Tag 8 – Ein Tagesausflug nach Luxor – Karnak Tempel, Fahrt auf dem Nil, Tal der Könige und Hatschepsut Tempel
Erinnert mich mal daran, irgendwann meinen Wecker nachts um 02:00 Uhr wach zu rütteln. Nur aus Gründen der Vergeltung. Ich hatte ein kräftiges Déjà-Vu an unseren Trip nach Lissabon, als der nervige Piepton um etwa 04:30 Uhr anfing mich aus den Träumen zu reißen. Und so packten Conny und ich die Kameras und ein bisschen Proviant zusammen, bevor wir noch im völligen Halbschlaf den Bus nach Luxor bestiegen.
In der Theorie hatte ich eigentlich geplant, das gewaltige Schlafdefizit während der etwa vierstündigen Busfahrt nachzuholen. Da ich jedoch aufgrund der beengten Sitzverhältnisse (und das ist noch eine maßlose Untertreibung) mehr oder weniger die Luft anhalten musste um in meinem Sessel zu sitzen, erübrigte sich das Idee mit dem Schlafen und die holprige Fahrt quer durch die arabische Wüste wurde mehr im Wachkoma zurück gelegt.
Natürlich durfte auch der Pflicht-Stopp beim Restaurant des Onkels des Busfahrers nicht fehlen, wo natürlich völlig zufällig gerade Nomaden zu Gast waren, die ihre handgemachten Elaborate Billigscheiss aus China verkauften. Quer durch Qena ging es dann nach Luxor. Erster Halt war der Karnak Tempel.
Die genaue Geschichte dieses Tempels erspare ich mir einmal an dieser Stelle. Diese ist sicher deutlich besser im passenden Wikipedia-Artikel beschrieben Wir erwischten einen recht kompetenten Reiseleiter, der laut eigener Aussage in Heidelberg ägyptische Geschichte studiert hatte. An dieser Stelle glauben wir dem guten Mann mal einfach.
Richtig imposant ist die große Säulenhalle, die im eher neueren Teil des Tempels steht. Früher ruhte auf den mächtigen Kapitälen noch eine bemalte Steindecke, die heute nur noch in Teilen zu erkennen ist.
Und wieder einmal wird bewiesen, dass Grafitti und Schmierereien keine Erfindung des letzten Jahrhunderts ist. Auf vielen der Säulen findet man Ritzereien. Zum Beispiel hier von einem gewissen A.Lewis aus dem Jahre 1890. So ein Schmutzfink. *tz tz tz*
Auch wenn der Ausflug mit 75€ pro Person nicht besonders billig war, bekam man immerhin einiges für sein Geld. Im Preis inbegriffen war ein Mittagessen am Nil, so dass ich hier zum ersten Mal den längsten Fluss der Welt bestaunen konnte.
Dieses Wasserflugzeug hatte leider schon die beste Zeit hinter sich, denn dort wo sich normalerweise der Motor befand, war hier nur jede Menge Pappe zu finden. Meine spontane Hoffnung auf einen kleinen Rundflug war somit dahin, so dass es stattdessen auf einem kleinen Bötchen ein bisschen kreuz und quer über den Nil ging. Nach etwa 40 Minuten legte der leicht suizidal und sadistisch veranlagte Skipper dann am Westufer an.
Auf dem oberen Bild lassen sich im Hintergrund die Nilkreuzfahrtschiffe erkennen. Ein Merkmal dieser Schiffe ist ihre relativ genormte Bauweise, so dass mehrere Schiffe unterschiedlicher Anbieter nebeinenander anlegen können. Die Gäste laufen dann einfach über die anderen Pötte an Land und wieder zurück.
Als nächster Anlaufpunkt stand nun das Tal der Könige auf der Agenda. Zu meinem großen Entsetzen sind hier Kameras und sogar Handys mit Fotofunktion streng verboten. Auch wenn auf Hinweisschildern recht freundlich “Please no fotos” steht, erwartet den knipswütigen Fotografen eine satte Geldstraße, falls man ihn erwischt. Und da sich meine Kamera wirklich schlecht verbergen lässt, habe ich sie einfach im Bus zurück gelassen und kann euch nur ein Bild der Anfahrt präsentieren.
Trotz der eindeutig hundsgemeinen Diskriminierung von Fotografen kann ich den Besuch des Tales jedem nur empfehlen. Im Eintrittspreis von 80 ägyptischen Pfund ist der Besuch von drei Gräbern inkludiert. Das Grab von Tutenchamun kostet allerdings 100 Pfund extra.
Conny und ich legten uns auf den Namen Ramses fest und besuchten die letzten (oder eben auch nicht) Ruhestätten von Ramses IX, Ramses III und Rames IV. Manchmal fällt es wirklich schwer zu glauben, dass diese Gräber und Wandmalereien gute 3000 Jahre alt sind. Besonders die Farben und Reliefe sind größtenteils in exzellentem Zustand und das obwohl die Gräber teilweise von koptischen Christen als Kirchen oder von Archeologen als Wohnräume benutzt wurden.
Leider senkte sich die Sonne immer weiter und ich hatte schon große Angst die letzte Sehenswürdigkeit, den Hatschepsut-Tempel, nicht mehr rechtzeitig zu erreichen. Tatsächlich versank die Sonne gerade hinter den Bergen, so dass die Anlage komplett im Schatten lag.
Das Ganze hatte aber auch einen großen Vorteil, denn während dieser Ort noch nachmittags komplett von Touristen überflutet ist, hatten wir die einmalige Gelegenheit als letzte Besucher das Areal zu betreten. Und so nutzten wir die maximale Besucherzeit bis auf die letzte Sekunde aus, und konnten Fotos mit recht wenig Touristen knipsen.
Auch wenn ich während des Trips wahrscheinlich nie richtig wach wurde und ständig mit meiner Müdigkeit kämpfte, konnte ich es mir nicht verkneifen auch hier wieder kräftig im Video-Modus zu arbeiten. Da die Polizei vor jeder Sehenswürdigkeit sehr präsent ist, wollte ich es nicht riskieren mit dem großen Stativ eventuell nicht herein gelassen zu werden. Deswegen nahm meine Filmerei teilweise doch lustige Formen an, die Conny natürlich fleissig dokumentierte:
Nach einem sehr interessanten Tag machten wir uns dann wieder auf den Heimweg nach Hurghada und mussten den quälend langen vier Stunden, eingepfercht in dieser Sardinenbüchse, entgegen sehen. Kurz nachdem wir Luxor verlassen hatten, kam die Sonne noch einmal zum Vorschein und bescherte und den letzten Sonnenuntergang des Urlaubes.
Trotz der abschreckend langen Fahrt kann ich diesen Ausflug nur empfehlen. Nach dem nächsten Ausschlafen sind die Qualen wieder vergessen und man kann sich an den Erinnerungen & Fotos freuen.
Klasse, einfach spitze, das ist schön, was du und Conny da produzierst habt. Ganz toll ich danke euch, machst gut und erholt euch auf Malta ein bisschen von Ägypten. Liebe Grüße
Kann mich nur Dad anschließen, viel Spass auf Malta und kommt gut heim. Einen schönen 2. Advent für Euch zwei. Küssi MOM
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