr Zeit für die Lagunenstadt hatten und so die Sache etwas langsamer und gemächlicher angehen lassen konnten. Ein großer Teil der Faszination geht aber sicher auch von der unkonventionellen und absolut einzigartigen Bauart dieser Stadt im Wasser aus. Dies wird definitiv nicht mein letzter Ausflug nach Venedig sein.
Danke für die wunderschönen Bilder, das macht Sehnsucht nach Venedig, mal wieder hinzufahren. Aber das Schneebild hat auch was , das hat was Heimeliges und macht Lust auf Kerzen und Gemütlichkeit.Liebe Grüsse MOM
Ne, ne, ne. Noch kann ich kein Schnee gebrauchen. Bitte erst ab November und doch nicht im Oktober als matschiger Schneeschleim auf der Autobahn. Da hat irgendwie gar nichts.
Bisher dachte ich immer, dass Venedig einfach nur überbewertet ist und der ganze Massentourismus die Stadt schon etwas abgewertet hat…
Wenn du jetzt so begeistert davon bist, muss ich mein Urteil wohl nochmal überdenken. :-)
Bei mir arten Urlaube und Städtetrips auch oft in Hektik aus, daher wünsche ich es mir auch mal so entspannt, wie ihr es hattet. Danke fürs Berichten mit den tollen Fotos.
Genau das gleiche dachte ich mir auch immer: Schwärmerei ohne Gegenwert bzw. eine Stadt wie jede andere auch. Wenn man sich allerdings bewusst wird, dass man gerade auf zigtausend Holzstämmen läuft, die mitten in einer Lagune versenkt wurden um darauf eine ehemalige Handelsmetropole zu errichten, dann kommt die Erfurcht so langsam hoch :)
hi phil,
ganz dickes merci für deinen wie gewohnt informativ und dennoch unterhaltsam und prägnant verfassten reisebericht. freue mich schon auf meinen (dann sechsten) besuch in venedig und kann dein fazit vollends nachvollziehen (“Unglaublich! Wahnsinn! Fantastisch!”).
;-)
viele grüße,
tomasz
Danke dir! Grüß mir die Stadt mal ein bisschen =) Und sag Rainer, sie sollen Treviso mal mit FMM verbinden. Dann geht das einfacher und billiger für uns Südländler.
Pingback: Reisebericht & Reisevideo: Venedig (STR – VCE – STR) /// killerwal.com | Reiseberichte, Tripreports, Fotoblog | Djerba, Fuerteventura, Paris, Türkei, Thailand, USA, Kanada, Hong Kong, China, Dubai, Florida, London, Barcelona, Roadtrip Ita