Tamron Extremtest: Aufgabe 4 – Die 18mm-Brennweite
Der Tamron Extreme Test neigt sich immer mehr dem Ende entgegen. Die vierte Aufgabe war aber mal wieder genau nach meinem Geschmack, denn ausgerechnet die Weitwinkelstellung des Objektives sollte genauer unter die Lupe genommen werden. So hieß es in der offiziellen Ankündigung:
Aufgabe 4: Weitwinkelfotografie – Testen Sie die 18mm-Brennweite!
Wir suchen für unsere vierte Testrunde Fotos, die mit der komfortablen 18mm-Brennweite aufgenommen worden sind. Suchen Sie nach Möglichkeit bildfüllende Motive unter freiem Himmel, so dass der große Winkel, den das Objektiv öffnet, auch spür- und sichtbar wird. Und keine Angst vor stürzenden Linien!
Hier mein Beitrag, den ich schon an anderer Stelle gepostet hatte:
Das Brandenburger Tor während der blauen Stunde:
Genial! Noch ganz am Anfang meiner Spiegelreflex-Zeit freute ich mich auf riesige Zoom-Objektive mit denen ich weit entfernte Details ganz nah ranholen konnte. Eigentlich hielt ich das sogar für den großen Vorteil der sperrigen, schwarzen Kameras. Denn das typische Bild des Journalisten oder Sportfotografen ist nun mal eine wuchtige Kamera mit einem noch martialischem Objektiv, mit dem sich (so jedenfalls meine damalige Meinung) auch gerne mal der Weg freigekämpft werden kann.
Erst ganz langsam wurde mir aber der eigentlich Wert des Weitwinkels bewusst, der oft die menschliche Sicht auf eine komplette Szenerie viel besser wiedergeben kann. Wer schon einmal am Trevi-Brunnen in Rom war, wird wissen was ich meine (:D)
Zwar ist “viel auf dem Bild drauf” nicht immer besser, aber in Urlauben und auf Reisen oft genau das Richtige.
Wenn man unbedingt im Nachhinein doch noch ein spezielles Detail haben will, dann kann man immer noch heranzoomen bzw. eine Stelle herausschneiden. Zwar ist das nicht immer verlustfrei möglich, aber umgekehrt bekomme ich aus einem stark gezoomten Bild nie wieder eine Panorama-Aufnahme.
Leider habe ich mein neues 18-270mm auf Mallorca nicht dabei gehabt, so dass ich hier keine Weitwinkel-Bilder an Tamron schicken kann. Ein Glück war Conny allerdings während der Fashion Week sofort bei einem kleinen touristischen Ausflug in Berlin dabei. Das Bild vom Brandenburger Tor kennt ihr ja schon – ich finde es immer noch wunderbar.
Bei diesem Foto habe ich extra darauf geachtet mit sehr stark geschlossener Blende zu fotografieren. Bei f/22 riskiert man zwar die gefürchtete Beugungsunschärfe, allerdings erreicht man so die sternenförmigen Lichtkränze um Lampen und Scheinwerfer. Sehr gut lässt sich das bei den zwei Straßenlaternen direkt neben dem dritten Pfeiler von links sehen.
Ein weiterer Vorteil der stark geschlossen Iris ist die längere Belichtungszeit. Zwar kann man eine solche Aufnahme bei einer Aufnahmedauer von 10 Sekunden nicht mehr aus der Hand schießen, dafür verschwimmen allerdings die Touristenmassen im Vordergrund zu einem wenig störenden dunkelgrauen Schleier. Gerade bei stark frequentierten Sehenswürdigkeiten ist dieser “annoying people filter” absolut Gold wert.